Peter Gilbert (Petrus Gilberti), Thomas du Val: Historienbibel (1411)
Weltgerichtsdarstellungen aus einem Stundenbuch (1430-1460)
T. K. Martin: „Youth’s Instructor“ (1951)
LETZTER BEITRAG
Peter Gilbert (Petrus Gilberti), Thomas du Val: Historienbibel (1411)
Eine weitere Bible Historiale, also eine Historienbibel (Bible Historiale) nach Guyart des Moulins (geb. 1251), stammt ebenfalls aus der British Library: MS Royal 19. D. III. Sie kann auf das Jahr 1411 datiert werden und
Hugh Ray Easton (1906-1965): Clifton-College (1939)
Das blaufarbene Jerusalem-Fenster der anglikanischen Kapelle des Clifton-College in der englischen Stadt Bristol ist etwas bekannter als gewöhnliche Glasfenster, da es als Besonderheit im unteren Bereich ein Cricketfeld mit Feldspielern zeigt. Cricketfeld waren begeistert, humorlose Geistliche erklärten damals ihr Unverständnis. Das Spielfeld befindet sich vor der Darstellung des College mit
Andreas Untersberger (1874-1944): Vignette (1918)
1918 entwarf Andreas Untersberger (1874-1944) in seinem Münchner Atelier eine einfarbige Vignette, im Auftrag für die Zeitschrift „Stadt Gottes“, für die er regelmäßig Zeichnungen erstellte. Die neue Vignette (links unten signiert) wurde dann erstmals zum Oktober im ersten Heft des neuen 43. Jahrgangs 1919 auf Seite 3 veröffentlicht. Es ist
Viktor von der Forst (1901-1941): St. Antonius Abt in Vreden-Ammeloe (1931)
Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Abt befindet sich in Ammeloe bei Vreden im Münsterland. Die mächtige Hallenkirche mit vier Jochen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Backstein errichtet, schon damals überdimensioniert für das landwirtschaftlich geprägte Dorf. Hier schuf der Krefelder Glasmaler Viktor von der Forst (1901-1941), Sohn des
Himmelspforten aus St. Remaklus in Waldorf (1949)
Nach dem zweiten verlorenen Weltkrieg modernisierte sich in Deutschland die Sakralkultur, was man bei folgendem Beispiel aus dem Saarland feststellen kann: Die lateinischen Beschriftungen waren abgeschafft, jetzt hatte das Trierer Bistum die deutsche Sprache zugelassen, oder verzichtete inzwischen ganz auf eine Beschriftung auf diesen Glasmalereien. Sie stammen aus dem Kirchenschiff
Fresken der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (um 1500)
Auf Korsika hat sich neben der Ausmalung von Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.) noch eine weitere Variante der Malerei mit dem Himmlischen Jerusalem erhalten. Es handelt sich um die Chormalerei der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (Pastureccia). Sie entstand vermutlich um 1500, wurde aber schon nach zwei
Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus der Nikolauskirche in Bad Gastein (um 1460)
In Bad Gastein (Bundesland Salzburg) findet sich an einer südöstlichen Ecke des Schiffes der römisch-katholischen Nikolauskirche eine Weltgerichtsdarstellung. Sie ist von etwa 1460, als der Ort noch kein Wintersportzentrum und kein Bad war, sondern eine Ansammlung größerer landwirtschaftlicher Gehöfte und einiger Herbergen im Zusammenhang mit dem Apenpaß nach Kärnten. Dies
Archibald K. Nicholson (1871-1937), Gerald Edward Roberts Smith (1883-1959): Dorfkirche Little Missenden (1941)
Der Glaskünstler Archibald K. Nicholson (1871-1937) hat am Ende seiner Karriere nochmals ein Himmlisches Jerusalem entworfen, diesmal zusammen mit seinem Schüler, Kollegen und Nachfolger Gerald Edward Roberts Smith (1883-1959). Sie elaborierten in den 1930er Jahren gemeinsam an einem Doppelfenster, das aus finanziellen Gründen erst 1941 hergestellt und von Smith in
Kalkmalerei aus Rymättylän in Finnland (um 1510)
In Finnland ist die Zahl der erhaltenen Wandmalereien aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit überschaubar, was nicht allein an dem rauen Klima liegt, sondern vor allem daran, dass diese Region damals viel weniger besiedelt war als beispielsweise Flandern oder Böhmen. Ein Wandfresko findet man in der Steinkirche der Gemeinde
Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus St. Bartholomä (1492)
Inzwischen wurde ein weiteres Himmlisches Jerusalem dem Meister von Schöder zugewiesen. Es geht um Fresken aus St. Bartholomä am Hohen Tauern. Die vom Admonter Stift aus beauftragten Malereien entstanden im Jahr 1492 und fielen damit ins Spätwerk des Meisters. Darunter befindet sich auch ein Weltgericht an der Nordwand des Chorjochs
Bernhard Kraus (1867-1935): Ss. Fabian und Sebastian in Osterwick (1922)
Unmittelbar nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg war in Deutschland kaum Geld für teure Kirchenausstattungen vorhanden. Umso bemerkenswerter ist die Ausnahme der römisch-katholischen Kirche Ss. Fabian und Sebastian im Ortsteil Osterwick in Rosendahl im Kreis Coesfeld (Münsterland). Dort lebte nochmals der Historismus auf, nach Entwürfen, die nachweislich noch aus der Vorkriegszeit
Bernhard Kraus (1867-1935): St. Kilian in Iserlohn-Letmathe (1917)
Auch im Sauerland war Bernhard Kraus (1867-1935), der seine Glasmanufaktur in Mainz betrieb, aktiv. Mitten im Ersten Weltkrieg erhielt er vom Paderborner Bistum den Auftrag für mehrere Glasarbeiten für die römisch-katholische Hauptkirche St. Kilian in Iserlohn-Letmathe, seiner Größe wegen auch „Kiliansdom“ oder „Lennedom“ genannt. Die Arbeiten wurden dann 1917 ausgeführt,
Bernhard Kraus (1867-1935): St. Ludger in Selm (1908)
Der Künstler Bernhard Kraus (1867-1935), gebürtig aus Offenbach, war am Ende des Kaiserreichs vor allem als traditioneller historistischer Glasmaler gefragt. Als Katholik aus dem Bistum Mainz arbeitete er überwiegend für römisch-katholische Kirchen und Kapellen seines Bistums. Im Gegensatz zu anderen seiner Kollegen, wie Friedrich Stummel (1850-1919), Adolf Quensen (1851-1911) oder
Grete Bardenheuer (1908-1993): Wandteppiche aus St. Antonius in Geisecke (1975)
Die römisch-katholische Kirche St. Antonius befindet sich in Geisecke, einem Ortsteil von Schwerte im südöstlichen Ruhrgebiet, direkt an dem Fluss Ruhr, der der Region seinen Namen gab. Den kleinen Altarraum der ungewöhnlichen Kirche aus den 1930er Jahren schmückt eine ungewöhnliche Textilarbeit (465 x 260 Zentimeter). Ein hell gehaltener Wandbehang zeigt
Pascual Olivares y Argote: Ölgemälde „Maria Immaculata“ aus Cuzco (1811)
Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war es in Neuspanien populär, die Symbole der Lauretanischen Litanei in einem kolonialen Lokalstil wiederzugeben. Meist waren es namentlich nicht bekannte Meister, von denen wir Beispiele aus dem Dallas Museum of Art und aus mehreren Privatsammlungen kennen. Etwas anderes ist es bei
Radapokalypse Biblia picta aus Böhmen (1325-1349)
Radapokalypsen gab es bei Wandmalereien oder bei Radleuchtern vor allem in der Romanik häufiger, aber als Buchillustrationen sind sie selten. Eine solche Variante kommt aus Prag (Národni Knihovna, Prag, Signatur: MS XXIII C 124) und entstand dort im 14. Jahrhundert, zwischen 1325 und 1349. Es handelt sich um eine umfangreiche
Frans Griesenbrock (1916-2010): St. Joseph in Witten-Annen (1971)
Die römisch-katholische St. Josephskirche in Annen (zu Witten gehörig, südöstliches Ruhrgebiet) ließ 1970/71 die Kirchenfenster im Längs- und im Querschiff neu gestalten, darunter dort das Fenster „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“ einbauen. Es ist eine Arbeit in der sog. Splitterornamentik
Hubert Elsässer (1934-2009): Raumgestaltungen in der Kirche der Kreuzauffindung in Grafenrheinfeld (1991)
Der Bildhauer Hubert Elsässer (1934-2009) hat seine Jerusalem-Rauminstallation aus dem Würzburger Dom in abgewandelter Form wiederholt. Im Jahr 1991 kam es zu einer monumentalen Installation anlässlich der Renovierung, Umgestaltung und Modernisierung der römisch-katholischen Kirche Kreuzauffindung in Grafenrheinfeld (Unterfranken) in der
Robert Wehrlin (1903-1964): Französisch-reformierte Kirche in Elsau (1960)
Robert Wehrlin (1903-1964), ein expressionistischer Glaskünstler und vor allem Maler aus Winterthur, beschäftigte sich gegen Ende seines Schaffens erneut mit dem Himmlischen Jerusalem, nachdem er bereits in seiner Heimatstadt ein entsprechendes Glasfenster in den 1950er Jahren für die französisch-reformierte Kirche
Meister der Blumenornamentik: Altargemälde aus dem Augustinerchorherrenstift St. Florian (um 1480)
In Oberösterreich hat sich ein Werk erhalten, welches dem Meister der Blumenornamentik zugewiesen wird. Es ist das „Jüngste Gericht“ aus dem Augustinerchorherrenstift St. Florian (dort: Gotische Galerie), das um 1480 unter Salzburger Einfluss entstanden sein dürfte. Das Bild zeigt als
Claus Wallner (1926-1979): Evangelische Christuskirche zu Recklinghausen (1959)
Die „Anbetung des Lammes im Himmlischen Jerusalem“ schuf Claus Wallner (1926-1979) im Jahr 1959 als Fenster auf der Empore in Antikglas, Blei und Schwarzlot. Man findet die siebenbahnige Glaswand in der evangelischen Christuskirche in Recklinghausen (Ruhrgebiet). Unter jedem der zwölf
Melchior Steidl (um 1665-1727): Kirche „Maria, Zuflucht der Sünder“ in Altenmarkt (um 1720)
Die römisch-katholische Frauenkapelle in Altenmarkt (Niederbayern) wurde 1640 noch während des Dreißigjährigen Kriegs zum Dank für die Errettung aus der „Schwedennot“ erbaut; die Kirche „Maria, Zuflucht der Sünder“ sollte das zum Ausdruck bringen. Die in ihr angebrachten Votivbilder und Votivtafeln
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.