LETZTER BEITRAG

Peder (Peter) Lykt: Fresko aus der Kirche Tandslet (1501)

Die spätmittelalterliche Deckenmalerei der Kirche des Dorfes Tandslet, entstanden im Jahr 1501, ist ein Meisterwerk der frühen Renaissance im südlichen Dänemark bzw. dem einstigen Herzogtum Schleswig. Ein opulentes Rankenwerk zieht sich über die vier Kappen

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Wandfresko der Kirche St. Martin in Čerín (um 1410)

Čerín (deutsch: Tscherin) ist ein entlegenes Walddorf in der zentralen Slowakei unweit der Stadt Zvolen. Die dortige mittelalterliche Wehrkirche, der wichtigste und älteste Bau der Siedlung, ist bei Fachleuten für seine Wandmalereien bekannt und geschätzt. Es ist eine Malerei nach der Dreifaltigkeitskirche in Rákoš (um 1380), aber noch vor der

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Weltgericht in der Alten Kirche von Hyby (um 1500)

Auf die Zeit um 1500 ist das Weltgericht in der „Hyby gamla kyrka“ datiert, einer kleinen Kapelle in der schwedischen Region Skåne mit ihren zahlreichen Fresken aus dem Mittelalter. Links schließt der Heilige Petrus in einem prächtigen und farbigen Gewand die Tür zu einem burgähnlichen Gebäude auf, welches im unteren

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Per Vigeland (1904-1968): Capella Johannea in Oslo (1932)

Per Vigeland (1904-1968) war ein norwegischer Maler und Glaskünstler, der in Oslo, Paris und Florenz studiert hatte. Im Jahr 1932 stattet er die Capella Johannea der protestantischen Majorstuenkirche in Oslo mit umfangreichen Freskenmalereien aus. Vorgegeben waren ihm verschiedene Motive aus dem Buch der Offenbarung. Inspiriert zu seiner eigenen Fassung wurde

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Arsenal MS 5214: Anglonormannische Apokalypseschrift (14. Jh.)

Diese Schrift, die man in der Französischen Nationalbibliothek (Paris) unter der Signatur Arsenal MS 5214 findet, ist in Westfrankreich während des 14. Jahrhunderts entstanden. Den Text der Apokalypse hat man in Anglonormannisch verfasst, was darauf hindeutet, dass dieses Exemplar für Adelskreise angefertigt wurde. Unter insgesamt 69 Miniaturen ist das Himmlische

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MS Français 1768: Passionsbuch (13. Jh.)

Auf dem Blatt zeigt eine kleine Miniatur eine Abbreviation des Himmlischen Jerusalem. Solche Miniaturen waren für einfache, das heißt auch preiswerte Handschriften vorgesehen. Ein geübter Miniaturist konnte eine solche Miniatur in weniger als einer Stunde entwerfen, zeichnen, kolorieren und auch noch vergolden. Blau und Rot, die preiswertesten Farben, sind hier

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Fresken aus Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.)

Die Bergsiedlung Furiani ist heute eine Gemeinde mit etwa fünftausend Einwohnern auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika. Die dortige römisch-katholische Marienkapelle, ein einfacher Steinbau mit halbrunder Apsis, gehört zu den ältesten sakralen Bauten der Insel und ist etwa um 850 entstanden. Sie liegt außerhalb der Bebauung auf den Anhöhen von Furiani,

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Taddeo Zuccari (1529-1566): Apsismalerei in S. Sabina in Rom (1560)

Die römisch-katholische Basilika Santa Sabina auf dem römischen Aventin-Hügel, fertiggestellt zwischen den Jahren 422 und 432, besaß einst eine prächtige, mit Mosaiken geschmückte Apsis. Diese ging verloren, und die neue Apsis mit einem Triumphbogen wurde 1560 von dem manieristischen Maler Taddeo Zuccari (1529-1566) ausgemalt und im 19. Jahrhundert durch Vincenzo

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Freskenmalerei aus der Kapelle Saint Michel in Aiguilhe (972-984)

Die Kapelle Saint Michel in Aiguilhe (Département Haute-Loire) befindet sich spektakulär auf der Spitze eines steilen Vulkanfelsens. Schon die Römer hatten an diesem Ort eine Kultstätte. Unter den Bischöfen Godescalc und Trianus wurde auf dem Berg in Anlehnung an die Aachener Pfalzkapelle ab 962 eine Kirche erbaut, die nur über

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Fresko aus Saint-Sulpice-des-Landes in Vieux-Bourg (15. Jh.)

Der heutige Bau der Kirche Saint-Sulpice-des-Landes in Vieux-Bourg in der Loire stammt aus dem fünfzehnten Jahrhundert, als man den Einbau mehrerer Fenster sowie die Erweiterung des Langhauses und des Chores im gotischen Stil durchführte. Als der Bau 1845 für die Gemeinde zu klein wurde, gab man ihn auf und er

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Weltgericht der Dorfkirche in Östra Strö (um 1500)

Markant ist an dem Rundturm links der haubenartige Bogen über den Zinnen – ein Architekturteil, welches man auf schwedischen und dänischen Malereien des 15. und 16. Jahrhunderts häufig vorfindet, so in Fjälkinge, Östra Strö, Skivarp oder Fulltofta. Konzentriert sind sie in der Region Skåne; so ist es auch im vorliegenden

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Brarup-Werkstätte: Fresken der Kirche zu Kongsted (um 1490)

Die gotische Hauptkirche der Kirchspielgemeinde zu Kongsted im dänischen Sjælland bietet im Inneren großflächige Fresken, weswegen die Kirche auch als „Dom des Südseelands“ bezeichnet wird. Auf den Fresken ist das Himmlische Jerusalem gleich zwei Mal zu finden. Zunächst präsentiert es sich es als Torszene links neben einer Figur, Maria, in

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Lincoln-Apokalypse (um 1360)

Die mittelalterliche Lincoln-Apokalypse zeigt den vor allem in England neu entwickelten und dann im 13. Jahrhundert tradierten Bildaufbau: Links, von oben, auf fol. 177v schwebt ein Engel mit dem Maßstab und verweist Johannes, der noch in die „falsche“ Richtung blickt, auf die Ereignisse auf der anderen, rechten Bildseite hin. Dort

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Johannes Cassianus: „De institutis coenobiorum“ (1498)

Zu sehen ist der zentrale Teil der Eröffnungsseite fol. 1r einer Ausgabe der Schriftensammlung des Mönches Johannes Cassianus, die heute in der Französischen Nationalbibliothek in Paris aufbewahrt wird (Codex Cassianus, Signatur MS Latin 2129). Cassianus lebte in der Spätantike, dieses seiner Werke stammt aus dem 15. Jahrhundert. Es hat den

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MS Latin 8846: Psalmenillustration (1350-1370)

Es konnten auch Psalmschriften mit Abbildungen des Himmlischen Jerusalem illustriert werden, zumal wenn es um das Lob Jerusalems geht. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die Illustration auf fol. 153v zu Psalm 86 (bzw. 87; „Zion wird die Mutter der Völker“/Zionspsalm). Das Bild wird von der Reihung der hohen Türme beherrscht, die

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Freskenfeld aus St. Marien zu Haderslev (um 1450)

Dieses spätgotische Fresko stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, als die Kirche, in der man es finden kann, umfangreich umgebaut und erweitert wurde. Seine Position ist ungewöhnlich: Über dem südlichen Abstieg zum Chorumgang und der Krypta (heute ein Ausstellungsraum für Sakralgewänder) der Domkirche St. Marien zu Haderslev in der

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Neues Testament aus Oxford (1725)

In einer englischen Bibelausgabe findet sich eine Seite, auf der vier gleichgroße Kupferstiche angeordnet sind. Sie alle bringen apokalyptische Themen. Der vierte Kupferstich auf dieser Seite (rechts unten) präsentiert das Himmlische Jerusalem, unterschrieben mit „S. Johns Vision of ye New

Mindener Lutherbibel (1718)

Man findet dieses Frontispiz erstmals in der Mindener Lutherbibel (WLB, B deutsch 1718 04) im Verlag von Johann Detleffsen aus dem Jahr 1718. Der Bildaufbau ist ungewöhnlich, aber seine Grundaussage leuchtet sogleich ein: Unten zeigt sich ein Innenraum mit ornamentierten

„Passion Christi und das Leben des Heiligen Basilius“ (1820)

Im Oktober 1820 wurde eine Handschrift fertiggestellt, welche die Passion Christi und das Leben des Heiligen Basilius vereint. Ungewöhnlich genug für diese beiden Themen bietet sie einen ganzen Reigen verschiedener Darstellungen des Himmlischen Jerusalem. Sie sind einfach gearbeitet und beschränken

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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