
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Ludwig Becker (1855-1940): Radleuchter aus Sankt Elisabeth in Bonn (um 1908)
In der Vierung der Stadtpfarrkirche Sankt Elisabeth in Bonn schwebt ein Radleuchter, der staufischen Vorbildern nachempfunden ist und etwa an den Barbarossaleuchter im Aachener Dom erinnert. Der Bonner Radleuchter gehört zur ursprünglichen Ausstattung der römisch-katholischen Kirche und ist dort um das Jahr 1908 entstanden, um den Neubau zu erhellen. Vor

Johann Georg Gsteu (1927-2013): Tabernakel der Pfarrkirche Oberbaumgarten in Wien (1965)
Die Wiener römisch-katholische Pfarrkirche Oberbaumgarten (auch Seelsorgezentrum am Baumgartner Spitz genannt), ist den vier Evangelisten Johannes, Lukas, Matthäus und Markus geweiht. Ein Höhepunkt der Erstausstattung, die heute wie der gesamte Bau als Beispiel für den Brutalismus-Baustil bereits unter Denkmalschutz steht, ist ein Tabernakel aus transparentem Polyester. Das Kunstwerk wurde damals

Benito de Hita y Castillo (1714-1784): Tabernakel aus Santa Maria de la Asunción in Aracena (1760-1800)
Der Tabernakel mit den Mariensymbolen stammt aus dem Umkreis des Meisters Benito de Hita y Castillo (1714-1784). Es sieht aus wie aus Stein gehauen, es handelt sich aber um eine Schnitzerei aus Eichenholz. Vermutlich hat ihn einer seiner Schüler im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts für die Kirche Santa Maria

Hildegard Bienen (1925-1990): Tabernakel aus Christ-König in Mülheim an der Ruhr (1971)
Man kann sagen, dass das Himmlische Jerusalem im Schaffen von Hildegard Bienen (1925-1990) ein zentrales Motiv, vielleicht sogar das Hauptmotiv der Künstlerin gewesen war. Auch auf zwei Tabernakeln hat sie dieses Motiv eingearbeitet, zur gleichen Zeit für das Altenheim in Essen-Rüttenscheid und kurz zuvor diesen Tabernakel im Jahre 1971. Er

Josef Baron (1920-2020): Ehemalige Kirche Zur Heiligen Familie in Rhede (1965)
Anfang der 1960er Jahre schuf der Bildhauer Heinrich Gerhard Bücker (1922-2008) aus Vellern (ein Stadtteil von Beckum, NRW) in der römisch-katholischen Kirche „Zur Heiligen Familie“ in Rhede einen Tabernakel. Dessen blaugrüne Türe sollte ein Zelt andeuten, wie ja das Heiligtum ursprünglich in einem Zelt oder einer Hütte aufbewahrt wurde. Rund

Sepp Hürten (1928-2018): Tabernakel aus St. Adelheid in Müllekoven (um 1990)
Der Tabernakel der römisch-katholischen Kirche St. Adelheid in Müllekoven, einer Ortschaft von Troisdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis, fand im Chorabschluss seinen endgültigen Aufstellungsort. Dort ruht er fest auf einer ein Meter hohen Rundsäule, aus der seitlich Blätter entsprießen und den Tabernakel an zwei Seiten einfassen (ähnlich wie ein Tabernakel aus München).

Herbert Kämper (1929-2004): Tabernakel aus der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal (1968)
Die Nonnen der Kirche der Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal am nördlichen Rand der Stadt Baden-Baden, eigentlich schon im Schwarzwald, widmen sich neben dem feierlichen Stundengebet auch dem religiösen Kunsthandwerk und der Erziehung, wobei sie die im Kloster befindliche Grundschule des Stadtteils Lichtenthal leiten dürfen. In der Kirche des Klosters befand sich auch

Fritz Möhler (1896-1978): Tabernakel aus St. Nikolaus in Friedrichshafen (1941)
Einer der frühesten Tabernakel Deutschlands mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem ist aus dem Jahre 1941 erhalten. Einen älteren Tabernakel mit einer solchen Thematik findet man allein in der katholischen Kirche Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff (Thüringen). Das Exemplar von 1941 stammt aus der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Nikolaus in Friedrichshafen am

Jürgen Suberg (1944-2024): Tabernakel aus St.-Maria-Himmelfahrt in Waldeck (1973)
Die römisch-katholische Kirche St.-Maria-Himmelfahrt im hessischen Waldeck am Edersee besitzt im Altarbereich vorne rechts einen imposanten Tabernakel. Er soll nach Aussage des Künstlers und Information der Gemeinde das Himmlische Jerusalem symbolisieren. Das Bronzeobjekt steht auf einem mächtigen, grob behauenen dreiteiligen Steinsockel. Darauf ist ein Kubus gesetzt, der durch Profilleisten je

Herbert Kämper (1929-2004) (zugewiesen): Tabernakel mit Schutzumschlag in der Kirche St. Mauritius in Hausdülmen (1955)
Der Tabernakel der römisch-katholischen Kirche St. Mauritius in Hausdülmen, einem südlichen Ortsteil der nordrhein-westfälischen Stadt Dülmen im Münsterland, besteht aus zwei Teilen: dem eigentlichen Aufbewahrungsort der Hostien ganz oben in einem rechteckigen Behältnis, und in einem Schutzumschlag für die Bibel darunter. Dieser befindet sich aufgehängt zwischen zwei schmalen Stelen, die

Franz Katzgraber (1926-1998): Kronleuchter aus St. Ulrich in Wieselburg (1968)
Einen in Form und Farbe ungewöhnlichen Kronleuchter findet man in der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche im österreichischen Wieselburg im Bezirk Scheibbs in Niederösterreich. Er war eine Gabe des Österreichischen Bundesdenkmalamtes in Wien, das damals noch Kirchenbauten mit neuer Sakralkunst beschenkte. Im Jahr 1968 war er von dem Bildhauer Franz Katzgraber (1926-1998) aus

Hanns Rheindorf (1902-1982): St. Kunibert in Köln (1976)
Die Frontseite des Tabernakels von St. Kunibert zu Köln ist ein Silberrelief, versehen mit Goldstegen und verschiedenen Edelsteinen in unterschiedlicher Farbe. Es stammt von dem in Köln ansässigen Goldschmied und Bildhauer Hanns Rheindorf (1902-1982), geschaffen im Jahr 1976 als eines der letzten Werke des Künstlers. Die eigentliche Tabernakeltür ist quadratisch.

Pfarrkirche Irschen: Wandmalerei (um 1520)
Irschen, eine kleine Gemeinde in Kärnten, besitzt mit der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Dionysius ein denkmalgeschütztes Gebäude aus dem 12. Jahrhundert. Während der Zeit um 1520 wurde dort die Apsiswand im Chor mit einer umfangreichen Weltgerichtsdarstellung ausgemalt. Es ist ein seltenes Beispiel für eine Darstellung des Neuen Jerusalem in der Reformationszeit,

Josef Henger (1931-2020): Ehemalige Krankenhaus-Kapelle St. Vinzentius, Landau (1982)
Josef Henger (1931-2020) hat im Laufe seines künstlerischen Schaffens auf Tabernakeln immer wieder das Neue Jerusalem dargestellt, allein in Bad-Württemberg in St. Maria in Böblingen (1964), in der Dreifaltigkeitskirche in Ravensburg (1967) und später nochmals in St. Bartholomäus in Rielasingen (1992). Eine Besonderheit ist dieser Tabernakel aus Bronze, denn er

Michael Winkelmann (geb. 1937) und Christoph Winkelmann (geb. 1940): Tabernakel aus der Wallfahrtskirche zu Marienloh bei Paderborn (1994)
Zu sehen ist die Außenseite der hölzernen Tabernakeltür der Wallfahrtskirche zu Marienloh nordöstlich von Paderborn. Sie zeigt die neue Stadt Gottes, die vom Himmel herabkommt, in einigen ihrer Grundelemente. Im Zentrum ist das weiße Lamm Gottes gesetzt, aus dessen Seite rotes Blut nach unten fließt. Zwölf Tore umgeben das Lamm,

Tsuguharu-Léonard Foujita (1886-1968): Apokalypse (1960)
Foujita Tsuguharu-Léonard Foujita war ein japanisch-französischer Künstler, welcher von 1886 bis 1968 lebte. Im Jahr 1960 arbeitete er, nach eigener Angabe inspiriert von Dürers Serie zur Apokalypse, an einer hellen Ölmalerei, die ebenfalls den Titel „Apokalypse“ bekam. Sie hat das Himmlische

Wipf: „Das Herz des Menschen“ (1923)
Die neupietistische Schrift „Das Herz des Menschen ein Tempel Gottes oder eine Werkstätte des Satans“ war trotz ihres sperrigen Titels ein außerordentlicher Erfolg und wurde mehrfach herausgebracht. Der Text erschien erstmals 1812. Verfasser war der Autor, Pfarrer, Kirchenlieddichter und Missionar

Jerome J. Pryor: Gemälde „Heavenly Jerusalem“ (1957)
„Heavenly Jerusalem“, so der Titel der Malerei, basiert auf Wasserfarben. Hinter einer opaken Schicht blauroter, rosaner Farbtöne kann man die Umrisse von geometrischen Baukörpern erahnen. Links unten – kaum sichtbar – ist die Silhouette eines alternden Mannes (Johannes auf Patmos?)

Nikolaus Bette (geb. 1934) und Dora Herrmann (geb. 1965): Antependium aus St. Philippus und Jakobus von Geisa (2007)
Der Künstler Nikolaus Bette (geb. 1934) hat das Himmlische Jerusalem im Laufe seines Schaffens oft dargestellt, überwiegend als Glasmalerei in römisch-katholischen Kirchen. Eine weniger bekannte, jüngere Arbeit des Künstlers in Textil befindet sich in der römisch-katholischen Stadtkirche St. Philippus und

Carlo Bononi (1569?-1632): Maria Immaculata-Darstellung aus Voghiera (um 1610)
Voghiera ist eine Gemeinde bei Ferrara (Region Emilia-Romagna) mit der römischen-katholischen Kirche Natività di Maria Vergine. Der Bau ist über tausend Jahre alt, wurde aber immer wieder umgeformt und ist durch mehrere Erdbeben schwer zerstört. 2012 beschädige ein besonders schweres

Ruth-Elisabeth van Beeck und Peter van Beeck (1923-2007): Vaterunser-Fenster der Kirche in Alt-Hastedt, Bremen (1961)
Die evangelische Kirche in Alt-Hastedt, einem Stadtteil von Bremen, ist bekannt für ihre hochwertigen Glasmalereien von Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010) aus dem Jahr 1956. Sie zeigen unter anderem im Chorbereich das Himmlische Jerusalem.Weniger bekannt ist eine weitere Glasmalerei mit
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.