LETZTER BEITRAG

Johann Georg Melchior Schmidtner (1625-1705): Fresko aus St. Adelgundis in Anhausen (1716)

Um 1700 waren barocke Deckenmalereien mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem gefragt, da dieses Motiv dafür bestens geeignet war, das belegen Beispiele in Schweidnitz (1695-1696), Fechheim (um 1704) oder Ellwangen (1711). Eine weitere solche Malerei entstand 1716 in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Adelgundis in Anhausen (Diedorf bei Augsburg). Diese Kirche geht

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Parament aus der evangelischen Kirche in Kleinglattbach (um 1960)

Als Vahingen anwuchs, Heimatvertriebene hinzuzogen, erste Gastarbeiter eintrafen und das Wirtschaftswunder einsetzte, wurde in dem angrenzenden Ort Kleinglattbach eine evangelische Kirche fertiggestellt. Das war im Jahr 1959. In den folgenden Jahren wurden dort die für den Altarbereich benötigten Paramente erworben. Aus Unterlagen der Gemeinde geht lediglich hervor, dass mehrere solcher

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Franz Dewald (1911-1990): Christkönigskirche in Karlsruhe (1980)

Die neuen Kirchenfenster in der Christkönigskirche in Rüppurr, einem Stadtteil von Karlsruhe, wurden im Jahr 1980 ausgeführt und kurz vor dem Christkönigsfest am letzten Sonntag des Kirchenjahres 1980 eingebaut. Damit war die Innenrenovierung der römisch-katholischen Pfarrkirche zu einem Abschluss gebracht. Verloren gegangen sind damals allerdings selten Glasmalereien aus dem Jahr

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Fabio Nones (geb. 1961): Freskenmalerei aus der Kapelle Madonna Addolorata in Pian del Levro (1995)

Fabio Nones (geb. 1961) gehört zu einem Kreis internationaler Maler, die die Ikonenkunst neu aufleben lassen, ich erinnere Paolo Orlando, Sofia Popovych, Michael Greer, Francisco José Gómez Argüello oder Vladimir Blagonadezhdin. In Italien mit seiner Tradition italobyzantinischer Werke ist diese Richtung im zeitgenössischen Sakralbau seit etwa 1990 stark präsent.Die „Fraternità

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Walther Senf (1909-1985): Bildtafel „Himmlisches Jerusalem“ (1961)

Die evangelische Erlöserkirche in Dettingen wurde 1961 eingeweiht. Bei den Formen des Baukörpers spielt das Quadrat die zentrale Rolle, vielleicht hat dies mit dazu angeregt, sich mit dem Thema Himmlisches Jerusalem näher zu beschäftigen. Als zentraler Schmuck des ansonsten nüchternen Kirchenbaus entschied man sich für eine farbkräftige Bilderwand. Die einzelnen

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Elmar Hillebrand (1925-2016) und Theo Heiermann (1925-1996): Jerusalemsleuchter aus St. Ursula in Bielefeld (1987)

In St. Ursula in Schildesche, einem Stadtteil von Bielefeld, befand sich bereits ein Glasfenster mit einer Darstellung des Neuen Jerusalem von Wilhelm Buschulte (1923-2013), geschaffen 1956. Später kam noch ein weiteres Werk mit diesem Motiv für die Kloster- und Schulkirche hinzu: ein Jerusalemsleuchter. Anlass war die erneute Weihe nach der

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Giuseppe Borgogno: Malerei an der Kirche Cristo Re in Trient (1992)

Wandmalereien im Außenbereich sind an Kirchen eine Seltenheit, auch wenn es solches schon im Mittelalter und den Jahrhunderten danach immer mal wieder gegeben hat (letztes Beispiel vor Cristo Re: ein Wandfresko an der Erzengel-Michael Kathedrale in Moskau von 1652-1666). Noch seltener sind dabei Darstellungen des Neuen Jerusalem, denn an einem

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Jupp Gesing (1922-1998): St. Michael in Arnsberg-Neheim (1981)

„Das Himmlische Jerusalem“ ist ein weiteres Glasfenster von Jupp Gesing mit dem Neuen Jerusalem, welches er erstmals 1974 in Erwitte-Eikeloh thematisierte. Vergleicht man beide Arbeiten, glaubt man kaum, dass sie vom gleichen Künstler stammen und in einem Abstand voneinander liegen, der nicht einmal zehn Jahre ausmacht. Herrscht in Eikeloh noch

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Günther Danco (1912-2000): Johanneskirche in Feuchtwangen (1963)

Der Maler Günther Danco (1912-2000) gehörte in den 1960er und 1970er Jahren zu den explizit gesellschaftskritischen Künstlern aus München-Schwabing; heute hingegen ist er so gut wie vergessen. Man kennt von dem 1912 geborenen Künstler einige Zeichnungen, Wandmalereien und eine Handvoll Glasfenster, die alle in evangelischen Kirchen Bayerns bzw. Frankens zu

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Gerichtsbild aus der Egerer Kapelle in St. Lorenzen (um 1720)

Die römisch-katholische Kirche von St. Lorenzen im Pustertal (Tirol) besteht aus dem größeren Neubau und einem kleineren, barocken Altbau, der zur Unterscheidung zur Kirche als Kapelle bezeichnet wird. Diese 1714 neu geweihte Kapelle (die in ihrer Bausubstanz bis in das 15. Jahrhundert zurück reicht) diente der Adelsfamilie von Egerer als

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Immaculata-Schmuckrelief aus Peru (um 1770)

In der umfangreichen Kunstsammlung Joaquin Gandarillas Infante in der chilenischen Hauptstadt Santiago befindet sich ein kleines Relief mit ausgewählten Symbolen der Maria Immaculata. Dieses Kunstwerk ist im peruanischen Stadt Ayacucho entstanden, damals sicherlich für eine römisch-katholische Kirche oder ein Kloster im Vizekönigreich Peru. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts waren solche

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Günther Danco (1912-2000): Rundfenster aus der Gottesackerkirche in Niederlamitz (1962)

Kürzlich wurde eine weitere Arbeit von Günther Danco (1912-2000) bekannt – einem unkonventionellen Maler, dessen Spuren ich schon seit geraumer Zeit mit Interesse verfolge, da ich Danco für einen innovativen und vor allem eigenständigen Nachkriegskünstler halte. In Niederlamitz im Fichtelgebirge wurde er mit einem Rundfenster im Altarbereich beauftragt. Die dortige

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Weltgericht aus dem Kloster Megisti Lavra, Athos (17. Jh.)

Die orthodoxen Klöster der Mönchsrepublik Athos bergen noch immer zahlreiche Kunstschätze, die außerhalb der Klostermauern weniger bekannt sind. Bezüglich des Neuen Jerusalem haben wir immerhin Kenntnis von mehreren Wandmalereien, die das Thema im Kontext des Weltgerichts zeigen. Darüber hinaus existieren in den Kirchen, Kapellen und sonstigen Klosterräumen auch Ölmalereien zu

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Russische Weltgerichtsikone aus Wologda (um 1700) und Kopie (19. Jh.)

Diese Ikone wurde von Meistern aus Wologda angefertigt, als Temperamalereie für eine russische Kirche oder ein russisches Kloster. Die Ikone wurde in der Kirche der Siedlung Ostjako-Wogulsk aufbewahrt, bis sie im 20. Jahrhundert in den Besitz von Viktor Samsonow gelangte,

Egbert Lammers (1908-1996): St. Pankratius in Osterfeld (1971)

In eine Schaffensphase der 1960er Jahre gehört, was das Himmlische Jerusalem angeht, noch eine weitere Arbeit von Egbert Lammers (1908-1996), die zeitlich verzögert erst 1971 eingebaut wurde. Es handelt sich um ein 880 x 320 Zentimeter großes, linksseitiges Chorfenster für

Egbert Lammers (1908-1996): Altarfenster in St. Cyriakus in Bottrop (1967)

Egbert Lammers (1908-1996), ein gebürtiger Berliner, war in den 1960er Jahren ein gefragter Glasmaler; als seine bekanntesten Werke gelten heute seine Glasfenster im Düsseldorfer Landtag, die Fenster in St. Joseph in Berlin-Siemensstadt, die sogenannte Sinai-Rosette in der Jüdischen Synagoge von

Sieger Köder (1925-2015): Altarmalerei in St. Josef, Bad Urach (2005)

Die grundsätzliche „Rosenberger Darstellungsweise“ – rote Stadt, Braut/Bräutigam, blockartige Tore – wurde von Sieger Köder (1925-2015), dem schwäbischen Priestermaler, noch mehrfach zur Darstellung gebracht, letztlich auch in seiner Köder-Bibel, die natürlich viel mehr Menschen erreichte als die Gemälde, die sich

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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