LETZTER BEITRAG

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)

Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,

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Joachim Klos (1931-2007): Fenster für St. Cosmas und Damian in Bienen (1985)

Joachim Klos (1931-2007) überzog viele seiner sakralen Glasarbeiten mit handschriftlichen Vermerken, Buchstaben, Zahlen, geometrischen Mustern, figürlichen Elementen und anderen Zusätzen, die sich nicht alle erklären oder entschlüsseln lassen oder lassen sollen. Ein Beispiel aus den 1970er Jahren wäre St. Laurentius in Plettenberg (Sauerland), ein Beispiel aus den 1980ern St. Cosmas

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Kay Birkefeld: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2015)

Kunstvoll gestaltete Einzelgrabsteine werden seltener, kollektive Grabsteine häufiger, in Umkehrung der gesellschaftlichen Entwicklung: Zwar schreitet der Individualismus und die Vereinsamung voran, aber dennoch möchte man nach dem Tod doch gemeinsam mit anderen in Erinnerung bleiben. Vor allem Urnengemeinschaftsgräber profitieren von dieser Entwicklung, und für diese Steine ist dann doch mitunter

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Jerusalemsfenster aus St. Marien in Saarbrücken-Herrensohr (1950)

Herrensohr ist ein nördlicher Stadtteil von Saarbrücken, dort thront an einem Berghang über dem Ort die römisch-katholische Kirche St. Marien. Der heutige Bau wurde 1938 fertiggestellt, ging aber schon im Juli 1944 in Flammen auf und wurde in seiner Innengestaltung fast vollständig zerstört. Nur ein einziges der schmalen Hauptfenster (Kelch

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Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte der Gnadenkapelle in Kevelaer (1888)

Friedrich Stummel (1850-1919) ist, was Darstellungen des Himmlischen Jerusalem angeht, nicht allein mit Glasarbeiten hervorgetreten, sondern vor allem mit einer Freskenmalerei. Wie bei den Glasarbeiten war eine reichlich ausgestattete Himmelspforte eine Möglichkeit, pars pro toto einen Teil der heiligen Stadt zu präsentieren, ohne sich über deren endgültiges Aussehen festzulegen. Stummel

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Himmelspforte aus St. Johannes in Noswendel (um 1933)

Himmelspforten gehen fast immer, es ist ein zentrales Bildmotiv des Christentums, sowohl der West- wie auch der Ostkirche. Das Jahrhunderte alte Thema hat seine Zäsuren, Brüche und sein unerwartetes Wiederaufleben, bis in das 21. Jahrhundert. Auch regional lassen sich Schwerpunkte festmachen. In den Gebieten Luxemburg, Saarland, Hunsrück und Mosel wurde

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Thomas Jessen (geb. 1958): St. Thomas in Körbecke (2007)

Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Zahl der Glasfenster für Kirchen und Kapellen rapide zurückgegangen. Kirchen wurden kaum mehr neu gebaut, und bestehende Fenster im Bestand ohne Notwendigkeit auszutauschen war nicht mehr zu finanzieren, außer vielleicht bei großen Innenstadtgemeinden oder Domkirchen. Auch die Bemühungen um Nachhaltigkeit wirkten sich aus.

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Stefan Behrends: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2016)

Der evangelische Friedhof von Hamburg-Rahlstedt zeichnet sich durch einige hochwertige Exponate aus, auf die auf einer Hinweistafel und im Internet aufmerksam gemacht wird. Einer der Steine gehört zu einem kollektiven Urnengrab von ca. 40 Verstorbenen. Alle Toten sind auf einer Plakette verewigt, auf denen der Name und die Lebensdaten stehen.

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Erhardt Klonk (1898-1984): Evangelische Kirche in Gödenroth (1961)

Der Ort Gödenroth im Hunsrück liegt nicht im Zentrum kunsthistorischer Forschung, umso mehr gibt es hier noch zu entdecken: So etwa in der evangelischen Kirche ein kaum bekanntes, frühes Glasfenster von Erhardt Klonk (1898-1984). Das junge Talent hatte damals gerade die Verglasung von St. Marien in Marburg gestalten dürfen, die

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Rudolf Schillings (1925-2003): Fenster aus St. Anna in Kattenes (1962)

St. Anna in Kattenes (Moselregion) wurde 1901 als neogotische Kirche neu errichtet. Die Fenster im Hauptchor wurden im Jahr 1953 nach Entwürfen des Trierer Künstlers Rudolf Schillings (1925-2003) von der Glasmalerei Binsfeld hergestellt und machten die erste Etappe des Wiederaufbaus nach 1945 aus. Wenige Jahre später wurde das Hauptschiff wiederaufgebaut,

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Stephan Legge (1930-2005): Breitenbrucher Kapelle (1963)

Das Sauerland ist von kleineren Kapellen geprägt, die man vor allem im ländlichen Raum noch finden kann. Eine davon gehört zur römisch-katholischen Kirche von Arnsberg, mitten im Wald bei Breitenbruch gelegen, welches mit 200 Einwohnern als kleinster Ort zur Stadt Arnsberg gehört. Die Kapelle ist St. Nikolaus von Flüe gewidmet,

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Hubert Spierling (1925-2018): Fenster aus St. Maria Magdalena in Bösperde (1984)

Hubert Spierling (1925-2018) hat im Laufe seines reichhaltigen Schaffens das Himmlische Jerusalem in weichen, schwungvollen Formen (Beispiel Chorfenster der Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Wattenscheid), dann wieder in geometrischen, linearen Strukturen dargestellt (Beispiel St. Michael in Bielefeld-Ummeln). Für den „weichen Stil“ findet man eine Darstellung in einer römisch-katholischen Kirche im

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Egon Franzen (1935-2011): Glasbänder in St. Josef, Fraulautern (1962)

Meine Besuch und Dokumentation der Kirchenausstattung von St. Josef in Saarlouis-Fraulautern war kein Anlass zur Freude. Das einstige Pfarrhaus ist verlassen, die Kirche und der Turm verfallen zusehends, das Dach ist undicht. Man schämte und entschuldigte sich über den Zustand der Kirche, erklärte aber auch, dass man darauf gar keinen

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Krankenhauskapelle in Sindelfingen (1984)

1949 wurde in Schönenberg das erste Glasfenster mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem nach einem Entwurf von Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eingebaut, 1984 hat er dieses Motiv das letzte Mal in der Kapelle im Sindelfinger Krankenhaus aufgenommen. Dazwischen liegen über dreißig

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Laurentiuskirche in Höfingen (1983)

Dieses Detail entstammt einem Fenster der evangelischen Laurentiuskirche in Höfingen im Landkreis Böblingen. Es befindet sich im oberen Teil des rechten Fensters von dreien. Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ergänzte in dieser Kirche ein älteres Fenster seines Vaters um zwei Seitenfenster. Den

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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