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Himmelspforte und Civitas Dei aus San Esteban Protomártir in Axapusco, Mexiko (18. Jh.)

Es existieren aus dem 18. Jahrhundert einige (wenige) Darstellungen der Maria Immaculata, in der sich die Porta Coeli und die Civitas Dei nicht mehr als isolierte Symbole im oberen Bereich um Maria befinden, sondern beide quasi nach unten gerutscht sind. Dort sind sie Teil einer romantisierten Landschaft biblischer Bauwerke und Gewächse, die sich am unteren Bildrand von links nach rechts ziehen. Die Symbole sind meist unterbrochen von der Mondsichel mit Engelsköpfen, auf denen die Marienfigur steht. Im vorliegenden Beispiel aus der römisch-katholischen Kirche San Esteban Protomártir im mexikanischen Axapusco befindet sich links die Pforte, gerahmt von einigen Bäumen und Büschen. Es ist ein klassizistischer Bau, der auch als Tempel durchgehen könnte. Rechts, oberhalb einer Galeone, wurden dagegen die Umrisse der Himmelsstadt eingesetzt. Da hier das Blau des Meeres mit dem Blau der Gebäude korrespondiert, lassen sich Einzelheiten nur schwer erkennen, was bewusst so sein soll. Die Idee, Jerusalem als sicheren Hafen darzustellen hat eine lange Tradition; es finden sich Beispiele bereits in frühneuzeitlichen Handschriften. Im Rahmen der Darstellung der Maria Immaculata in Anlehnung an die Lauretanische Litanei findet man es zunächst in Spanien, auf Malereien und im Buchdruck des 17. Jahrhunderts. Spanien war im Siglo de Oro eine maritime Weltmacht. Es lag nahe, diesen Anspruch mit einem spanischen Schiff samt Hafenstadt, der meist eine spanisch geprägte Uferlandschaft beigegeben wurde, anzudeuten. Ob hier aber spanische oder mexikanische Maler beteiligt waren, oder es eine gemeinsame Produktion gewesen war, kann mangels Forschungsliteratur (noch) nicht beantwortet werden.

 

tags: Maria Immaculata, Civitas Dei, Porta Coeli, Mexiko, Neuspanien, Galeone
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