Darstellung der Maria Immaculata aus Sevilla (1566-1600)

Vermutlich zahlreiche römisch-katholische Klöster waren mit Immaculata-Konzeptionen ausgestattet, da dieses Motiv während der Gegenreformation eine hohe Popularität erfahren hat. Viele dieser Bilder haben sich nicht erhalten, zumal wenn sie auf der Wand aufgemalt waren. Luftfeuchtigkeit, Risse, Kerzenruß und vor allem bauliche Umbaumaßnahmen haben viele dieser oft einfachen Werke vernichtet. Eine Wandmalerei hat sich im Franziskanerkloster Santa Ines in Sevilla erhalten, aus dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts. Der Maler oder die Werkstatt ist nicht namentlich bekannt. Man findet das Fresko in der ehemaligen Krankenstation. Solche Krankenstationen waren oft mit apokalyptischen Motiven ausgestattet, wo sie Hoffnung auf ein zukünftiges besseres Leben vermitteln sollten.
Bezüglich des Himmlischen Jerusalem interessiert vornehmlich die kleine Himmelspforte oben links. Sie wurde in einfachen barocken Formen aufgemalt und steht offen. Eine Darstellung der Civitas Dei hat sich möglicherweise unten links, gegenüber des Hortus Conclusus, befunden, muss aber als stark beschädigt und eigentlich als verloren gelten. Das es sich um die Gottesstadt handelt, ist dadurch gesichert, dass sich die lateinische Beschriftung „Civitas Dei“ an der rechten Seite erhalten hat. Auch an anderen Stellen ist diese frühneuzeitliche Malerei, die hier vor dem Jahre 1980 aufgenommen wurde, beschädigt und stark ausgeblichen.

Enrique Valdivieso González, Alfredo J. Morales Martinez: Sevilla oculta, Sevilla 1980.
Claus Bernet: Barock und Rokoko, Norderstedt 2015 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 31).

 

tags: Spanien, Sevilla, Maria Immaculata, Porta Coeli, Franziskaner, Kloster, Barock, Civitas Dei, Verlust, Schaden
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