LETZTER BEITRAG

Die Berleburger Bibel (1726)

1726 erschien der erste Band der Berleburger Bibel „Heilige Schrift Altes und Neues Testaments“ mit einem bemerkenswerten Kupferstich, der sich eng an den des Petersenschen Werkes „Offene Thür“ von 1718 hält. Ein großformatiges Himmlisches Jerusalem als Frontispiz für eine Bibelausgabe hat es bis dato eigentlich noch nicht gegeben. Der maßgebliche

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John Bunyan: Pilgrim’s Progress, afrikanische Ausgaben 1964 und 1967

Im Rahmen der Afrikamission entstanden in den 1960er Jahren zwei Übersetzungen von John Bunyans Pilgerroman „Pilgrim’s Progress“, mit denen man unterhalten und für den christlichen Glauben gewinnen wollte. Die Übersetzungen wurden unmittelbar nach der Unabhängigkeit der ehemals englischen Kolonien herausgegeben. Die erste Ausgabe erschien 1964 in Soni (Tanganyika/Tansania). Sie wurde

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Emil Frei (1869-1942): St Luke’s in Richmond Heights (1928)

Zu sehen ist ein kleineres Fenster aus einer Serie in der neogotischen Erzdiözesankirche St Luke’s in Richmond Heights (Montana, USA). Es hat den Titel „Promise“, zu dem noch ein weiteres Glasfenster gehört. Die Glaskunstarbeit wurde nach Hebräerbrief Kap. 12, Vers 22 gestaltet, nämlich im Jahre 1928 von der Firma des

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Georgos Klondzas: Weltgerichtsikone aus Korfu (1600)

Das griechisch-orthodoxe Kloster zur Heiligen Jungfrau Platitera (Platytera, griech. Πλατυτέρα) auf der Insel Korfu besitzt eine exquisite Bibliothek und erlesene Kunstsammlung. In dieser Sammlung findet man auch eine Weltgerichtsikone des kretischen Malers Georgos Klondzas. Er ist, neben Emmanuel Lombardos und Emmanuel Tzanes, der führende Vertreter der kretischen Malerschule, die unter

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Otto Habel (1922-1996): Stuttgarter Kirche St. Maria (1960)

Der Glaser und Mosaizist Otto Habel (1922-1996) schuf 1960 Chorfenster für die Stuttgarter römisch-katholische Kirche St. Maria. Das Mittelfenster des Chors zeigt auf drei Bahnen Jesus als den kommenden Weltenrichter, darunter das Neue Jerusalem. Im Zentrum der quadratischen Anlage befindet sich der früchtetragende Lebensbaum, um ihn herum gruppieren sich menschliche

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Fenster des Chorherrenstifts Denkendorf (1957)

In dem Maßwerk des Chorherrenstifts in Denkendorf (Landkreis Esslingen bei Stuttgart) befanden sich noch gotische Scheiben in einer Bleifassung aus dem 13. Jahrhundert. Diese nahm man bei der Renovierung 1957 heraus und ersetzte sie durch das heutige Fenster. Dazu beauftragte man die bekannte Firma Saile aus Stuttgart. Der ausführende Künstler

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Elisabeth Coester (1900-1941): Glasfenster aus Sankt Cyriacus in Kellinghusen (1935)

Elisabeth Coester (1900-1941) aus Rödinghausen (Ostwestfalen) war eine bedeutende Künstlerin, die in Eisenach die Paramentenanstalt leitete. Neben Paramentik schuf Coester auch Glasfenster, die sich in Motiv und Form der Gotik näherten und sich daher besonders gut in Bauwerke dieser Epoche einfügten. 1924 bereits hatte die Künstlerin die Deutschhauskirche in Würzburg

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Herold der Wahrheit, Teil 1: Jerusalem-Abbildungen bis zum Ersten Weltkrieg

„Herold der Wahrheit“ lautete der Titel einer deutschsprachigen Zeitschrift, welche von Adventisten in Hamburg herausgebracht wurde. Maßgeblich beteiligt war Ludwig Richard Conradi (1856-1939), der zahlreiche der Beiträge verfasste. Wer hingegen die Zeichnungen beisteuerte, ist bei kaum einer der Illustrationen bekannt geworden. Stilistisch lassen sich wohl einzelne Abbildungen einem kleineren Kreis

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Johann Valentin Andreae (1586-1654): Christianopolis (1619)

Über keine deutsche Utopie ist so viel geschrieben und diskutiert worden wie über die „Christianopolis“. Ihr Verfasser ist Johann Valentin Andreae (1586-1654), der zuvor an Hafenreffers Werk „Templum Ezechielis“ mitgearbeitet hatte. 1619 trat er selbst mit einer Utopieschrift „Christianopolis“ an die Öffentlichkeit. Ausdrücklich verweist er zum besseren Verständnis seines an

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Wandmalerei in der Kirche von Briesen (1486)

Bemerkenswert sind die Wandmalereien der evangelischen Kirche zu Briesen im Spreewald, vor allem wegen ihres Umfanges und ikonographischen Programms. Vieles spricht dafür, dass die Einweihung der Fresken 1486 geschah, denn diese Jahreszahl befindet sich im oberen Teil der Nordwand. Unbekannt ist, wer die Bilder gemalt hat. Eine Vermutung sagt, dass

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Wandmalereien der Kirche Kalkwitz (um 1520)

Die evangelische Dorfkirche von Kalkwitz, einem Ortsteil der Stadt Calau am Rande des Spreewalds, schien schon dem Verfall preisgegeben – die Kirche sollte, wie das gesamte Dorf, dem Braunkohletagebau weichen und war quasi zur Ruine verkommen. Die heutige Kirche, ein rechteckiger Feldsteinbau im ursprünglich gotischen Stil, stammt aus dem frühen

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Karl Hellwig (1911-1993): Kirchentür in Haßlinghausen (1963)

Lange Zeit war das Portal der evangelischen Kirche Haßlinghausen im Kirchenkreis Schwelm ohne besonderes Dekor. Im Winter 1962/63 wurden neue Schmuckelemente hergestellt und eingebaut. Der Künstler war der Glasmaler Karl Hellwig (1911-1993). Neben dem Himmlischen Jerusalem auf der Supraporte schuf Hellwig auch die beiden Griffe auf den Türflügeln. Sein Kunstwerk

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Abteikirche Saint-Theudere in Saint-Chef (um 1050)

In der Dauphiné, in dem Ort Saint-Chef, befindet sich die ehemalige Abteikirche Saint-Theudere. Für ihre romanischen Wandmalereien, die 1846 von dem Freskomaler Alexandre Denuelle konserviert wurden, ist sie weithin bekannt. Der Bau besteht aus einer Unter- und Oberkapelle. Bereits die Deckenmalerei der linksseitigen Unterkapelle nimmt thematisch auf die oberen Fresken

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J. H., F. R. u.a.: Illustrationen der Zeitschrift „Stadt Gottes“, 1889 bis 1918 (Teil 1)

Die Familienzeitschrift „Stadt Gottes“ wurde seit 1887 von der Missionsdruckerei in Kaldenkirchen, einem Stadtteil von Nettetal im Kreis Viersen in Nordrhein-Westfalen, herausgebracht und war eine Art Bildzeitung für den Katholizismus. Es gab eine deutsche, eine schweizerische und eine österreichische Ausgabe. In diesen findet man Kurzgeschichten, Fotodokumentationen über fremde Völker und

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Liljemester: Weltgericht aus der Kirche Lønborg (um 1550)

In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Lønborg neben der Taufe von Jesus und der Opferung des Isaak noch einmal eine umfassende mittelalterlich geprägte Gerichtsdarstellung, die vom namentlich nicht bekannten „Liljemester“, dem Lilje-Meister und seiner Werkstatt, herrühren. Die lutherische

St Peter and St Paul: Torszenen in Checkendon (um 1210)

Eine Besonderheit bietet eine der frühsten Torszenen überhaupt, die sich in Checkendon in der englischen Grafschaft Oxfordshire erhalten hat. In dieser Grafschaft ist es mit Abstand das älteste Himmlische Jerusalem. Gezeigt wird in der anglo-normannischen Kirche St Peter and St

Christiane Budig (geb. 1969): Jerusalems-Radleuchter (2021)

Der Dom zu Magdeburg besitzt bereits einen Radleuchter aus dem Jahr 1887, der in der Marienkapelle einen passenden Aufhängungsort gefunden hat. Gut hundert Jahre später entstand das Bedürfnis, auch im eigentlichen Dom, dort im sog. Hohen Chor, einen Radleuchter aufzuhängen.

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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