LETZTER BEITRAG

Russische Weltgerichts-Ikone aus Jaroslawl (um 1660)

Eine Weltgerichts-Ikone mit einem besonders vielgestaltigen und farbig differenzierten Himmlischen Jerusalem befindet sich seit 1990 im Recklinghausener Ikonen-Museum (Inventarnummer 918). Die Ikone aus einer orthodoxen Kirche der zentralrussischen Großstadt Jaroslawl entstand um etwa 1660. Sie hat insgesamt eine Größe von 182 x 144 Zentimetern und besteht aus Eitempera auf Holz.

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Palech-Ikonen (17. Jh., 1700 und um 1850)

Der kleine Ort Palech in der Oblast Iwanowo ist vor allem für das dort gepflegte Ikonenmaler- und Lackier-Handwerk bekannt. Zum Ende des 17. Jahrhunderts etablierte sich in Palech bereits ein eigenständiger Stil der Ikonenmalerei, der unter anderem an Traditionen aus dem Fürstentum Wladimir-Susdal anknüpfte. Auf ihnen findet sich bei Weltgerichtsdarstellungen

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Jüngstes Gericht aus Jaroslawl (um 1550)

Diese prachtvolle Weltgerichtsikone gehört zum Bestand des Kunstmuseums der russischen Stadt Jaroslawl. In der Stadt befand sich im 16. und vor allem im 17. Jahrhundert ein maßgebliches Zentrum der russischen Ikonenmalerei, zahlreiche Arbeiten aus Jaroslawl oder davon beeinflusst kann man noch heute vom Staatlichen Museum Wologda bis hin zum Ikonen-Museum

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Russische Wolga-Ikone (um 1650)

Wolga-Ikonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert weisen im Allgemeinen eher unauffällige Jerusalemsdarstellungen auf. Diese insgesamt 156 x 122 Zentimeter große Ikone aus der Mitte des 17. Jahrhunderts präsentiert links oben ein sehr bescheidenes, aber auch ungewöhnliches Himmlisches Jerusalem (Ausschnitt 50 x 30 Zentimeter). Man findet hier einmal nicht die

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Ikonentyp „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus“ (18. Jh. und 19. Jh.)

Diese Weltgerichts-Ikone entstand in Russland im 18. Jahrhundert und wurde oftmals kopiert. Ihre (hier nicht abgebildete) Überschrift lautet auf Deutsch: „Die zweite und schreckliche Wiederkehr unseres Herrn Jesus Christus, zu richten die Lebenden und Toten“, wie es in der Johannesoffenbarung geschildert ist.Insgesamt ist die mit Temperafarben gefertigte Ikone 108 x

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Ikonen mit Arkadenjerusalem aus Russland (ab ca. 1750)

Vom 18. bis zum 19. Jahrhundert war es populär, auf russischen Ikonen das Himmlische Jerusalem in Form mehrerer Arkaden darzustellen – eine alte Darstellungsform, die sich vermutlich auf frühmittelalterlichen Fresken in Benediktinerklöstern herausgebildet hatte. Diese Arkaden ziehen sich bei Ikonen stets am oberen Bildabschluss von links nach rechts. Oft, wie

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Ukrainische Weltgerichts-Ikone (16. Jh.)

Wie auf osteuropäischen Weltgerichtsikonen aus der Frühen Neuzeit üblich, ist das Himmlische Jerusalem auch auf dieser Ikone in der Ecke ganz oben links eingefügt. Hier ist es eine Darstellung als burgenartige Anlage sowie einem schmalen, fast schwarzem Tor. Die annähernd quadratische Wandseite des Baus ist für Ikonen ungewöhnlich hoch und

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Ukrainische Weltgerichtsikone (1450-1500)

Diese ukrainische Gerichtsikone kommt aus der orthodoxen Kirche in Vanivka (Weglówka); entstanden ist sie in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Bau gilt als ein Denkmal der hohen künstlerischen Leistungen der ukrainischen sakralen Kunst, die einst von tiefer Spiritualität und mystischer Aktion gekennzeichnet war. Ihre kompositorische Lösung ist auf

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„Die Jungfrau der unvergänglichen Rose mit den Heiligen St. Georg und St. Demetrius“ (1754)

Die Darstellung der Maria Immaculata mit einer stehenden Marienfigur in der Mitte, die von verschiedenen Mariensymbolen umgeben ist, geht eigentlich auf die Westkirche zurück. Dort entstand in Frankreich im Spätmittelalter die Bildkomposition nach der Lauretanischen Litanei und wurde bald zu einem der beliebtesten Motive überhaupt, die im Rahmen der Himmelspforte

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Arkadenjerusalem aus Russland (um 1675)

Das Geschichts- und Kunstmuseum in Serpuchow, eine russische Großstadt etwa fünfzig Kilometer südlich von Moskau, besitzt eine gewaltige Ikone der Maße 180 x 145 Zentimeter (Inventarnummer 13653/3.25). Diese ist um das Jahr 1675 in Nordrussland entstanden, im Umkreis der Altgläubigen. Diese Altgläubigen pflegten Vorstellungen vom bevorstehenden Weltenende, der Herrschaft des

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Ikone zum Glaubensbekenntnis aus Russland (1650-1700)

Bei diesem Ausschnitt handelt es sich um einen unteren Teil eines komplexen, didaktischen Ikonenbilds, welches das russisch-orthodoxe Glaubensbekenntnis in Wort und Bild erklärt. Solche Tafeln haben Namen wie „Glaubensbekenntnis“, „Symbol des Glaubens“ oder „Bild des Glaubens“ oder kurz auch „Symbolbild“. Diese Ikonen sind jedoch nur dem Namen nach eine Gruppe,

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Fragias Kavertzas: Weltgerichtsdarstellung aus Kreta (1641)

Die Ikone zeigt Christus Pantokrator als Richter, in der Mitte und darüber das Kreuz, und den Erzengel Michael mit der Seelenwaage sowie dem Schwert. Darunter ist der auf einer Wolke liegende Prophet Daniel abgebildet und neben ihm ein Text, der sich auf seine Vision vom Kommen des Menschensohnes bezieht. Die

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Orthodoxes Andachtsbild aus Russland (18. Jh.)

Das Beispiel aus Russland stammt aus dem ländlichen Raum und zählt zur Volkskunst. Der Künstler wie auch der Entstehungshintergrund sowie die früheren Aufbewahrungsorte sind nicht bekannt; heute befindet sich die Pretiose in einer Privatsammlung, unerreichbar für die weitere Erforschung. Anders als bei goldfarbenen, feingemalten und daher auch teuren Ikonen herrscht

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Ikone: „Das Licht auf dem Berg“ (20. Jh.)

Diese neue, moderne Ikone ist eine Arbeit aus dem späten 20. Jahrhundert. Gewöhnlich wird sie auf Französisch als „Icône La Lumière sur la Montagne“, auf Deutsch etwa als „Ikone: Das Licht auf dem Berg“ bezeichnet. Damit bezieht man sich auf die biblischen Verse 14 bis 16 aus dem fünften Kapitel

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Griechische Allerheiligenikone (um 1700)

Diese Allerheiligenikone, die zu der Privatsammlung Emilios F. Margaritis gehört, ist wenig bekannt und nur sehr selten einmal auf Sonderausstellungen zu sehen, etwa auf der Ausstellung zur Synaxis 2010 in Moskau. Entstanden ist die Arbeit für eine griechisch-orthodoxe Kirche oder Kapelle. Wie auf griechischen Ikonen nicht unüblich lassen sich, vor

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Ikone „Meine Seele preise den Herrn“ (um 1675)

Eine russisch-orthodoxe Weltgerichtsikone von ca. 1675 gehört zu der Ikonengruppe „Meine Seele preise den Herrn“. Es gibt unterschiedliche Darstellungsformen dieser Gruppe, nicht immer wird auf ihnen das Himmlische Jerusalem gezeigt. Der genauerer Entstehungshintergrund dieser Ikone ist ebenso unbekannt wie der

Neues Testament aus Oxford (1725)

In einer englischen Bibelausgabe findet sich eine Seite, auf der vier gleichgroße Kupferstiche angeordnet sind. Sie alle bringen apokalyptische Themen. Der vierte Kupferstich auf dieser Seite (rechts unten) präsentiert das Himmlische Jerusalem, unterschrieben mit „S. Johns Vision of ye New

Mindener Lutherbibel (1718)

Man findet dieses Frontispiz erstmals in der Mindener Lutherbibel (WLB, B deutsch 1718 04) im Verlag von Johann Detleffsen aus dem Jahr 1718. Der Bildaufbau ist ungewöhnlich, aber seine Grundaussage leuchtet sogleich ein: Unten zeigt sich ein Innenraum mit ornamentierten

„Passion Christi und das Leben des Heiligen Basilius“ (1820)

Im Oktober 1820 wurde eine Handschrift fertiggestellt, welche die Passion Christi und das Leben des Heiligen Basilius vereint. Ungewöhnlich genug für diese beiden Themen bietet sie einen ganzen Reigen verschiedener Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Sie sind einfach gearbeitet und beschränken

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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