Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
Rudolf Yelin (1902-1991): Petruskirche in Renningen (1966)
Die evangelische Petruskirche von Renningen in Württemberg (heute Einzugsbereich von Stuttgart) geht in ihren Grundmauern bis auf das 13./14. Jahrhundert zurück. Im Laufe der Jahrhunderte hatte sie mehrfach ihr Aussehen verändert. Von der sich über Generationen im Inneren angesammelten Kunst ist allerdings heute wenig erhalten, da die Kirche Mitte der
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Johanneskirche von Untergruppenbach (1962)
In Untergruppenbach gelang Rudolf Yelin (1902-1991), was das Bildmotiv des Himmlischen Jerusalem angeht, wirklich Neues. Die Tore sind nicht mehr malerisch dargestellt, sondern streng geometrisch. Auch überlappen sie sich nicht mehr, sondern stehen isoliert, manchmal sogar durch die Bleirute abgetrennt vom Nachbartor. Es entsteht eine homogene Fläche von Toren, die
Kirche Mater Dolorosa in Rosenberg: Neoromanischer Taufseiten (um 1895)
Am Ende des 19. Jahrhunderts betrachtete man die Romanik als Glanzzeit der sakralen Baukunst, es galt vielerorts „romanisch = romisch-katholisch“. Diese Gleichung ist zwar historisch nicht ganz korrekt, aber man wollte es gerne so sehen, viele Kirchbauprojekte legitimierten so ihre Stilwahl. So war es auch in der Kirche Mater Dolorosa
Rudolf Yelin (1902-1991): Dionysiuskirche in Bodelshausen (1963)
Rudolf Yelin (1902-1991) arbeitete allein im Jahr 1963 an drei Werken, die alle das Himmlische Jerusalem zum Thema hatte: an der Innenausgestaltung der Kirche in Enzberg, dann an einem Wandfresko an der Außenseite für die Stuttgarter Erlöserkirche und an neuen Buntglasfenstern für die Dionysiuskirche in Bodelshausen – hinzu kamen natürlich
Ida Köhne (1907-2005): Glasfenster aus St. Marien in Schwelm (1981)
Von Ida Köhne (1907-2005) gibt es nicht allein Malereien wie ein Aquarell, eine Gouache und ein Werk in Mischtechnik, die alle das Himmlische Jerusalem zeigen, sondern auch eine Variante in Glas. Diese entwickelte Köhne für die römisch-katholische Pfarrkirche in Schwelm, für die dortige Werktagskapelle. Diese ist, wie der Name bereits
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Kirche von Ostelsheim (1961)
Im Jahr 1956 hatte Rudolf Yelin der Jüngere (1902-1991) die Glasfenster der evangelischen Kirche von Althengstett (Nordschwarzwald) fertiggestellt. In Ostelsheim wünschte man das gleiche Motiv. Die dortige Kirche, ebenfalls evangelisch, war mit der Nachbargemeinde Althengstett eng verbunden, die Pfarrer machten gegenseitig Urlaubsvertretung, die Küster betreuten zeitweise beide Kirchen zusammen. Wie
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelischen Matthäuskirche in Heilbronn-Sontheim (1960)
Rudolf Yelin (1902-1991) setzte auch in den 1960er Jahren seine künstlerische Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem fort, das längst zu seinem Haupt- und Lebensthema geworden war. In den 1960er Jahren fertigte er Glasfenster mit diesem Motiv wie am Fließband, jährlich verließen solche Fenster seine Stuttgarter Werkstatt und wurden vor allem
Ernst Steiner (1935-2024): Gobelin (1979/80)
Ernst Steiners (1935-2024) Auseinandersetzung mit dem Himmlischen Jerusalem mündete, nach einer ersten Malerei 1974, in einen Gobelin, an dem Verena Kaufman von 1979 bis 1980 gewebt hatte. Die Arbeit „Himmlisches Jerusalem“ hat eine Größe von 150 x 150 Zentimeter und wurde in Österreich auch als Postkarte und sogar als Sondermarke
Hilarius Schwarz: Grabsteine aus verschiedenen Schaffensperioden
Hilarius Schwarz hat direkt am Friedhof von Worringen, dem nördlichsten Stadtteil von Köln, sein Atelier, wo auch im Freien eine Auswahl seiner Werke präsentiert wird. Der Steinmetz- und Bildhauermeister führt den Betrieb bereits in dritter Generation und bildete selbst zahlreiche Auszubildende aus, künstlerisch anspruchsvoll gestaltete Grabsteine sind hier der Tätigkeitsschwerpunkt.Im
Ernst Steiner (1935-2024): Gemälde „Burg auf dem Berge“ (1974)
Der in der Schweiz geborene und in Wien lebende Künstler Ernst Steiner (1935-2024) hatte für seine Generation eine umfangreiche Ausbildung hinter sich: Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich, die Akademie für angewandte Kunst in Wien, die Akademie der bildenden Künste in Wien und absolvierte schließlich ein Musikstudium, ebenfalls in Wien.
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Stadtkirche von Schömberg (1959)
Die Schömberger Stadtkirche St. Peter und Paul, erbaut 1842, wurde bislang mehrere Male renoviert und neu gestaltet. Den heutigen Altarraum dominieren alleine und ausschließlich zwei zusammen gehörige Kunstwerke: Ein gewaltiger, vier Meter hoher Kruzifixus und eine Scheibe mit den Toren Jerusalems. Die Holzskulptur mit dem Gekreuzigten aus dem 15. Jahrhundert
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Martinskirche von Ohmenhausen (1959)
Ohmenhausen ist zwar eine separate Siedlung an einem Berghang, war aber immer mit der Stadt Reutlingen im Tal eng verbunden. Dort war Rudolf Yelin (1902-1991) bereits recht aktiv, erst für die Leonhardskirche (1939), die Katharinenkirche (1950), die Christuskirche (1952), so dass es fast ein Selbstläufer war, dass man ihn das
Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Georgskirche in Dottingen (1956)
Rudolf Yelin (1902-1991) hatte einen örtlichen Schwerpunkt von Darstellungen des Himmlischen Jerusalem bislang in Stuttgart und in der Umgebung von Calw; mit Dottingen, einem Ortsteil der Stadt Münsingen, verlagerte er sich jetzt auf die Schwäbische Alb. Zentrum von Dottingen ist die evangelische Kirche, die Georgskirche, 1605 noch im spätgotischen Stil
Tabernakelummalung in St. Mariä-Himmelfahrt in Rheinberg-Ossenberg (2013)
Die Ossenberger römisch-katholische Kirche St. Mariä-Himmelfahrt wurde durch den Architekten Toni Hermanns aus Goch erbaut. Die Blicke zieht das Altargemälde am Ende des Langschiffes auf sich, mit einer einfachen, graugefassten Darstellung der Nachkriegszeit. Thema ist, dem Namen der Kirche entsprechend, eine Marienkrönung mit der Dreifaltigkeit und den himmlischen Heerscharen. In
Rudolf Yelin (1902-1991), Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) und Adolf Saile (1905-1994): Altarfenster der evangelischen Pauluskirche in Mengen (1955)
In der evangelischen Kirche von Mengen, einem schlichten Saalbau von 1955, ist das Glasfenster hinter dem Altarbereich der optische Bezugspunkt und künstlerische Höhepunkt. Es handelt sich um drei Glasbahnen, in die im unteren Bereich Szenen aus dem Leben Jesu eingearbeitet sind, weswegen es auch als Passionsfenster bezeichnet wird. Weiter oben
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche in Söhnstetten (1971)
Oftmals befinden sich im Altarbereich kleinerer Kirchen Württembergs ein oder drei Fenster – nicht in der Martinskirche in Söhnstetten auf der Schwäbischen Alb, einer neoromanischen Kirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Bei einem Doppelfenster bieten sich Gegenüberstellungen an wie
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Georgskirche in Willsbach (1970)
Drei Jahre nach seinem Fenster für die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen entwarf Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eine ähnliche Konzeption für die Georgskirche in Willsbach im Landkreis Heilbronn. Beide Bauwerke gehöre der evangelischen Landeskirche Württembergs. Handelte es sich in Onstmettingen um ein Rundfenster
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (1967)
Die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (Albstadt, Schwäbische Alb) war die langjährige Wirkungsstätte von Philipp Matthäus Hahn (1739-1790). Dieser war Pfarrer und auch Ingenieur. Als solcher hat er zahlreiche Erfindungen getätigt, an erster Stelle die Neigungswaage. Hahn, heute vergessen, galt vergangenen Generationen
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Münsterkirche in Klosterreichenbach (1968)
Die heute evangelische Münsterkirche im Schwarzwaldort Klosterreichenbach ist eine Benediktiner-Klosterkirche, die von Hirsau aus im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Bei Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) war die zeitliche Abfolge umgekehrt: Er schuf erst ein Fenster mit dem Himmlischen Jerusalem für die Münsterkirche
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Martinskirche in Kornwestheim (1968)
Im Jahr 1968 kam es wieder einmal zu einer Zusammenarbeit der drei württembergischen Meister der Glasmalerei, Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), Rudolf Yelin (1902-1991) und Adolf Saile (1905-1994). Auf dem entsprechenden Fenster ist unten eingeschrieben, dass Yelin den Entwurf und Saile die
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Dorfkirche von Fornsbach (1967)
Das Dorf Fornsbach gehört zur der Stadt Murrhardt im Rems-Murr-Kreis. Nach dem Krieg wurde dort 1949 die evangelische Kirche neu errichtet, zum Teil auf dem ehemaligem Standort und in den einstigen Proportionen wie der zerstörte Vorgängerbau. Der erste Wiederaufbau war
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.