
LETZTER BEITRAG
Russische Wandteppiche „Amerika“ (1745-1747 bzw. um 1750)
Der Wandteppich „Amerika“ gehört zu der vierteiligen Serie „Kontinente der Welt“. Die 305 x 211 Zentimeter große Arbeit besteht aus Wolle und Seide. Hergestellt wurde sie in der kaiserlichen Gobelin-Manufaktur von Sankt Petersburg, über den

Pfarrer Phil Schmidt (geb. 1946): Materialien für den Religionsunterricht (um 1985 – um 1995)
Der evangelische Pfarrer Phil Schmidt (geb. 1946) hat sich bei verschiedenen beruflichen Anlässen wiederholt mit dem Himmlischen Jerusalem beschäftigt. Als einstiger Pfarrer der Dreikönigsgemeinde Sachsenhausen in Frankfurt am Main hat er die biblische Stadt Mitte der 1980er Jahre zunächst für das beliebte Kinderspiel „Himmel und Hölle“ auf ein Holzbrett gemalt.

Johanna Eggert: Parament (um 1970)
Die Hamburger Traditionsfirma „Liturgische Gerätschaften Eggert“ beliefert schon seit 1880 die evangelische Kirche mit hochwertigen Antependien. Im Angebot war auch ein Parament mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“ in der Größe 80 x 80 Zentimeter (Artikelnummer PAR-325-80). Entworfen wurde das Kunstwerk Anfang der 1970er Jahre von Johanna Eggert in Zusammenarbeit mit

MS Cod. 1179: Ausgabe der Bible moralisée (um 1225)
Das Wiener Exemplar der „Bible moralisée“, Signatur Cod. 1179, hier fol. 244r (a), (c), (e) und (g) sowie fol. 246r (a) aus der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien ist vollständig in Latein abgefasst. Über Auftraggeber, Konzeptoren, Künstler und frühere Besitzer gibt es nur wage Vermutungen. Die Konzeptoren waren vermutlich Theologen der

Hubert Damon (1935-2020): Gemälde „Jérusalem Céleste“ (1985)
Der französische Maler Hubert Damon wurde 1935 in Blois, im Loire-Tal, geboren. Er war Mitglied des „Salon d’Automne et des Indépendants“ und zählte in der Öffentlichkeit zu den betont katholischen zeitgenössischen Künstlern. Er ist aber weniger durch Ausstattungen von Kirchen oder Kapellen hervorgetreten, sondern mit seinen farbintensiven, fröhlichen und lebensbejahenden

Theo M. Landmann (1903-1978): Betonglasfenster der Kirche St. Thomas in Bohmte (1969)
Anfang der 1950er Jahre wurde in Bohmte (Landkreis Osnabrück) durch Bevölkerungswachstum und Zuzug ostpreußischer Protestanten ein evangelischer Kirchenbau möglich. Das Schiff der St.-Thomas-Kirche wurde durch den Architekten Werner Johannsen errichtet, der Turm durch den Zimmermeister Gustav Ellermann und die Fenstergestaltung durch den Glasmaler Theo M. Landmann (1903-1978). Dafür sollte es

Thomas Mitis von Limusa (1523-1591): Prager Bibelausgabe (1570)
Die Bildkonzeptionen der Reformation gingen aus den deutschen Landen in die übrige christliche Welt. Für die Popularisierung waren vor allem Humanisten verantwortlich. In Böhmen war dies etwa Thomas Mitis (1523-1591), ein Universalgelehrter, Pädagoge, Dichter und Verleger. Vor allem war er Korrespondent mit zahlreichen Kollegen und sorgte dafür, dass lutherisches wie

Inge Pape (geb. 1937): Mosaik aus der Emmaus-Kirche in Berlin-Kreuzberg (1961)
Die evangelische Emmauskirche in Berlin-Kreuzberg ist eine mächtige Backsteinkirche aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Wie fast alle Innenstadtkirchen erlitt das Gebäude schwere Kriegsschäden, so dass man lediglich das Äußere des historischen Kirchturms mit einem Mosaik über dem Eingangsportal erhalten hat, das eigentliche Kirchenschiff dahinter von 1956 bis 1959 jedoch

Sandra Fiorentini Lorenco (geb. 1942): Keramik „La Gerusalemme Celeste“ (1990)
Zwischen Februar und März 1990 entstand „La Gerusalemme Celeste“ – ein Werk der italienischen Keramikerin Sandra Fiorentini Lorenco (geb. 1942) als glasierte Tonscheibe der Maße 15 x 10 Zentimeter. Die Gegenüberstellung zweier Tore, die pars pro toto für Städte stehen, ist an die Gegenüberstellung von Bethlehem und Jerusalem auf antiken

Chig.A.IV.74: Testamentum Novum (um 1200)
Bei dem Band „Chig.A.IV.74“ handelt es sich um eine Ausgabe des Neuen Testaments aus dem 13. Jahrhundert. Er ist Teil der sogenannten „Chigi-Bibliothek“ aus Siena. Diese war die persönliche Sammlung der römischen Familie Chigi, die mindestens aus der Zeit von Fabio Chigi, Papst Alexander VII., stammt und bis ins 20.

Christof Grüger (1926-2014): evangelische „Kirche zum Vaterhaus“ (1966)
Die „Kirche zum Vaterhaus“, eine evangelische Kirche in Berlin-Treptow 1911 im Jugendstil erbaut, war im Altarbereich ursprünglich mit fünf farbigen Ornamentfenstern ausgestattet. Diese gingen dann im Zweiten Weltkrieg verloren. Die heutige Fensterlösung für den Altarbereich schuf der Künstler Christof Grüger (1926-2014) aus Schönebeck im Jahr 1966. Ursprünglich gab es drei

Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen Verlag und eine Buchhandlung in Cannstadt, am einstigen Fischertor. Angefertigt wurde der von Kis vertriebene

Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
Anders als zu Beginn des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Russland nur einige wenige illustrierte apokalyptische Handschriften, von denen nur eine ganz geringe Zahl die zwei Weltkriege und die Stalinisierung überstanden hat. Ein solches Werk befindet sich in der

Sándor Nagy (1869-1950): Wandfresken aus St. Elisabeth in Budapest (1941)
Pesterzsébet ist der XX. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest, hier befindet sich die römisch-katholische Kirche der Heiligen Elisabeth, 1908 bis 1910 im neogotischen Stil errichtet. Für die Innenausmalung war zunächst kein Geld vorhanden. Die ersten Konzepte und Ideen aus der Mitte der 1930er Jahre gehen auf den Propst, Kunstschriftsteller und

Jan Caspar Philips (1690-1775): Radierung „Wahrheit und Poesie“ (1740)
„Waarheid en Poëzie, vergezeld door Minerva, in gesprek bij een altaar“ lautet der Titel einer Radierung, also „Wahrheit und Poesie, begleitet von Minerva, im Gespräch an einem Altar“. Es war die hohe Zeit der Antikenbegeisterung: Heidnische Götter wurden mit christlichen Attributen dargestellt, die Religionen vermischt. An Kuriosem mangelt es in

Tabernakel aus St. Martin, Obergrombach (um 1990)
Der Ort Obergrombach mit dem Schloss und der evangelischen Schlosskirche befindet sich erhöht am Wald über Untergrombach in der Rheinebene (Baden). Die römisch-katholische Kirche ist dort mit St. Martin vertreten, einer neugotischen Saalkirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach einem Entwurf von Friedrich Theodor Fischer. Als in den Jahren

Pilgrim’s Progress aus Korea, Ausgabe 1993
Auch Südkorea hat seine Ausgabe von Pilgrim’s Progress des englischen Erfolgsautors John Bunyan. Die mit zahlreichen Schwarzweiß-Abbildungen versehene Ausgabe erschien 1993 bei Moon Jin Dang Co. Bedauerlicherweise ist auch hier, wie bei vielen außereuropäischen Drucken, der Künstler oder die Künstlerin

Larissa Lando: Gemäldeserie (1999)
Die in Rybinsk, Russland, geborene Künstlerin Larissa Lando, die auch als Modezeichnerin hervorgetreten ist, zählt zu den messianischen Juden: Diese halten Jesus Christus nicht nur für den Erlöser der nichtjüdischen Nationen, sondern sehen in ihm auch den durch die Schriften

Symbol der Shinchonji-Gemeinschaft (um 2000)
Die Shinchonji-Gemeinschaft lautete mit offiziellem Namen „Shinchonji Church of Jesus, the Temple of the Tabernacle of the Testimony“ und ist hauptsächlich in Südkorea aktiv. Shinchonji ist ein koreanisches Wort und bedeutet „Neuer Himmel und Neue Erde“ – es ist also

R. J. Redz: „Die goldene Stadt des Himmels“ (um 2000)
Dieses Neue Jerusalem ist eine der bekanntesten neuen Bilder der Gottesstadt. Es ist auf unzähligen Internetseiten zu sehen (Stand 2005: 89 verschiedene Seiten) und wird von mehreren Bildagenturen als Wallpaper angeboten, unter verschiedenen Titeln, meist als „Golden City of Heaven“.

Patricia Wagner: Malereien „Das Erscheinen des Neuen Jerusalem“ und „Neues Jerusalem“ (um 2000)
Patricia Wagner aus Azusa (Kalifornien) ist die Großnichte von Carl Bohnen (1871-1951), einem klassisch-akademischen Maler, und Aloys Bohnen (1901-1949), einem Art-Deco-Künstler, die sie zuerst in Kunst unterrichteten. Wagner studierte dann an der California State University in Long Beach Malen und

Greetje van Beusichem-Husen (geb. 1941): „Pilger auf dem Weg in das neue Jerusalem“ (1998)
Pilgrim’s Progress ist eigentlich ein Thema des 19. Jahrhunderts und des Buchdrucks; etwas selten ist das Thema im 21. Jahrhundert aufgegriffen worden, noch seltener als freie Malerei. Im hiesigen Fall erinnert die Stilistik an den Art Deco zu Beginn des
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.