LETZTER BEITRAG

Unbekannter Verfasser: Protestantenkritisches Flugblatt (1657)

Im Jahre 1657 erschien in der protestantischen Hochburg Amsterdam ein fremdenfeindliches Flugblatt zum Thema der protestantischen Flüchtlinge. Diese, so suggeriert das Flugblatt, würden vor allem die Niederlande ansteuern, das ihnen wie ein neues Jerusalem erscheinen müsste. Doch schon der ironische Titel „Plaat voor Den nieuwen speculatieven Tour de la mode“

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MS 208: Spiegelvision des Guillaume de Digulleville (1475-1500)

In der Stadtbibliothek des nordfranzösischen Soissons findet sich in dem Manuskript 208, fol. 1, auf dem ersten Blatt, also dem Frontispiz, in ovaler Rahmung eine Darstellung der „Pélerinage de la vie humaine“, also der „Pilgerreise des menschlichen Lebens“. Die Handschrift an der Schnittstelle von Spätgotik zu Frührenaissance entstand im letzten

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„Advent Review and Sabbath Herald“: Illustration „Herabkommen der heiligen Stadt“ (1915)

Die Zeitschrift „Advent Review and Sabbath Herald“ (ab 1978 „Adventist Review“) war und ist eines der führenden Medien der US-amerikanischen Adventisten zur Propagierung eines Neuen-Jerusalem-Bildes. Die ersten Ausgaben erschienen bereits im Juli 1849, damals noch unter dem Titel „Present Truth“. Seitdem ist hier in unterschiedlicher Form das Neue Jerusalem gerne

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Anonym: Weltgericht aus Indien in Alt-Goa/Velha Goa (um 1661)

Die einstige römisch-katholische Kirche von Alt-Goa/Velha Goa (Igreja do Espírito Santo e Convento de São Francisco) liegt im westindischen Bundesstaat Goa am linken Ufer des Flusses Mandovi in Indien. Heute befindet sich in dem Bau ein archäologisches Museum.Velha Goa war früher die Hauptstadt der Kolonie Portugiesisch-Indien. Portugiesische Franziskanermönche und indische

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Jerusalemsturm aus Mästerby (um 1450)

Vor allem bezüglich der Torszenen auf Weltgerichten hat Skandinavien Schönes zu bieten. Fast alle Arbeiten stammen aus dem Spätmittelalter, sie wurden kurz nach der Reformation meist überstrichen und haben sich so in einem relativ frischen Zustand gut erhalten, wohl auch, weil sie in den allermeisten Fällen bei ihrer Freilegung malerisch

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Louis Vobis: Krypta des Kollegiums Saint Bonnet (um 1420)

Die Krypta der Stiftskirche Saint-Bonnet von Saint-Bonnet-le-Château (Loire), die als Oratorium für Anne Dauphine von Auvergne dient, wurde im späten Mittelalter mit reichen Wandmalereien ausgestattet. Aufgrund stilistischer Ähnlichkeiten werden sie mit den älteren Ausmalungen in Avignon verglichen, wenngleich dort das Himmlische Jerusalem nicht dargestellt wurde. An denen von Saint-Bonnet war

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Ludolf von Sachsen: Meditaciones/Meditationen (1543)

Im Jahr 1543 wurde die Schrift „Meditaciones Vitae Christi Cartuxano“ („Betrachtungen des Lebens Christi, angestellt von einem Kartäuser“) mit einer Maria Immaculata-Darstellung der Lauretanischen Litanei ausgestattet, wie sie jetzt auch in Spanien bald äußerst beliebt werden sollten. Darauf findet man als einfache Strichzeichnungen über einem lateinischen Schriftband bereits links oben

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Simon Fokke (1712-1784): John Bunyan: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1757

Im Jahr 1757 erschien die sechste Auflage von „Le Voyage du Chretien vers L’Eternité“ („Die Reise Christians in die Ewigkeit“). Diese Auflage wurde in Rotterdam gedruckt. Man hatte sich entschieden, diese französischsprachige Übersetzung von John Bunyans Welterfolg „Pilgrim’s Progress“ mit neuen, zeitgemäßen Kupferstichen auszustatten (ebenso die folgende fünfte Auflage von

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Hans Brosamer (1495-1554): Apokalypse-Illustration (1553)

Hans Brosamer (1495-1554) war ein deutscher Maler, Kupferstecher und Zeichner, der größtenteils in Nürnberg künstlerisch aktiv war. Nürnberg war damals eine europäische Kunst- und Handelsmetropole wie heute vielleicht London. In der Reichsstadt war Brosamer von Lucas Cranach dem Älteren und Albrecht Dürer beeinflusst, was sich auch bei seiner Zeichnung zur

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H. I. Jakob Schollenberger (1646-1689): Nürnbergisches Gesangbuch (1690)

In frühneuzeitlichen Gesangbüchern des Protestantismus finden sich mitunter originelle und unkonventionelle Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Dies ist auch der Fall im „Nürnbergischen Gesang-Buch“ aus dem Nachlass des evangelischen Pastors und Theologen Johannes Saubert d. J. (1638-1688) aus dem Jahr 1690. Bereits sein gleichnamiger Vater hatte eine Bibel mit Illustration des

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Clementine-Bibeln (1608 und 1611)

1608 erschien im Verlagshaus Iuntas in der Republik Venedig eine Variante der sogenannten Clementine-Bibel. Es waren lateinische Bibeln, die vor allem für den Klerus vorgesehen waren. Sie hatten den vollständigen Titel „Biblia sacra, vulgatae editionis Sixti Quinti Pont. Max. iussu recognita atque edita“ und erschienen mit päpstlicher Druckerlaubnis. Ihre zahlreichen

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Jean Le Clerc (1586-1633), Theodor Galle (1571-1633): „Description mystique“ (1603 und 1607)

Im frühen 17. Jahrhundert, genau 1603, erschien das Motiv der Gottesstadt im Kontext der Marienfrömmigkeit in Paris auch einmal als religiöses Flugblatt der Gegenreformation, unter dem Titel: „Description mystique de l’Eglise Chrestienne Catholique“. Verantwortlich dafür war der französische Kupferstecher, Drucker und Verleger Jean Le Clerc (1586-1633). Er setzte das Himmlische

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Wolfgang E. Fentsch (1925-1968): Christuskirche von Plettenberg (1953)

Dieses Buntglasfenster in dunkler Tönung zeigt eine Gottesstadt ohne Ummauerung, aber doch mit einigen bemerkenswerten Details: Oben schwebt über der Stadt das Christuslamm, eingefasst von einem halbrunden Nimbus. Von ihm strömt der Lebensfluss nach unten. Dazwischen erscheinen immer wieder Weintrauben

Jacques Richard Sassandra (geb. 1932): Apokalypsezyklus (1980)

1980 erschien, begleitend zu einer Ausstellung, der opulente Bildband „Apokalypse“, in dem eine Serie zur Johannesoffenbarung in deutscher und französischer Sprache vorgestellt wird. Dieser Apokalypsezyklus war ein besonderes Projekt des Wuppertaler Oncken-Verlags, der sich auf Werke von Baptisten spezialisiert hatte

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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