LETZTER BEITRAG

Heinrich Struckmeyer: Jerusalemsleuchter aus der Bethlehemkirche in Hannover-Linden (um 1902)

Als Jerusalemsleuchter weithin bekannt war das handwerkliche Meisterstück aus der Bethlehemkirche in Linden, einem Ortsteil von Hannover. Er wurde um 1902 hergestellt, als man in dieser Kirche einen besonderen Bezug zur Schwesterstadt Jerusalem verspürte und in Teilen der damaligen protestantischen Gesellschaft eine euphorische Jerusalembegeisterung festzustellen war. In Hannover und Umgebung

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Uta Dittrich: „Die Eingangspforte im Ersten Himmel der Engel“ (2011)

Arbeiten im Fantasystil sind eine eigene Gattung mit eigener Traditionslinie. Auch religiöse Themen finden sich darunter, vor allem in den USA. Das Himmlische Jerusalem als Architekturutopie, aber auch sekundäre Bestandteile wie Engel oder der Drache, eignen sich für diesen Stil besonders; erinnert werden soll an Zeichnungen von Andrew Forrest (1992),

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Gerhard Stickel: Skulptur „Himmlisches Jerusalem“ (2011)

Ein besonderer Stein mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem wurde von dem Steinmetz Gerhard Stickel in seinem Atelier in Nagold geschaffen, welches 1994 gegründet worden war und sich seitdem durch qualitätsvolle Einzelarbeiten einen guten Ruf erworben hat. Dazu trug auch die Teilnahme an Wettbewerben und Ausstellungen bei. Bei der Stele

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Heilbronner Nikolaikirche (1959)

  Ende der 1950er Jahre beschloss die evangelischen Nikolaikirche von Heilbronn, die einfache Notverglasung der 1940er Jahre durch höherwertige Buntglasfenster zu ersetzen. Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) entwarf für das noch erhaltene spätgotische Maßwerk im Chorbereich drei schmale, etwa sechs Meter hohe Doppelfenster. Hergestellt wurden sie Anfang 1959 in der Manufaktur Emil

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Charles Crodel (1894-1973) und Klaus Arnold (1928-2009): Schloßkirche Pforzheim (1959 bzw. 1967)

Bekannter ist die Darstellung des Himmlischen Jerusalem im Chorbereich der Pforzheimer Schloßkirche St. Michael, die Charles Crodel (1894-1973) nach Kriegszerstörungen hier im Jahr 1958 anfertigte. Weniger bekannt ist, dass der gleiche Künstler das identische Motiv in diesem Jahr nochmals zur Darstellung brachte, und zwar an einer Stelle, die weitaus weniger

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Glasmalereien aus der Leonhardskirche in Schozach (1963)

„Die zwölft Tore des Himmlischen Jerusalem“ ist Teil eines Oberlichtbands aus der evangelischen Leonhardskirche in Schozach, einem Ort der Gemeinde Ilsfeld im Landkreis Heilbronn im östlichen Kraichgau am Neckar. Die kleine Kirche liegt abseits, ist meist verschlossen und nur wenigen Kunstfreunden bekannt, obwohl sie eindrucksvolle Glasmalereien von hoher Qualität zu

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Rudolf Yelin (1902-1991): Wandbild an der Erlöserkirche Stuttgart (1963)

Die evangelische Erlöserkirche in Stuttgart wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Theodor Fischer erbaut und nach schweren Kriegszerstörungen Anfang der 1950er Jahre durch Rudolf Lempp vereinfacht wiederhergestellt. Anfang der 1960er Jahre kam es nochmals zu Veränderungen im Bereich der überdachten, offenen Eingangshalle an der Bergecke des Vorplatzes. Diese Halle führt

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Harry MacLean (1908-1994): Spitalkirche in Baden-Baden (1957)

Die spätgotische Spitalkirche ist in Baden-Baden die Gottesdienststätte der altkatholischen Glaubensgemeinschaft. Nach 1945 mussten auch in diesen Bau neue Glasfenster eingesetzt werden. Damit beauftragte man den Heidelberger Künstler Harry MacLean (1908-1994), Dieser war damals noch kein bekannter Meister, sondern stellt hier, in seiner expressiven Phase, das Neue Jerusalem erstmals dar,

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Alban Muslija (geb. 1972): Altarbild aus Stutensee-Büchig (2004)

Der Altar der römisch-katholischen Heilig-Geist-Kirche in Stutensee-Büchig mit dem Himmlischen Jerusalem gab den Anlass zur Anschaffung eines Altarbildes mit dem gleichen Thema „Himmlisches Jerusalem“. Der Künstler Alban Muslija sprach bei seiner Planung von einer Gegenüberstellung von alter (links) zu neuer (rechts) Stadt. Die weitere Interpretation lief auf die neue Stadt,

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Russische Apokalypse (19. Jh.)

Vor uns liegt eine Apokalypsenübersetzung, ergänzt um verschiedene weitere religiöse Geschichten. Sie entstand im 19. Jahrhundert. Unter den 78 Miniaturen lassen sich einige der schönsten Darstellungen des Himmlischen Jerusalems dieser Zeit finden. Das Manuskript ist heute Teil der Russischen Nationalbibliothek in Moskau, dort Signatur F.98 Nr. 371 und Teil der

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Hermann Geyer (1934-2016): Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen (1980)

Die Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen (Landkreis Tübingen) ist ein ganz besonderes Gotteshaus, was man bereits von außen ablesen kann. Sie befindet sich unmittelbar am Kirchenturm und ist von der modernen Kirche getrennt. Von dem spätmittelalterlichen Vorgängerbau blieb Dank radikaler Abrissarbeiten in den 1960er Jahren lediglich der Turm und der

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Würzburger Tafelmalerei (um 1430)

Um 1430 entstand diese Tafelmalerei mit Basis Öl und Tempera auf Laubholz, vermutlich im Gebiet des Bistums Würzburg, und auch heute noch ist sie im Besitz des Bischöflichen Ordinariats. Weiteres über die Herkunft des Kunstwerks ist nicht bekannt; allein, dass es von böhmischen Malern angefertigt worden sein soll. Lange war

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Rudolf Yelin (1902-1991): Stadtkirche in Altensteig (1961)

Direkt über der Kanzel der evangelischen Stadtkirche in Altensteig (Schwarzwald nördlich von Freudenstadt) befindet sich ein großformatiges Altarwandbild, welches die ansonsten überwiegend weiße, schmucklose Kirche optisch wie auch motivisch dominiert. Es handelt sich um eine Malerei von Rudolf Yelin dem Jüngeren (1902-1991) aus dem Jahr 1961, der zu diesem Zeitpunkt

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Weltgericht aus der Peterskirche in Weilheim (1499/1601)

Im Jahr 1489 wurde der Grundstein der heutigen evangelisch-lutherischen Peterskirche in Weilheim an der Teck (Württemberg) gelegt, und 1517 begann der Innenausbau. Aus den Jahren unmittelbar davor stammt ein gewaltiges Gemälde auf der Ostwand, welches das Langhaus vom Chor trennt. Es ist ein Werk der Malerschule von Thomas Schick, der

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Inge Sandeck (geb. 1940): Station „Völkerwallfahrt“ in Retzstadt (1998)

Retzstadt ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart. Der Retzbach-Retzstadt-Rundweg (auch Besinnungsweg oder Bibelweg genannt) geht zurück auf eine Initiative von Pater Fritz Schaub und das römisch-katholische Pfarramt Retzbach. Der 13 Kilometer lange Besinnungsweg soll Wanderer zur Ruhe kommen lassen und zu innerer Einkehr führen. Er wurde im Jahr 1998

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Peter Henriksson: Wandmalereie aus St. Michael in Letala (1470)

Die heute protestantische Kirche St. Michael in Letala bei der Stadt Laitila in der südfinnischen Landschaft Varsinais-Suomi besitzt eine Feldsteinkirche aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Eine Generation nach Erbauung wurde sie im Jahr 1483 von der Gruppe Tierpmästaren ausgemalt.

Weltgerichtsdarstellungen aus einem Stundenbuch (1430-1460)

Das Blatt 7r einer Legenda Aurea (um 1405) wurde zur Vorlage für eine ähnliche Torszene eines lateinischen Stundenbuchs, entstanden zwischen 1430 und 1460. Dieses Buch war später im Besitz von Philippe de Béthune (1561-1649), einem Adeligen, Militär, Hofbeamten, Diplomaten und

T. K. Martin: „Youth’s Instructor“ (1951)

Nach vielen Jahren hat der US-amerikanische Künstler T. K. Martin das Neue Jerusalem noch einmal aufgegriffen, es ist eine seiner letzten Zeichnungen und seine letzte zum Bildmotiv Neues Jerusalem. Die Zeichnung ist zwar nicht signiert, wird aber T. K. Martin

Relief aus Sankt Andreas in Braunschweig (um 1480)

Diese Skulptur zeigt eine Gerichtsszene in der üblichen Dreiteilung, wie sie im 15. Jahrhundert oft vorzufinden ist, sei es in Bibelausgaben, auf Altargemälden, oder, wie hier, als Steinrelief. In der Mitte befindet sich der thronende Christus auf einer Weltkugel, von

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Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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