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Christiane Budig (geb. 1969): Jerusalems-Radleuchter (2021)

Der Dom zu Magdeburg besitzt bereits einen Radleuchter aus dem Jahr 1887, der in der Marienkapelle einen passenden Aufhängungsort gefunden hat. Gut hundert Jahre später entstand das Bedürfnis, auch im eigentlichen Dom, dort im sog. Hohen Chor, einen Radleuchter aufzuhängen. So besitzt der evangelische Dom heute einen historistischen und einen modernen Jerusalemsleuchter – allein der römisch-katholische Hildesheimer Dom kann noch mit zwei Radleuchtern aufwarten.
Durch eine Förderinitiative des Magdeburger Dombauvereins wurden über Jahre hinweg Gelder angespart, um dieses Kunstwerk zu finanzieren. Ermöglicht wurde es durch Spenden von Brunhilde Maria Götze, Ruth Freitag, Klaus Heber, dem Kaliwerk Zielitz, der ITG GmbH, der ÖSA-Versicherungen und Dr. Karl Gerhold.
Nach einem Wettbewerb wurde Christiane Budig (geb. 1969), eine Absolventin der Burg Giebichenstein (Halle) im Fachbereich Glas, Keramik und Design mit dem Auftrag betreut. Geschmiedet wurde das 350 Kilogramm schwere Kunstobjekt dann in einem Fachbetrieb in Oberheldrungen.

Seit Ostern 2021 schwebt der Leuchter direkt über dem Grab von Kaiser Otto dem Großen und gibt dem romanischen Raum einen würdigen Rahmen. Der Durchmesser beträgt dreieinhalb Meter. An den vier Himmelsrichtungen finden sich auf dem Reif rechteckige Glasapplikationen in Fusing-Technik, welche jeweils drei Tore darstellen. Sie schillern je nach Lichteinfall in einem grünlich-blauen Farbton. Gleichzeitig stellen diese Applikationen durch Blumen und Pflanzen die vier Jahreszeiten dar: Osten den Frühling, Norden den Winter, Süden den Sommer und Westen den Herbst. Bis auf eine hebräische und griechische Inschrift, die den meisten Besuchern nicht verständlich sein dürfte, ist der glatt polierte Messingreif ohne weitere Ornamentierung. In seine Unterseite wurden die acht Lichter eingefügt.

 

tags: Kathedrale, Sachsen-Anhalt, Magdeburg, Jerusalemsleuchter, Leuchter, Spenden, Jahreszeiten, Blumen, Pflanzen
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