
LETZTER BEITRAG
Augustin Palme (1808-1897): Schlüsselübergabe an Petrus aus der Basilika Vierzehnheiligen (1867)
Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen den deutschen Staaten und der römisch-katholischen Kirche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lassen sich auf einmal Darstellungen finden, auf denen der Petersdom das Himmlische Jerusalem vertritt. Älter ist

Joep Nicolas (1897-1972): Pancratiuskirche in Tubbergen (1954)
Tubbergen ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Overijssel in den Niederlanden. Ortsmittelpunkt ist die das neogotische Bauwerk St. Pancratius. Als künstlerisch herausragend gelten die 35 Buntglasfenster, die von mehreren aufeinander folgenden Generationen der Glaskünstlerfamilie Nicolas entworfen und gefertigt wurden. Sie sind einer der Gründe, weshalb das Bauwerk unter Denkmalschutz

„Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“ (1731)
Dieser Kupferstich findet sich als Frontispiz des ersten Bandes im Jahrgang 1731 der Zeitschrift „Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“. Dabei handelt es sich um das ausgewiesene Sprachrohr des Pietismus. Bis 1760 war diese Erbauungszeitschrift wesentlich daran beteiligt, einerseits eine pietistische Öffentlichkeit herzustellen, andererseits verfolgte man das Ziel

Himmelspforte aus der Kirche Immaculée Conception in Linger (um 1950)
In der luxemburgischen Gemeinde Linger (Luxembourgish Lénger, unweit von Petingen) befindet sich die Kirche Immaculée Conception de la Vierge Marie. Dieser Sakralbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert wird inzwischen nicht länger für Gottesdienste genutzt, da es kaum mehr Katholiken in der Umgebung gibt. 2023/24 soll er zu einem Unterrichtsraum für

Baptist Wolfgruber (1868-1950), Franz Hofstötter (1871-1913), Eugen Hasenfratz (1872-1939), Franz Kruis (1854-1925): Fresko der Herz-Jesu-Kirche in Ludwigsthal (1896-1901)
Der Innenraum dieser Kirche ist lückenlos mit Farbe, Ornamenten und Bildern in Secco-Technik ausgefüllt, sie ist ein beredendes Beispiel für den Horror vacui. Das große Thema des Gesamtraums ist dabei die Erlösung der Menschheit. Es beginnt mit Christus auf dem Hochaltar, der mit seinen ausgebreiteten Armen die Menschen empfangen will.

Russische Apokalypsehandschrift (18. Jh.)
Bebilderte Handschriften mit dem Apokalypsetext waren eine regelrechte Massenware, zahlreiche Kirchenbibliotheken oder Klöster hatten ihre Ausgaben. Schon aus liturgischen Gründen waren diese Bücher kein Luxus, sondern schlichtweg notwendig und wurden gebraucht. Eines dieser Exemplare aus dem 18. Jahrhundert gelangte in die Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der

Bernardino Poccetti (1548-1612): San Pietro in Pontignano (1596)
Bernardino Poccetti (auch Barbatelli oder Bernardino delle Grottesche, delle Facciate oder einfach delle Muse genannt) war ein italienischer manieristischer Maler und Radierer. Er stand zeitlebens im Austausch mit Meistern wie Santi di Tito, Domenico Cresti (Il Passignano), Lodovico Cigoli, Michele Tosini, Jacopo Chimenti da Empoli und Andrea Boscoli, mit denen

Joseph Martin Kronheim (1810-1896): Illustrationen zu Pilgrim’s Progress (um 1870)
Um 1870 erschien in London „Bunyan‘s Pilgrim’s Progress in words of one syllable“, herausgegeben von Samuel Phillips Day. Ausgestattet sind sie mit Farbabbildungen im Stil des Historismus von Joseph Martin Kronheim (1810-1896), der sich mit diesem Thema während seines Schaffens mehrfach beschäftigt hat. Das Einlegeblatt zwischen den Seiten 30 und

Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010): Chorfenster im Ulmer Münster (1956)
Das Ulmer Münster ist auch eine Art Freilichtmuseum der Glasmalerei, denn hier finden sich Fenster von zahlreichen Glaskünstlern aus Süddeutschland, die vor allem nach 1945 gearbeitet haben, wie Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein und auch Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010). Welche Kirche kann so etwas bieten?

Gianfrancesco da Tolmezzo: Fresko in Sant’Antonio Abate in Barbeano (um 1485)
Gianfrancesco da Tolmezzo, auch bekannt als Gianfranco del Zotto, wurde in Socchieve bei Udine geboren, in der heutigen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Er lebte dort von etwa 1450 bis 1510. Der Maler gilt als einer der Begründer der Tolmezzo-Malerschule bzw. war der Initiator der friaulischen Renaissance und dessen bedeutender Vertreter

Yoël Benharrouche (geb. 1961): Vase „Himmlische Jerusalem“ (1995)
Möbelstücke im Zusammenhang mit dem Himmlischen Jerusalem sind eine Rarität, bislang gab es beispielsweise einen Tisch, eine Vitrine, eine Sitzbank oder auch einmal einen Schrank. Ein mehr dekoratives Werk ist eine Vase, die im Jahr 1995 designet wurde. Es handelt sich dabei um einen Entwurf mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“

Maria Kiess (geb. 1949): Heiligtum der Schönstatt-Bewegung (2010)
Die Ölmalerei der Größe von 55 x 40 Zentimeter wurde im Jahr 2010 von der Malerin und Glaskünstlerin Maria Kiess (geb. 1949) aus Freising geschaffen. Ihre Arbeit gehört der Schönstatt-Bewegung Deutschland, wo sie im Büro des Leiters einen festen Platz gefunden. Schönstatt ist ein Ortsteil von Vallendar bei Koblenz (Reinland-Pfalz).

Franz Nagel (1907-1976): Wandmalerei aus St. Benedikt in Ebenhausen (1965)
St. Benedikt in Ebenhausen südlich von München wird derzeit profaniert, ich hatte unmittelbar vor Schließung der römisch-katholischen Kirche noch Gelegenheit, die dortigen Wandmalereien ein letztes Mal anzusehen und zu dokumentieren. Die Erzdiözese München/Freising erklärte dazu: „Das asbesthaltige Dach und die durchfeuchtete Bausubstanz würden keine 60 Jahre nach Einweihung eine Instandsetzung

Egon Stöckle (geb. 1936): Rauminstallation im Zentralklinikum Augsburg (1999)
Die Außenwand der überkonfessionellen Kapelle im Zentralklinikum von Augsburg (Schwaben) wurde durch Egon Stöckle (geb. 1936) im Jahr 1999 mit dem Thema „Himmlisches Jerusalem“ umgestaltet. Stöckle, der auch Theologie studiert hatte (ähnlich wie Franz Bernhard Weißhaar), trat vor allem als Bildhauer hervor. Für die Klinik schuf er eine Installation aus

Marianne Neuburger: Triptychon aus der Dettinger Arche (2008)
Der Treffpunkt Arche e. V. in Dettingen bei Gerstetten (Schwäbische Alb) in der Nähe von Ulm gehört zu einer Gemeinde innerhalb des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Sie stützt sich insbesondere auf Apostelgeschichte Kap. 2, Vers 37-47 und vor allem auf den Missionsbefehl Jesu in Matthäusevangelium Kap. 28, Vers 19 sowie Markusevangelium

Friedrich Koller (geb. 1939): Hochrelief der Klosterkirche St. Konrad in Altötting (2018)
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts begann man, die Grabeskirche im Kapuzinerkloster St. Konrad in Altötting (Oberbayern) umzubauen. Die Planungen sahen vor, auch vorhandene Werke in die Neukonzeption mit einzubeziehen. Für das neue Hochrelief, aber auch weitere Kunstwerke wie den Altar, den Ambo, das Grab des Heiligen Bruder Konrad von Parzham,

Rudolf Yelin (1902-1991): Deckenmalerei in Stuttgart-Möhringen (1949)
Nachdem Rudolf Yelin das Himmlische Jerusalem als Bildmotiv bereits 1929 in Backnang auf einem Kirchenfenster zeigte, dauerte es einige Zeit, bis sich der Künstler wieder damit beschäftige bzw. beschäftigen konnte. In den 1930er Jahre wurde nur wenig in den Kirchenbau

Heinz Lilienthal (1927-2006): Evangelische Maria-Magdalena-Kirche zu Thedinghausen (1988)
Die evangelische Maria-Magdalena-Kirche zu Thedinghausen im Landkreis Verden (Aller) besitzt im Chorbereich ein dreiteiliges Fenster aus dem Jahr 1988. Die Backsteinkirche hat sich zwar ihre neogotische äußere Gestalt erhalten, doch die komplette Innenausstattung ging im Zweiten Weltkrieg verloren, allein eine

Heinz Lilienthal (1927-2006): Evangelische Auferstehungskirche von Weddinghofen (1977)
Im Jahr 1977 wurde die evangelische Auferstehungskirche zusammen mit dem Gemeindehaus in Weddinghofen erbaut, einem Ortsteil von Bergkamen im nördlichen Ruhrgebiet. Der Name der Kirche soll dazu angeregt haben, den Ort der Auferstehung, das Himmlische Jerusalem, im Kircheninneren bildlich zu

Heinz Lilienthal (1927-2006): Evangelische Felicianuskirche in Kirchweyhe (1967)
Eine eindrucksvolle apokalyptische Schau bieten die drei Chorfenster der evangelischen Felicianuskirche in Kirchweyhe, einem Ortsteil von Weyhe im Landkreises Diepholz, geschaffen im Jahr 1967. Zustande gekommen waren sie auf Wunsch eines Pastors, der zuvor in Gröpelingen als Vikar gearbeitet und

José Camarón y Bonanat (1731-1803): Ölmalerei und Studien der Maria Immaculata (um 1775)
José Camarón Bonanat (auch Bononat, 1731-1803) war ein Zeichner, Maler und Kupferstecher aus Segorbe, Spanien. Seinen ersten Kunstunterricht erhielt er von verschiedenen Familienmitgliedern, bis er bei dem Dominikanermönch und Maler Miguel Posadas in die Lehre ging. In den 1750er Jahren

David Hetland (1947-2006): Trinity Lutheran Church in Jamestown (1996)
Für die Trinity Lutheran Church in Jamestown (US-Bundesstaat North Dakota) gestaltete David J. Hetland (1947-2006) zu Beginn des Jahres 1996 sieben Fenster, die noch im gleichen Jahr eingebaut und feierlich eingeweiht wurden. Ausgeführt wurden die Arbeiten von der Manufaktur Michael
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.