LETZTER BEITRAG

Katrin Gräfrath: Grabstele und Grabstein (2012 und 2016)

Die Ortschaft Birk (Bergisches Land) ist ein Stadtteil von Lohmar im Rhein-Sieg-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Auf dem dortigen städtischen Gemeindefriedhof befindet sich auf einer freien Rasenfläche im hinteren Bereich des Friedhofs eine Jerusalemstele, die im oberen Abschluss das Himmlische Jerusalem zeigt. Eingehauen in den Ruhrsandstein ist der neutestamentliche Vers: „Wir haben

Mehr lesen

Karl Imfeld (geb. 1953): Installation und Malerei in Ahrensburg (1995)

Einen der ungewöhnlichsten Bezüge zum Himmlischen Jerusalem schuf der Schweizer Maler Karl Imfeld (geb. 1953) im Jahr 1995 im Gemeindehaus Ahrensburg (Schleswig-Holstein) in der dortigen Freien evangelischen Gemeinde (FeG). Es entstand eine durchdachte Raumgestaltung mit vielen Besonderheiten. Weiße Wände schließen den Altarraum mit dem Ambo und dem Altartisch ab, beides

Mehr lesen

Karl-Josef Schneider (1935-2023): Grabstele aus Siegburg (1985)

Auf dem Nordfriedhof von Siegburg befindet sich das Gemeinschaftsgrab des Ehepaares Ingeborg und Heinz Ellenberger. Ihre Stele aus Muschelkalk wurde 1985 von dem Bildhauer Karl-Josef Schneider angefertigt, in dem Atelier des Künstlers nur wenige hundert Meter entfernt. Es besteht aus einem schlichten Unterteil mit den Namen und Lebensdaten der Verstorbenen

Mehr lesen

Rudolf Schäfer (1878-1961): Prachtbibel (1929)

1929 kam eine Prachtbibel („Die Bibel oder die ganze Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments“) auf den Buchmarkt, die mit Illustrationen von dem norddeutschen Kirchenmaler und Illustrator Rudolf Schäfer (1878-1961) ausgestattet wurde. Schäfer sah sich als deutschen lutherischen Künstler, der seine eigentliche Aufgabe in der Unterweisung der Gläubigen durch

Mehr lesen

Joep Nicolas (1897-1972): Pancratiuskirche in Tubbergen (1954)

Tubbergen ist eine Gemeinde in der niederländischen Provinz Overijssel in den Niederlanden. Ortsmittelpunkt ist die das neogotische Bauwerk St. Pancratius. Als künstlerisch herausragend gelten die 35 Buntglasfenster, die von mehreren aufeinander folgenden Generationen der Glaskünstlerfamilie Nicolas entworfen und gefertigt wurden. Sie sind einer der Gründe, weshalb das Bauwerk unter Denkmalschutz

Mehr lesen

„Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“ (1731)

Dieser Kupferstich findet sich als Frontispiz des ersten Bandes im Jahrgang 1731 der Zeitschrift „Sammlung auserlesener Materien zum Bau des Reichs Gottes“. Dabei handelt es sich um das ausgewiesene Sprachrohr des Pietismus. Bis 1760 war diese Erbauungszeitschrift wesentlich daran beteiligt, einerseits eine pietistische Öffentlichkeit herzustellen, andererseits verfolgte man das Ziel

Mehr lesen

Himmelspforte aus der Kirche Immaculée Conception in Linger (um 1950)

In der luxemburgischen Gemeinde Linger (Luxembourgish Lénger, unweit von Petingen) befindet sich die Kirche Immaculée Conception de la Vierge Marie. Dieser Sakralbau aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert wird inzwischen nicht länger für Gottesdienste genutzt, da es kaum mehr Katholiken in der Umgebung gibt. 2023/24 soll er zu einem Unterrichtsraum für

Mehr lesen

Baptist Wolfgruber (1868-1950), Franz Hofstötter (1871-1913), Eugen Hasenfratz (1872-1939), Franz Kruis (1854-1925): Fresko der Herz-Jesu-Kirche in Ludwigsthal (1896-1901)

Der Innenraum dieser Kirche ist lückenlos mit Farbe, Ornamenten und Bildern in Secco-Technik ausgefüllt, sie ist ein beredendes Beispiel für den Horror vacui. Das große Thema des Gesamtraums ist dabei die Erlösung der Menschheit. Es beginnt mit Christus auf dem Hochaltar, der mit seinen ausgebreiteten Armen die Menschen empfangen will.

Mehr lesen

Russische Apokalypsehandschrift (18. Jh.)

Bebilderte Handschriften mit dem Apokalypsetext waren eine regelrechte Massenware, zahlreiche Kirchenbibliotheken oder Klöster hatten ihre Ausgaben. Schon aus liturgischen Gründen waren diese Bücher kein Luxus, sondern schlichtweg notwendig und wurden gebraucht. Eines dieser Exemplare aus dem 18. Jahrhundert gelangte in die Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der

Mehr lesen

Bernardino Poccetti (1548-1612): San Pietro in Pontignano (1596)

Bernardino Poccetti (auch Barbatelli oder Bernardino delle Grottesche, delle Facciate oder einfach delle Muse genannt) war ein italienischer manieristischer Maler und Radierer. Er stand zeitlebens im Austausch mit Meistern wie Santi di Tito, Domenico Cresti (Il Passignano), Lodovico Cigoli, Michele Tosini, Jacopo Chimenti da Empoli und Andrea Boscoli, mit denen

Mehr lesen

Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010): Chorfenster im Ulmer Münster (1956)

Das Ulmer Münster ist auch eine Art Freilichtmuseum der Glasmalerei, denn hier finden sich Fenster von zahlreichen Glaskünstlern aus Süddeutschland, die vor allem nach 1945 gearbeitet haben, wie Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein und auch Hans Gottfried von Stockhausen (1920-2010). Welche Kirche kann so etwas bieten?

Mehr lesen

Gianfrancesco da Tolmezzo: Fresko in Sant’Antonio Abate in Barbeano (um 1485)

Gianfrancesco da Tolmezzo, auch bekannt als Gianfranco del Zotto, wurde in Socchieve bei Udine geboren, in der heutigen italienischen Region Friaul-Julisch Venetien. Er lebte dort von etwa 1450 bis 1510. Der Maler gilt als einer der Begründer der Tolmezzo-Malerschule bzw. war der Initiator der friaulischen Renaissance und dessen bedeutender Vertreter

Mehr lesen

Yoël Benharrouche (geb. 1961): Vase „Himmlische Jerusalem“ (1995)

Möbelstücke im Zusammenhang mit dem Himmlischen Jerusalem sind eine Rarität, bislang gab es beispielsweise einen Tisch, eine Vitrine, eine Sitzbank oder auch einmal einen Schrank. Ein mehr dekoratives Werk ist eine Vase, die im Jahr 1995 designet wurde. Es handelt sich dabei um einen Entwurf mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“

Mehr lesen

Maria Kiess (geb. 1949): Heiligtum der Schönstatt-Bewegung (2010)

Die Ölmalerei der Größe von 55 x 40 Zentimeter wurde im Jahr 2010 von der Malerin und Glaskünstlerin Maria Kiess (geb. 1949) aus Freising geschaffen. Ihre Arbeit gehört der Schönstatt-Bewegung Deutschland, wo sie im Büro des Leiters einen festen Platz gefunden. Schönstatt ist ein Ortsteil von Vallendar bei Koblenz (Reinland-Pfalz).

Mehr lesen

Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)

Anders als zu Beginn des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Russland nur einige wenige illustrierte apokalyptische Handschriften, von denen nur eine ganz geringe Zahl die zwei Weltkriege und die

Sándor Nagy (1869-1950): Wandfresken aus St. Elisabeth in Budapest (1941)

Pesterzsébet ist der XX. Bezirk der ungarischen Hauptstadt Budapest, hier befindet sich die römisch-katholische Kirche der Heiligen Elisabeth, 1908 bis 1910 im neogotischen Stil errichtet. Für die Innenausmalung war zunächst kein Geld vorhanden. Die ersten Konzepte und Ideen aus der

Jan Caspar Philips (1690-1775): Radierung „Wahrheit und Poesie“ (1740)

„Waarheid en Poëzie, vergezeld door Minerva, in gesprek bij een altaar“ lautet der Titel einer Radierung, also „Wahrheit und Poesie, begleitet von Minerva, im Gespräch an einem Altar“. Es war die hohe Zeit der Antikenbegeisterung: Heidnische Götter wurden mit christlichen

Tabernakel aus St. Martin, Obergrombach (um 1990)

Der Ort Obergrombach mit dem Schloss und der evangelischen Schlosskirche befindet sich erhöht am Wald über Untergrombach in der Rheinebene (Baden). Die römisch-katholische Kirche ist dort mit St. Martin vertreten, einer neugotischen Saalkirche aus der Mitte des 19. Jahrhunderts nach

Mittelalterliche Dekorfliese aus dem Museum Kroměříž (1400-1450)

Kachel- und Keramiköfen sind tatsächlich ein Ort, an dem das Himmlische Jerusalem zur Darstellung kam – offensichtlich regte die warme Behaglichkeit dazu an, sich wie im Himmlischen Jerusalem zu fühlen. In vielen Häusern und Wohnungen waren die Kamine übrigens der

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

error: