
LETZTER BEITRAG
Ferdinand von Quast (1807-1877): Jerusalemsleuchter der evangelischen Kirche von Radensleben (um 1870)
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es in Preußen eine Renaissance der Jerusalems-Radleuchter, man findet sie jetzt in Magdeburg, in Lychen oder in Bromberg – als Vorbild werden immer wieder allgemein die romanischen

Fritz Baumgartner (1929-2006): Fensterbänder und Raumkonzeption in St. Josef in Puchheim (1966)
Im Jahr 1966 schuf der Maler und Grafiker Fritz Baumgartner (1929-2006) für die römisch-katholische Kirche St. Josef in Puchheim bei München ein modernes, abstraktes Himmlisches Jerusalem als eine Art religiösen Erlebnisraum. So führt der offizielle Kirchenführer der Gemeinde weiter aus: „Der Bau der Kirche St. Josef ist grundlegend von der

Wandmalerei aus St. Mariä Himmelfahrt in Kleinbartloff (1903)
St. Mariä Himmelfahrt ist eine römisch-katholische Kirche in Kleinbartloff im thüringischen Landkreis Eichsfeld. Dieser ist als das Eichsfelder Land bekannt, mit seiner eigenen katholischen Tradition und Darstellungen des Neuen Jerusalem. Die Kirche besitzt bereits ein besonderes Kunstwerk des Himmlischen Jerusalem auf dem Tabernakel, da dieser heute als der älteste Tabernakel

Otto Habel (1922-1996): Wandmosaik aus der Dreifaltigkeitskirche in Ravensburg (1965)
Otto Habel (1922-1996) war bekannt geworden für sein Mosaik mit dem Himmlischen Jerusalem in der Stuttgarter Domkirche St. Eberhard von 1961. Daraufhin wurde er beauftragt, für die gerade in Planung befindliche Dreifaltigkeitskirche in Ravensburg (Schwaben) ein Mosaik mit dem gleichen Motiv zu schaffen. Auch diese Kirche gehört zur römisch-katholischen Konfession.

Wandmalerei aus der Marienkirche in Flensburg (um 1480)
Die Sankt-Marien-Kirche (kurz Marienkirche, dänisch: Vor Frue Kirke) ist eine der evangelischen Hauptkirchen der Stadt Flensburg. Im Inneren haben sich an verschiedenen Stellen Reste gotischer Gewölbemalereien erhalten. Neben Szenen aus dem Leben Mariens, Grotesktänzern, Ritter in Rüstungen und außerbiblischen Geschichten findet man auch ein Himmlisches Jerusalem im Rahmen eines Weltgerichts.

Georg Meistermann (1911-1990): Chorfenster der Matthiaskirche in Bad Sobernheim (1964) und der Kirche St. Moritz in Augsburg (1965)
Georg Meistermanns (1911-1990) Interpretation des Himmlischen Jerusalem in der evangelischen Matthiaskirche in Bad Sobernheim (Rheinland-Pfalz) wurde im Jahr 1964 fertiggestellt, zusammen mit anderen Fenstern zu weiteren biblischen Motiven in der Kirche. Es handelt sich bei der Jerusalems-Darstellung um eine raumfüllende Konzeption im Chorbereich der im Kern mittelalterlichen Stadtkirche. Laut Meistermann

Mittelalterliche Jerusalems-Darstellungen aus dem Kloster Wienhausen (um 1335 bzw. um 1440)
1867/68 wurden im ehemaligen Zisterzienserkloster Wienhausen (nahe Celle in Niedersachsen) großflächige Wand- und Deckenfresken aus dem frühen 14. Jahrhundert freigelegt und umsichtig restauriert. Bis heute erhalten ist eine vollständige raumfassende Gesamtausmalung der Gotik. Sie findet sich im Nonnenchor, einem rechteckigen Obergeschoss-Saalbau. Hier versammelten sich zur Zeit der Ausschmückung Zisterzienserinnen von

Raymond Subes (1891-1970): Eingangsgitter von Sainte-Odile in Paris (um 1945)
Um 1945, jedenfalls nach der Befreiung von der deutschen Besatzung, wurde ein schmiedeeisernes Gitter für die neu erbaute römisch-katholischen Kirche Sainte-Odile im 17. Arrondissement von Paris angefertigt. Es ist eine Arbeit von Raymond Subes (1891-1970). In das üppig ornamentierte Gitter hat der Künstler kleine Medaillons aus Bronze gesetzt, in Form

Gudrun Baudisch (1907-1982), Karl Jamöck: Porta Clausa aus der Mariahilfkirche in Bregenz (1930)
Die Bregenzer Mariahilfkirche (Vorarlberg) wurde ab 1916 als Heldendankkirche zum Ersten Weltkrieg konzipiert und von 1925 bis 1931 erbaut, jetzt als Pfarrkirche für die Bregenzer Ortsteile Rieden und Vorkloster. Unter der Leitung des damaligen Pfarrvikars Dr. Johannes Schöch wurde aus dem Bau immer deutlicher eine Marienkirche. Gudrun Baudisch gestaltete als

Uwe Fossemer (geb. 1942): Glasarbeiten in der Apostel-Johannes-Kirche in Oering (1999)
Uwe Fossemer (geb. 1942 in Kaltenkirchen) fertigt noch alle seine Werke vom Entwurf, Zuscheiden, Polierbrand, Farbauftrag, Farbbrand und Verbleien der einzelnen bearbeiteten Glasteile in seinem Atelier selbst an. Der Künstler legt Wert darauf, an seinen Werken alleine, mitunter über viele Jahre zu arbeiten – eine Besonderheit in einer Zeit, in

Apsismosaik von Peter Paul Etz (1913-1995): St. Alban (1952)
St. Alban ist eine römisch-katholische Kirche in der Mainzer Oberstadt mit einem beeindruckenden Blick auf den Rhein. Der Nachkriegsbau wurde 1952 unter Priester Valentin Gleich eingeweiht, nach Plänen noch aus dem Jahr 1936. Von Beginn an befand sich in der Apsis ein Mosaik mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem. Das

Fährmännertafel aus Berlin-Heiligensee (um 1935)
Bekannt ist das Bild des Priesters als Hirte seiner Gemeinde, weniger bekannt das des Fährmanns. Ein solches Motiv findet sich auf einer Tafel im Eingangsbereich einer Berliner Kirche, auf welcher zu lesen ist: „Die Fährmänner kommen und gehen, Gott aber bleibet in Ewigkeit“. Darunter wurden sämtliche Pastoren der Gemeinde namentlich

Jerusalem-Allegorie der Klosterkirche Nuestra Señora del Carmen, Puebla (17. Jh.)
Die Klosterkirche Nuestra Señora del Carmen gilt im mexikanischen Puebla als hervorragender Barockbau des frühen siebzehnten Jahrhunderts. Zu dem reichen Bestand von Ölgemälden dieses Jahrhunderts gehört auch das Bild „Alegoría del Carmelo Descalzo“, also eine Allegorie des katholischen Ordens der Unbeschuhten Karmeliter-Mönche. Solche Verherrlichungen des Mönchsordens, bei der Jerusalem oft

Kurt Wolff (1916-2003): Antependium aus Essen (1963)
1963 entstand ein 85 x 87 Zentimeter großes Parament, welches heute in der „Alten Kirche“ der evangelischen Gemeinde von Essen-Kray aufbewahrt wird. Ursprünglich war es im Gemeindezentrum Eckenbergstraße in Verwendung. Dort befand sich ein Altar mit einer grauen, mächtigen Steinplatte, und für diesen konkreten Ort ist das Kunstwerk einst angefertigt

Arlo Greer und Paul Remmey (1903-1958): „Forever Heaven“ (1948)
Zu sehen ist das Himmlische Jerusalem des Covers der kleinen, aber zu ihrer Zeit erfolgreichen Schrift „Forever Heaven“, die Arthur S. Maxwell (1896-1970) im Jahr 1948 herausbrachte. Es ist eine signierte Arbeit von Arlo Greer, der in den 1940er und 1950er Jahren viele Publikationen der US-amerikanischen Adventisten illustrierte. Das Himmlische

Rodgauer Jerusalemstele (1998)
1998 wurde in der Dombauhütte Mainz unter Domdekan Heinz Heckwolf von seinen Meisterschülern eine Jerusalemstele angefertigt. Die beteiligten Namen sind, angeblich in Anlehnung an die mittelalterliche Praxis der Dombauhütten, bewusst nicht genannt – eine ungewöhnliche, sympathische Entscheidung einer kirchlichen Einrichtung. Anlass war der römisch-katholische Kirchentag in Mainz, zu dem die

Werner Eckgold (1915-1998): St. Marien in Wuppertal-Elberfeld (1962)
Das genaue Entstehungsjahr dieses Glasfensters ist nicht bekannt, es wird auf die Zeit um 1964 datiert. Aus den Akten des Bistums geht hervor, dass das 75jährige Kirchenjubiläum der Anlass des Einbaus war, was sich aber aus finanziellen und anderen Gründen

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Weil im Schönbuch (1967)
Ein spätes Werk des Stuttgarter Glasmeisters Adolf Valentin Saile (1905-1994) mit einer Thematisierung des Himmlischen Jerusalems entstand 1967 in der Martinskirche in Weil im Schönbuch bei Böblingen (signiert und datiert unten links). Auch bei diesem Einbau handelt es sich um

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Buntglasfenster der Ägidiuskirche in Brettach (1963)
Eine der weniger bekannten Arbeiten des Glasmalers und Glasherstellers Adolf Valentin Saile (1905-1994) findet man in der evangelischen Ägidiuskirche von Brettach in der Region Heilbronn-Franken. Anlass zu dem Motiv des Himmlischen Jerusalem gab möglicherweise eine Emporenmalerei aus der Barockzeit, die

Walter Stranders: Pilgrim’s-Progress-Spiel aus New York (1882)
Ende des 19. Jahrhunderts befand sich der Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“, bereits schon in die Jahrhunderte gekommen, auf einem neuen Popularitätsgipfel – allerdings nicht bei Frommen oder Literaten, sondern bei Spielern. Es gab zu dieser Zeit mehrere Brettspiele und auch Puzzle,

Adolf Valentin Saile (1905-1994): Gingen an der Fils (1964)
Gingen an der Fils ist eine Landgemeinde östlich von Stuttgart. Sein baulicher Mittelpunkt ist die spätgotische Johanniskirche, die überregional als Gesamtkunstwerk im Filstal bekannt ist. 1963/64 waren umfangreiche Renovierungen notwendig – nur erfahrene Kräfte sollten hier sorgfältig im Bestand arbeiten,

Siegfried Assmann (1925-2021): Fensterlösungen aus der St.-Johannis-Kirche in Hamburg-Steilshoop
Für die Hamburger Neubausiedlung Steilshoop wurde 1976/77 eine große, moderne Kirche errichtet, benannt nach dem Seher Johannes als St.-Johannis-Kirche. Bei der Baugestaltung war von Beginn an der Glaskünstler Glasmaler Siegfried Assmann (1925-2021) aus Ahrensburg beteiligt. Er entschied sich für eine
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.