
LETZTER BEITRAG
Walter Loosli (1932-2015): Reformierte Kirche von Kappelen (1999)
Walter Loosli (1932-2015) aus Köniz bei Bern wurde Ende des zweiten Jahrtausends mit den Fenstergestaltungen der reformierten Kirche von Kappelen-Werdt (Kanton Bern) angetragen. Im Sommer 1999 hat der Künstler seine Vorstellungen der Gemeinde präsentieren: Acht Entwürfe

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stadtkirche Bad Cannstadt (1963)
Die Edelsteine, wie übrigens auch die Perlen, spielten bislang in den Darstellungen des Himmlischen Jerusalems durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) kaum ein Rolle; unter den vielen Werken finden sie sich lediglich einmal in der Brenzer Galluskirche 1966 und in der Stadtkirche von Bad Cannstatt. In dieser repräsentieren sie dann sogar die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): „Heimkehrerfenster“ aus dem Ulmer Münster (1962)
In welchem Bauwerk kann man kostenlos Kunstwerke von Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein oder Hans Gottfried von Stockhausen betrachten? Im Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den schweren Kriegszerstörungen ist man hier einen anderen Weg als in den allermeisten anderen Kirchen gegangen: Nicht ein

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Martinskirche in Neuffen (1962)
Die Neuffener Martinskirche geht in ihrer heutigen äußeren Gestalt auf das 14. Jahrhundert zurück. 1932 wurde die Kirche im Inneren von einer Querkirche zu einer Längskirche umgebaut. In diesem Zusammenhang wurde von Walter Kohler das mittlere Chorfenster mit Szenen aus dem Leben Jesu entworfen – offensichtlich wurde nach 1933 die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Stiftskirche St. Georg in Tübingen (1962)
1949 hatte Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) immer wieder das Neue Jerusalem dargestellt: unten Christus, oben die zwölf Tore. Nachdem gerade Anfang der 1960er Jahre dieses Thema oft auf Glas nachgefragt war, entwickelte der Künstler, was das Motiv angeht, eine neue Darstellungsweise. Kohler war jetzt ein etablierter Meister, der sich von der

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Georgskirche von Hausen (1961)
Hausen bei Großmuß (Niederbayern) besitzt eine Kirche mit dem Namen St. Georg, in Hausen im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken) hat die Kirche ebenfalls den Namen St. Georg, so dass ich zwei Mal am falschen Ort war, bis ich herausfand, dass nur die Kirche Hausen an der Zaber ein Kunstwerk mit dem

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Markuskirche in Stuttgart-Plieningen (1961)
Die Stuttgarter Markuskirche war schon bei der Erbauung der Moderne verpflichtet, es war die erste Kirche Deutschlands, die von Heinrich Dolmetsch in Eisenbeton errichtet wurde. Ungewöhnlich für Stuttgart hat sie kaum Kriegszerstörungen erlitten, schon im Juni 1945 fanden hier wieder regelmäßig Gottesdienste statt, zu denen Mitglieder der vielen zerstörten Kirchen

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Salmbacher Friedenskirche (1960)
Salmbach ist der kleinste Ortsteil der Gemeinde Engelsbrand im Enzkreis und gehört landschaftlich bereits zum Nordschwarzwald. Nach dem Zweiten Weltkrieg expandierte die Gemeinde durch den Zuzug von Heimatvertriebenen, was den Neubau einer evangelischen Kirche erforderlich machte. Vielleicht gab der Name der neuen Kirche den Anlass, hier den Ort zukünftigen Friedens

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Kirche Peter- und Paul von Pfedelbach (1960)
Der kleine Ort Pfedelbach, eine Gemeinde bei Öhringen im Hohenlohekreis (Baden-Württemberg) besitzt eine außergewöhnlich große Kirche, in der heute fast alle Pfedelbacher Einwohner Platz finden könnten. Die 1893 erbaute Peter- und Paulskirche wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, die meisten historischen Glasfenster gingen zu Bruch. Es dauerte 15 Jahre, bis

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Auingen (1960)
Auingen bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb besitzt die evangelische Pankratiuskirche. Für diese schuf Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) 1957 zur Eröffnung eine Metallplastik über dem Eingangsbereich. Diese wurde gut aufgenommen, und da der Kontakt bereits bestand, beauftragte man Kohler drei Jahre später mit einem kleinen Altarfenster. An den Seitenfenstern der Kirche

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Wolfgangskirche von Freckenfeld (1960)
Es gibt lediglich zwei Glasfenster von Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) mit dem Bildmotiv Neues Jerusalem, die außerhalb von Württemberg liegen, eines davon befindet sich in der evangelischen Gemeindekirche von Freckenfeld – allerdings befindet sich der Ort nur wenige Kilometer zur württembergischen Landesgrenze und ist mit Karlsruhe wirtschaftlich und kirchlich eng verbunden.

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stuttgarter Hospitalkirche (1959)
Die Beauftragung für die Neuverglasung der Stuttgarter Hospitalkirche war für Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ein großer Erfolg – der Künstler galt inzwischen als einer der besten, vielleicht der beste Sakralkünstler der evangelischen Kirche Württembergs. Die Hospitalkirche, eine ehemalige Dominikanerklosterkirche, galt vor dem Krieg mit dem Reformationsdenkmal als steingewordenes protestantisches Glaubenszeugnis in

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Panoramafenster der evangelischen Christuskirche in Kleinglattbach (1959)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), obwohl kein Architekt, war dann in Neubauprojekte eingebunden, wenn großformatige Fenster integriert werden sollten. So war es der Fall bei der evangelischen Kirche von Kleinglattbach bei Vaihingen, die zwischen Juni 1958 und November 1959 errichtet wurde. Direkt hinter dem Altar finden sich drei Fensterbahnen, die wiederum dreigeteilt

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Heselwangen-Balingen (1957)
In den 1950er Jahren war der Maler und Glasgestalter Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) für viele Kirchen der schwäbischen Alb tätig, so auch in Heselwangen bei Balingen. Hier war ein neu geschaffenes, tiefliegendes Apsisfenster zu gestalten. Kohler entschied sich für zwei Bildelemente, die sich auf vielen anderen Glasfenstern dieses Künstlers ebenso finden

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Trinitatiskirche von Pfitzingen (1957)
Als Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) den Auftrag für die neue Chorraumgestaltung der 1858 errichteten evangelischen Kirche von Pfitzingen (Main-Tauber-Kreis) erhielt, konnte der Künstler auf ein Dutzend Darstellungen des Motivs „Himmlisches Jerusalem“ zurückblicken. Diese waren jedoch alle in Glas gearbeitet, fast immer auf schmalen Fenstern. Hier stand Kohler erstmalig eine weiße Wand

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Chorfenster der Stuttgarter Leonhardskirche (1957)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) hat schon zu Beginn der 1950er Jahren die Tore und Häuser des Himmlischen Jerusalem mit Schraffuren plastisch ausgestaltet: eine kleinteilige Arbeit, die viele Tage Zeit kostete. Sinn und Zweck ist nicht allein, die Bauten realistischer aussehen zu lassen, sondern vor allem eine feine Oberflächenstruktur, die wertvoll erscheint

Bob Miller: Farbzeichnung „Johannes sieht das Neue Jerusalem“ (2000)
Die im Internet weitverbreitete und dadurch populär gewordene Zeichnung „John sees the New Jerusalem“ („Johannes sieht das Neue Jerusalem“) geht zurück auf ein zweiteiliges Video, welches im Jahr 2000 unter dem Titel „The Revelation of Jesus Christ“ („Die Offenbarung von

Éliane Colard (1963-2020), Etienne Chabin: Grafik „Neues Jerusalem“ (um 2000)
Die Millenniumsbegeisterung um den Wechsel vom zweiten in das dritte Jahrtausend hat in Ländern mit der christlichen Zeitrechnung die Kunstwerke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem signifikant ansteigen lassen. Das lässt sich auch in Frankreich feststellen. Dort war Éliane Colard

David Henry und Steven Henry: Grafik Neues Jerusalem (um 1995)
Eine der frühen, vielleicht sogar ersten Graphiken des Himmlischen Jerusalem, die ausschließlich am PC entworfen wurden, gestaltete die Familie Henry, maßgeblich Vater David Henry und sein Sohn Steven Henry. Das war um das Jahr 1995. Der Vater war vor allem

Rodney Matthews (geb. 1945): Gemälde „Das neue Jerusalem“ (1993)
Diese Arbeit ist ein Beispiel, dass Darstellungen des Himmlischen Jerusalem immer öfters im Fantasystil gezeigt werden, hier auch mit Einflüssen oder Reminiszenzen an den Jugendstil vor knapp einhundert Jahren. Das zeigt vor allem die untere Hälfte einer Art Sumpflandschaft mit

Walter Prolingheuer (geb. 1926): „Himmlisches Jerusalem“ (1989)
Dieses abstrakt-expressive Jerusalem hätte auch in den 1920er Jahren im Umfeld der Bauhaus gemalt werden können; es erinnert an Metropolis oder an Tauts Architekturutopien. Es entstand aber 1989 als auf Papier (59 x 42 Zentimeter groß) von Walter Prolingheuer (geb.

Adolf Meister (geb. 1931): Malerei „Auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem“ (1992)
Adolf Meister (geb. 1931) gehört zu den malenden Priestern, er nimmt in Dänemark eine ähnliche Funktion ein wie einst Sieger Köder in Württemberg. Im Laufe der Jahre sind mir knapp fünfzig Kunstwerke bekannt geworden, die von Pfarrern gefertigt wurden, davon
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.