LETZTER BEITRAG

Paul Mersmann (1929-2017): Apokalypsezyklus (2010)

Der Künstler Paul Mersmann (1929-2017) gestaltete im Lauf seines Lebens Illustrationen zu den Büchern Genesis, Exodus, Ruth und einen Apokalypsezyklus. Die insgesamt 62 Bilder zur Apokalypse, die der Künstler im Alter von 80 Jahren zwischen 2009 und 2010 geschaffen hat, markieren eine neue, von herkömmlichen Konventionen oder kirchlichen Vorbildern unabhängige,

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Johanna Regula Johanni (geb. 1946): Triptychon (1983-1987)

In den Jahren von 1983 bis 1987 entstand in der Schweiz ein dreiteiliger Flügelaltar. Es war nicht, wie viele Jahrhunderte früher, eine Auftragsarbeit einer Kirche, sondern die Eigeninitiative einer Künstlerin: Johanna Regula Johanni (geb. 1946) kam in dieser Zeit mit Fabrikarbeitern und deren verschiedenen Lebenskonzepten in Berührung. Als das Kunstwerk

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MS Add. 38121: Apokalypsehandschrift (um 1400)

Diese Apokalypsehandschrift MS Add. 38212 aus der British Library in London befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte, zusammen mit MS Add. 17399 (1475-1500) über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis in die Britische Nationalbibliothek. Sie ist in Latein geschrieben und mit übereinander gesetzten Miniaturen opulent bebildert. Sie haben mit der Ausgabe MS

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MS Harley 4972: Apokalypsehandschrift (um 1320)

In der Handschrift MS Harley 4972 der British Library (London) ist das Himmlische Jerusalem als kleine Bebilderung zum Text an verschiedenen Stellen zu finden, stets übrigens vor einem Initial. Hier ist zu Beginn auf fol. 37 auch einmal die Erschaffung des Himmlischen Jerusalem durch Gott am Anfang der Welt zu

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Royal MS 2 D XIII: Apokalypsehandschrift (1300-1325)

Die Handschrift Royal MS 2 D XIII lehnt sich deutlich an das 13. Jahrhundert an, ist aber im ersten Viertel des 14. Jahrhunderts entstanden. Möglicherweise handelt es sich um die Kopie eines älteren, heute verloren gegangen Werkes, bei dem man den inzwischen als überholt empfundenen goldenen Hintergrund weggelassen hat. Der

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Giovanni di Paolo (1403-1483): Illustration der Divina Commedia (um 1444)

Dante Alighieri setzte neue Standards, nicht allein für die italienische Sprache und Literatur, sondern auch für die Buchillustration. Giovanni di Paolo (1403-1483), der Hauptvertreter der Malerschule von Siena, schuf ein Werk, das stark von der Himmelsvorstellung Dantes geprägt war. Paolo ließ sich vom 30. Gesang seiner „Divina Commedia“ inspirieren und

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MS Add. 17399: Apokalypsen-Handschrift (1475-1500)

Die Handschrift MS Add. 17399 aus der British Library befand sich einst im Pariser Jesuitenkollegium und gelangte über das Caldecott-Daniel-Huth-Vermächtnis erst in das Britische Museum, dann in die Britische Nationalbibliothek. Der Inhalt ist ein Prolog von Gilbert de la Porrée, anschließend folgt der Text der Apokalypse in Altfranzösisch. Dazu wurden

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Die Greenfield-Apokalypse (um 1320)

Die Schrift Royal MS 15.D.II der British Library in London entstammt einem Frauenkloster in Greenfield bei Lancashire und wird aus diesem Grund als Greenfield-Apokalypse bezeichnet. Auch unter dem Namen „The Welles Apocalypse“, nach dem ehemaligen Besitzer John Welles, kennt man sie. Auftraggeber und daran beteiligte Miniaturisten sind namentlich dagegen nicht bekannt.

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Peter von Poitiers (gest. 1205): „Compendium historiae“ (1450-1500)

In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde eine reichlich bebilderte Ausgabe des „Compendium historiae in genealogica Christi“ angefertigt. Verfasst hatte sie Peter von Poitiers (gest. 1205), der französische Gelehrte Petrus Pictaviensis aus Paris, gut dreihundert Jahre zuvor. Es handelt sich bei dem Werk auch um den Versuch, das Wissen

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Ernst Fuchs (1930-2015): Fuchs-Kapelle der Kirche St. Egid in Klagenfurt (2007)

Ernst Fuchs (1930-2015) ist für seine überbordenden Fantasiewelten bekannt. Weniger bekannt ist, dass Fuchs auch ein religiöser Künstler war, der sich mit christlichen Themen auseinandersetzte und sich auch mit Sakralkunst beschäftigte. Bei Fuchs ist das Himmlische Jerusalem von einer magischen Fabel- und Feenwelt umgeben, die zunächst mehr an „Herr der

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Pedro Vall: Tafelmalerei aus Sant Miquel in Cardona (um 1420)

Diese Tafel ist Teil eines Altarbildes aus der Kirche San Miquel de Cardona in der Provinz Barcelona (Katalonien). Es handelt sich um eine Ölmalerei des lokalen Malers Pedro Vall und ist in der gotischen Kapelle des Heiligen Leibes Christi aufgestellt. Es wurde im frühen fünfzehnten Jahrhundert gemalt und besteht aus

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Annemarie Schütt-Hennings (1905-1980): Paradies-Wandteppich (um 1930)

Um 1930 fertigte Annemarie Schütt-Hennings einen mit Wollstoff hinterlegten Wandteppich an, auf dem ein Himmlisches Jerusalem in eine Paradieslandschaft gesetzt ist. Rechts unten ist der Name der Künstlerin eingewebt. 2022 stand das 120 x 190 Zentimeter große Textilkunstwerk in Deutschland zur Versteigerung an und wurde erst dadurch einer größeren Öffentlichkeit

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Dmitry Kondakov: Moskauer Ikone „Auferstehung – Höllenfahrt“ (1728)

Auferstehungsszenen spielen in der Ostkirche eine viel größere Rolle als in der Westkirche, die eher die Kreuzigung und den Tod thematisiert. Das hat maßgeblich auch die Kunst beeinflusst. Nach den biblischen Erzählungen fand die Auferstehung damals vor dem historischen Jerusalem

Johann Georg Tibianus (1541- um 1611): Nomina Mariae (1587)

„Viginti quatuor praecipua et sanctissima nomina beatissimae Mariae virginis“ ist der vollständige Titel einer Handschrift, welche 1587 in Riedlingen angefertigt wurde. Auftraggeber des frommen Werkes war der Salemer Abt Johannes IV. Mit der Ausgestaltung waren mindestens zwei Illustratoren beschäftigt, denn

Joseph-Charles Roëttiers: Erziehungstafel aus dem Museum Joanneum (1760)

Die Bildtradition des Neuen Jerusalem musste natürlich auch an die nächste Generation weitergegeben werden, daher findet man entsprechende Abbildungen auch in pädagogischen Materialien, wie dem Katechismus. Ein anderes frühes Beispiel dafür sind die Unterrichtstafeln für Erzherzog Ferdinand Karl Anton (1754-1806)

Jean de Meun: MS 579 (1325-1350)

Die städtische Bibliothek von Besançon besitzt einen Kodex (Signatur MS 579) von Jean de Meun, einem französischen Autor und Übersetzer des 13. Jahrhunderts. Jean de Meun werden eine Vielzahl dichterische, philosophische und religiöse Werke zugeschrieben, darunter am bekanntesten eine Fortsetzung

Vittorio Bertoldi: Mariensymbole aus Sant’Andrea in Terlach/Terlag (1947)

Man geht davon aus, dass die Künstler vorangegangener Generationen als Meister eine akademische Ausbildung hatten und meist gedankenvoll und durchdacht Sakralkunst schufen – so ist es auch in den allermeisten Fällen. Mitunter gibt es aber auch Beispiele für Unwissen und/oder

Uwe Fossemer (geb. 1942): Ehemaliges Kloster Bruche in Betzdorf (2006)

Parallel zu den Glasfenstern für die Osterkirche in Neuengörs kam es 2006 zu einer weiteren Glasarbeit Uwe Fossemers (geb. 1942) zum Thema. Es handelt sich um zahlreiche Fenster im Rahmen einer umfangreichen Verglasung an der Südseite eines Verbindungsgangs des ehemaligen

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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