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1727 um, Epitaph Parchim, Mecklenburg-Vorpommern, St. Georgen © Claus Bernet

Epitaph aus Parchim (um 1727)

Epitaphe mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem sind eine eigene Gruppe, bekannte Beispiele sind:
-Epitaph des Hermann Schedel, heute im Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (um 1485)
-Schleinitzkapelle von St. Afra in Meißen, Christian Walther (1562)
-Schönberg-Epitaph aus Gelenau, Andreas Lorentz (1581)
-Epitaph des Göldlin von Tiefenauaus aus dem Freiburger Münster (1600)
-Epithaph des Johann Ulrich Bauder, Kloster Maulbronn (1683)
-Epitaph der Margarethe Tieffenbach in St. Marien, Berlin (1687)
Ein spätes Epitaph findet man in Sankt Georgen, der evangelischen Pfarrkirche von Parchim in Mecklenburg. Im nördlichen Seitenschiff der Kirche erinnert ein Grabmal, stilistisch zwischen Renaissance und Barock, an den ehemaligen Parchimer Bürgermeister Matthäus Giese (1656-1713) und seine Gattin Katharine (geb. Kempen, gest. 1727). Das Thema des Gesamtkunstwerks ist die Auferstehung. Das Himmlische Jerusalem findet man ganz oben als Bekrönung in der Zwiebelvignette als kleinformatiges Ölgemälde, überschrieben mit: „Diß ist das Neüe Jerusalem, die stadt Gottes. Apoc. 21.Cap“. Das Gemälde darunter präsentiert ein quadratisches Neues Jerusalem, umgeben von Wolken. Deutlich erkennt man die zwölf Tore, auf denen Figuren (vermutlich Engel) gesetzt sind. Das Stadtzentrum ist dadurch betont, dass von den Toren gerade Straßen in die Mitte führen. Diese Mitte ist dem grünen Zionsberg mit dem weißen Christuslamm auf der Spitze vorbehalten.
Das Epitaph der Familie Giese wurde um 1727 eingerichtet. 

Horst Ende: Die Georgenkirche und die Marienkirche in Parchim, Berlin 1985 (Das christliche Denkmal, 126).
Ev.-Luth. Kirchgemeinde St. Georgen (Hrsg.): Festschrift zur 700-Jahrfeier der St. Georgenkirche zu Parchim: 1307- 2007, Parchim 2007.
Claus Bernet: Der Pietismus, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 10).

 

tags: Mecklenburg, Epitaph, Barock
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