LETZTER BEITRAG

Brunnen aus Saint Michel de Grandmont (1175-1200)

Brunnen eignen sich durchaus zur Präsentation des Himmlischen Jerusalem – dennoch sind die Beispiele rar, eigentlich sehr rar, denn es gibt aus späterer Zeit allein den Stadtbrunnen in Kitzingen. Erhalten hat sich aus dem Mittelalter ein Brunnen einer Fontäne, die ein französisches Kloster im Languedoc zierte. Vermutlich befand sich der

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Kapitell von Saint Austremoine in Issoire (um 1160)

Signifikat häufiger findet sich das Motiv des Himmlischen Jerusalem bei mittelalterlichen Klosterbauten der Benediktinermönche, die zu diesem Bildmotiv eine besondere Affinität entwickelten. Dies zeigt sich auch bei der ehemaligen Benediktinerabteikirche Saint Austremoine in der französischen Stadt Issoire (Département Puy-de-Dôme, Auvergne). Dort tragen acht Schmucksäulen die Decke des Chorbereichs. Die (von

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Epitaph des Hermann Schedel (um 1485)

Das Detail stammt von der linken Seite einer Darstellung eines Weltgerichts, welches um 1485 in Nürnberg (Mittelfranken) geschaffen wurde. Zu sehen ist eine gotische Himmelspforte, in die Petrus wenige Gerettete weist. Die schmale Pforte weist gotische Stilelemente auf. Ihre Tür oder Türflügel sind nicht zu sehen, denn sie ist übervoll

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Köpenicker Kabinettschränkchen (um 1650)

Eine besondere Pretiose bezüglich des Neuen Jerusalem wird heute im Berliner Kunstgewerbemuseum in Schloss Köpenick aufbewahrt (Inventarnummer O-1985,12), welches wiederum zu den Staatliche Museen zu Berlin gehört. Es handelt sich um einen um 1650 hergestellten kleinen Kabinettschrank aus Elfenbein. Von diesem haben sich weltweit noch oder immerhin circa zehn Exemplare

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Abteikirche von Conques (1107-1125)

Zwischen den Jahren 1107 und 1125 entstand das Tympanon der Kirche Saint Foy von Conques. Dabei handelt es sich um eine prosperierende Abtei im Département Aveyron in der Region Okzitanien. Gezeigt wird auf dem Tympanon das Weltgericht bzw. das Jüngste Gericht. Diese Darstellung findet sich, wie im Mittelalter üblich, am

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Schottischer Grabstein (17. Jh.)

Grabsteine wurden seit alters her gerne dafür verwendet, das Himmlische Jerusalem künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Das Mittelalter kennt ganze komplexe Grabanlagen als Himmlisches Jerusalem, in der Renaissance wird das Thema auf prächtigen Epitaphen zur Darstellung gebracht. Gerade aus dem 17. Jahrhundert gibt es dann aber nur wenige Beispiele, da

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Steinmetzbetrieb Norbert Schlick: Grabsteine (ab 2000)

Grabsteine eignen sich hervorragend zur Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Schon aus der Antike kennen wir Beispiele (Stilicho-Sarkophag), und seitdem reißt diese Traditionslinie nicht mehr ab. Während in früheren Jahrhunderten ein Grabstein oder Epitaph mit einer künstlerischen Darstellung wenigen wohlhabenden Geistlichen, Adeligen und später auch Bürgern vorbehalten blieb, sind seit dem

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Weltgericht aus Holz aus Vesene (1475-1500)

Darstellungen des Himmlischen Jerusalem aus Holz haben Seltenheitswert. Im Mittelalter muss es sie öfters gegeben haben, denn solche Schnitzereien waren schneller und preiswerter anzufertigen als Kunstwerke aus Sandstein oder Marmor. Allerdings haben nur sehr wenige solcher Holzkunstwerke die Feuersbrünste und Holzwurmattacken der Jahrhunderte überlebt. Eines ist das Weltgericht aus Vesene.

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Tympanon der Kathedrale St. Nikolaus in Freiburg (14. Jh.)

Die Kathedrale St. Nikolaus (Cathédrale Saint-Nicolas) in Freiburg ist der Sitz des römisch-katholischen Bistums von Lausanne, Genf und Freiburg in der Schweiz. Dieses Bistum trägt das Patrozinium des heiligen Nikolaus, der auch, in Farbe gefasst, auf dem Tympanon des Haupteingangs gut zu erkennen ist. Petrus ist die einzige Figur, die

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Taufbecken aus Redecilla del Camino (12. Jh.)

Es ist gut nachvollziehbar, weshalb gerade bei Taufbecken das Himmlische Jerusalem thematisiert werden konnte: Mit dem Akt der Taufe wurde ein Neugeborenes Mitglied der irdischen Gemeinde und gleichzeitig der überirdischen Heilsgemeinde, also Bürger des Himmlischen Jerusalem.Eines der ältesten erhaltenen Taufbecken findet sich in Redecilla del Camino (Kastilien), etwa gleichalt ist

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Tympanon der Kirche Notre-Dame-du-Pré in Donzy (12. Jh.)

Das Tympanon ist Teil des Eingangsbereiches einer Kirche. Hier sind Tordarstellungen also rückverweisende Selbstbezüge: Das aufgemalte oder eingemeißelte Tor thematisiert sich selbst. Es lag nahe, bei Kircheneingängen das Thema des Himmlischen Jerusalem aufzunehmen, da ja Gotteshäuser als Miniaturen oder Vorwegnahmen des Himmlischen Jerusalem gesehen werden konnten. Solche Darstellungen, ganz überwiegend

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Tympanon des Ulmer Münster (um 1360)

Eine steinerne Darstellung des Jüngsten Gerichts findet sich auch über dem südöstlichen Portal des Ulmer Münsters. Durch ein markantes Wolkenband vom oben thronenden Christus abgetrennt ist rechts die Hölle und links das Himmlische Jerusalem dargestellt. Dort schließt Petrus einem Bischof, den er an der Hand hält, einem König oder Kaiser

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Jerusalem-Relief in St Paul lès Dax (12. Jh.)

Das hochmittelalterliche Relief stammt aus der römisch-katholischen Kirche St Paul lès Dax im gleichnamigen Ort Saint-Paul-lès-Dax im Departement Landes. Der Bau aus dem 12. Jahrhundert gilt als Höhepunkt der französischen Romanik. Über den blinden Apsisarkaden findet man profilierte Flachreliefs aus Marmor zur Passion Christi und zur Auferstehung. Zu dieser letzten

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Margherita Pavesi Mazzoni (1930-2010): „Gerusalemme celeste“ (1990) und das Bischofswappen von Görz/Gorizia (2012)

Margherita Pavesi Mazzoni (1930-2010) war eine Mailänder Bildhauerin und Malerin. Sie beschäftigte sich neben afrikanischer Kunst auch mit Ikonenmalerei. 1990 entstand in Montepulciano eine späte Arbeit, die dann von einer römisch-katholischen Gemeinde in Prato angekauft wurde. Quadrat und Kreuz sind die Grundformen dieser Arbeit, bei der lediglich verschiedene Braun- und

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Volkmar Heger (1939-2017): Ehemaliges Biblisches Bilderbuch (um 1990)

Das „biblische Bilderbuch“ ist das Lebenswerk von Volkmar Heger aus Oldenburg, evangelischer Pfarrer aus Ostfriesland. Es entstand als Bastelei in langer Heimarbeit. Begonnen wurde es 1975, und bis 2007 wurden immer wieder Änderungen und Ergänzungen vorgenommen. Dabei ließ Heger sich von den Bildern des Künstlers Schnorr von Carolsfeld inspirieren, zumal

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Tympanon des Würzburger Doms (um 1420)

Der St.-Kilians-Dom zu Würzburg besitzt einen Kreuzgang aus dem Spätmittelalter. Auf der Westseite dieses Domkreuzgangs findet man einen schmalen Durchgang zum Hauptschiff des Doms, der nach 1945 mit einer modernen schmiedeeisernen Tür versehen wurde. Über dieser Tür hat sich zur

Lämmerfries: S. Lorenzo in Rom (6. Jh.)

San Lorenzo fuori le Mura (Sankt Lorenz außerhalb der Stadtmauer) ist eine päpstliche Basilika minor und zählt zu den sieben alten katholischen Pilgerkirchen Roms. Von der ursprünglich reichen antiken Mosaikausstattung haben sich nur spärliche Reste erhalten, darunter aber das Himmlische

James Edwin McConnell (1903-1995): Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1965

Im Jahr 2009 brachte der englische Penguin-Verlag eine Neuausgabe des Erfolgsromans Pilgrim’s Progress des englischen Baptistenpredigers John Bunyan auf den Markt. Zur Covergestaltung wurde eine Zeichnung herangezogen, die Jahre zuvor der Buchillustrator James Edwin McConnell (1903-1995) angefertigt hatte. McConnell war

MS Germ. oct. 270: Gebetbuch aus Flandern (um 1465)

Die Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz besitzt unter der Signatur MS Germ. oct. 270 ein Meisterwerk der spätmittelalterlichen Buchmalerei Europas. Leider sind der Maler und der genauere Entstehungshintergrund ebenso unbekannt wie das Entstehungsjahr. Wissenschaftler schätzten die Entstehung auf das

Kirill Ivanow Ulanov: Kreml-Ikone aus Moskau (1706)

Ein prominentes Beispiel einer Ikonenmalerei mit dem Himmlischen Jerusalem befindet sich in der Rüstkammer des Moskauer Kreml. Es handelt sich um ein zentrales Werk des russischen Ikonenmeisters Kirill Ivanow Ulanov, von dem sich Ikonen in der ehemalige Kathedrale der Geburt

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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