
LETZTER BEITRAG
Walter Loosli (1932-2015): Reformierte Kirche von Kappelen (1999)
Walter Loosli (1932-2015) aus Köniz bei Bern wurde Ende des zweiten Jahrtausends mit den Fenstergestaltungen der reformierten Kirche von Kappelen-Werdt (Kanton Bern) angetragen. Im Sommer 1999 hat der Künstler seine Vorstellungen der Gemeinde präsentieren: Acht Entwürfe

Barbara Putzier: Wandbehang (um 1990)
Die einstige Firma „E. M. Deicke e. K. Kirchenbedarf“ war im Jahre 1981 in Hamburg gegründet worden. Viele Jahre stand Deicke-Kirchenbedarf im „Hammer Hof“ als Partner Kirchengemeinden, Theologinnen und Theologen, kirchlichen Einrichtungen und Verbänden zur Seite, wenn es um die Innenausstattung von Sakralräumen ging. Sie hat sich vor allem mit

Heinz Hindorf (1909-1990): Rundfenster aus St. Stephan in Mainz-Gonsenheim (1967)
Im Jahr 1967 vollendete der Glasmaler Heinz Hindorf (1909-1990) im neogotischen Chor der römisch-katholischen Kirche St. Stephan in Gonsenheim, einem Vorort von Mainz (nicht zu verwechseln mit St. Stephan in Mainz-Zentrum oder dem Dom zu Mainz, dessen Ostchor ebenfalls dem Heiligen Stephan geweiht ist) drei neue Buntglasfenster. Das mittige Fenster

Blaudruck „Josua und Kaleb“ (um 1720)
Das Prignitz-Museum in Havelberg (Sachsen-Anhalt) besitzt einen seltenen Blaudruck, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Das Werk hat die Inventarnummer V 41/93D. Der gut erhaltene Stoff zeigt mehrere Motivreihen, die sich rhythmisch abwechseln. Zum einen sind Tore und Turmbauten aneinandergereiht, über denen „Jerusalem“ geschrieben ist, zum anderen zeigt darüber und

Heinz Giebeler (1927-2004): Antependien aus Metzingen (um 1992 und 1995)
Im Jahr 1979 zog der Grafiker Heinz Giebeler nach Metzingen, wo er sich viele Jahre im Kirchengemeinderat und im Arbeitskreis der evangelischen Familienbildungsarbeit einbrachte. Auch war bald sein künstlerisches Können gefragt und Giebler gestaltete ein Parament – wie war es dazu gekommen?Die evangelische Gemeinde besaß bereits mehrere 1975 angefertigte Paramente,

John Ninian Comper (1864-1960): Fenster „Heavenly Worship“ aus der Lindsey Chapel in Boston (1924)
Dieses Werk zählt zwar noch zum Art déco, orientiert sich gleichzeitig aber an flämischen Vorbildern aus dem 15. Jahrhundert, die heute verloren sind. Mit ihren leuchtenden Farben und klaren Bildern behaupten sich die Fenster inmitten der aufwendigen Skulpturendekoration einer Kapelle. Auf dem Fundament der Stadt kann man deutlich die zwölf

Mönch Bernés: Spanisches Kreuz (1350-1375)
Das „Cruz Mayor“ („Großes Kreuz“) gehört zur Schatzkammer der Kollegiatenkirche Santa Maria im spanischen Játiva (valenzianisch Xàtiva). Es ist ein Meisterwerk der sakralen Goldschmiedekunst und Emaillemalerei, entstanden zwischen den Jahren 1350 und 1375 in der Provinz Valencia. Bei dem Kunstwerk wurde ein spezielles Herstellungsverfahren angewandt, die mehrfarbige technique champlevée. Es

Spätmittelalterliche Miniatur aus Mähren (um 1425)
Diese Miniatur aus „Historia Novi Testamenti“, also einer Historienbibel, soll einst in Mähren entstanden sein, in der Zeit um 1425. Damals war Mähren dem Fürstentum und dem späteren Königreich Böhmen inkooperiert und gehörte für viele Jahrhunderte zum Reich der Habsburger. Das ist der Grund, warum heute diese spätmittelalterliche Handschrift nicht

Mogens Trane: Dorfkirche Vokslev (1740-1750)
Die spätmittelalterliche Darstellungsweise der Kirche in Oerel diente Jahrhunderte später einmal einer dänischen Kirche zur Anregung. Im 17. Jahrhundert war Oerel Teil des Herzogtums Bremen geworden, das zunächst zu Schweden (Personalunion) gehörte und im 18. Jahrhundert dann ein Teil Dänemarks war. Durch diese territorialen Verbindungen wurde die Kirche zu Oerel

Jerusalemskerzen (20. und 21. Jh.)
Sehr alt sind wohl Jerusalemskerzen, die traditionell in der Adventszeit erstmals angezündet wurden und dann über das ganze Jahr in Benutzung waren. Im Mittelalter und lange danach waren solche Kerzen teuer und kostbar, nur wohlhabende Kirchengemeinden und Klöster konnten sie sich leisten. Dort waren Kerzen besonders wichtig, da mit ihnen

Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)
Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben Fenstern hat der Künstler aber noch eine überraschende Bandbreite an weiteren künstlerischen Aktivitäten aufzuweisen, so

Georg Strauch (1613-1675), B. Sandrart: Bibelausgabe des Verlagshauses Endter/Wust (1661)
Die konventionelle Lutherbibel war nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Jahre gekommen und erforderte auch bezüglich ihres Bildbestandes neue Kompositionen, um dem Zeitgeschmack, der künstlerischen Weiterentwicklung und den theologischen Erkenntnissen jener Zeit gerecht zu werden. Unabhängig voneinander kam jetzt eine ganze Reihe von Lutherbibeln auf den Markt, darunter die Dilherr-Bibel,

Otto Gönner: „Reise in das neue Jerusalem“ (1924)
Die „Reisen in den Mond, in mehrere Sterne und die Sonne“ mit dem Zusatz „Geschichte einer Somnabüle in Weilheim an der Teck“ erschien 1924 in neuer Auflage in Eßlingen am Neckar. Es ist eine neupietistische Erbauungsschrift aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie reiht sich ein in etwa ein Dutzend Utopien,

Waldemar Kuhn (1923-2015): Tabernakel für St. Cosmas und Damian in Bienen (1991)
Um 1985, als der Glasmaler Joachim Klos (1931-2007) mit den neuen Fenstern im Chorbereich der römisch-katholischen Kirche St. Cosmas und Damian in Bienen bei Rees (Niederrhein) beschäftigt war, wurde sich für einen neuen Tabernakel entschieden. Die Initiative ging damals von Priester Heinrich Horst aus. Wieder gelang es, einen bedeutenden Künstler

Jean-Pierre Decker (1869-1954): Schmuckkanzel des Historismus in der Kirche Sankt Sebastian in Rümelingen (Rumelange) (um 1896)
Von Jean-Pierre Decker (1869-1954), genannt Älterhännes, ist erwiesen, dass er den Hochaltar der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Sebastian in Rümelingen (Rumelange), einen Ort in Luxemburg, als Auftrag erhalten hat. Fertiggestellt wurde die opulente Schnitzerei im Jahr 1896 in Formen der Neogotik. Die Schnitzerei gehört zur Grundausstattung der zwischen 1894 und 1896

Ikonen mit dem Motiv „Aufgesprengte Türflügel“, ab 16. Jh.
Vor dem Jüngsten Gericht ist die Pforte des Himmels geschlossen, nach dem Gericht ist sie offen. In der Ostkirche wird das Gericht von Christus eröffnet, auf Buch- und Wandmalereien erscheint Christus Pantokrator als machtvolle Erscheinung, die kraftvoll das Alte beiseite räumt. So mag möglicherweise die Vorstellung entstanden sein, dass die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Georgskirche in Willsbach (1970)
Drei Jahre nach seinem Fenster für die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen entwarf Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eine ähnliche Konzeption für die Georgskirche in Willsbach im Landkreis Heilbronn. Beide Bauwerke gehören der evangelischen Landeskirche Württembergs. Handelte es sich in Onstmettingen um ein Rundfenster

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (1967)
Die Philipp-Matthäus-Hahn-Kirche in Onstmettingen (Albstadt, Schwäbische Alb) war die langjährige Wirkungsstätte von Philipp Matthäus Hahn (1739-1790). Dieser war Pfarrer und auch Ingenieur. Als solcher hat er zahlreiche Erfindungen getätigt, an erster Stelle die Neigungswaage. Hahn, heute vergessen, galt vergangenen Generationen

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Münsterkirche in Klosterreichenbach (1968)
Die heute evangelische Münsterkirche im Schwarzwaldort Klosterreichenbach ist eine Benediktiner-Klosterkirche, die von Hirsau aus im 13. Jahrhundert gegründet wurde. Bei Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) war die zeitliche Abfolge umgekehrt: Er schuf erst ein Fenster mit dem Himmlischen Jerusalem für die Münsterkirche

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), Rudolf Yelin (1902-1991): evangelische Martinskirche in Kornwestheim (1968)
Im Jahr 1968 kam es wieder einmal zu einer Zusammenarbeit der drei württembergischen Meister der Glasmalerei, Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), Rudolf Yelin (1902-1991) und Adolf Saile (1905-1994). Auf dem entsprechenden Fenster ist unten eingeschrieben, dass Yelin den Entwurf und Saile die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Dorfkirche von Fornsbach (1967)
Das Dorf Fornsbach gehört zur der Stadt Murrhardt im Rems-Murr-Kreis. Nach dem Krieg wurde dort 1949 die evangelische Kirche neu errichtet, zum Teil auf dem ehemaligen Standort und in den einstigen Proportionen wie der zerstörte Vorgängerbau. Der erste Wiederaufbau war

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Johanneskirche in Münchingen (1967)
Im Jahr 1968 fand am Erntedankfest die Einweihung der neuen Chorfenster statt, die Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) aus Stuttgart für die evangelische Johanneskirche in Münchingen, eine Stadt nördlich von Stuttgart gelegen, ein Jahr zuvor entworfen hat. Angefertigt wurde die Glasarbeit dann
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.