LETZTER BEITRAG
Rauner Special Collections Library: Flämisches Stundenbuch (um 1430)
Die Ornamentik des Hintergrundes dieser Miniatur verweist auf eine Gründungsurkunde einer Utrechter Bruderschaft von 1436. Zu dieser scheint eine besondere Beziehung zu bestehen, denn auf beiden spätmittelalterlichen Miniaturen findet man auch die markanten Köpfe der

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche in Rötenbach (1966)
Die Martinskirche in Rötenbach (Schwarzwald) wurde 1966 mit Glasfenstern durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ausgestattet. Bei meinem Besuch der Kirche hingen im Vorraum etwa zehn Seiten Text aus mit Informationen zur Geschichte und Kunst der Fenster, auf die ich mich im Folgenden beziehe, zumal zu dem Bau weder Fachliteratur noch ein

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Altshausen (1966)
Die Gemeinde Altshausen befindet sich im nördlichen Landkreis Ravensburg zwischen dem Donautal und Bodensee. Die dortige evangelische Kirche wurde 1881 fertiggestellt. 1966/67 erlitt das Bauwerk eine radikale Purifizierung: Das kunstvoll geschmückte Gewölbe verschwand unter einer schlichten Zwischendecke. Der neogotische Taufstein, der Altar und die Kanzel landeten auf dem Müll, sie

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Christuskirche in Mitteltal (1965)
So wie hier ist bis 1965 das Himmlische Jerusalem noch niemals dargestellt worden. Die Grundform ist das Oval, allerdings nur ansatzweise, denn seine beiden Enden laufen nicht rund, sondern spitz zu. Vier Tore sind oben gesetzt, sechs unten, an den Seiten, also an den Spitzen, jeweils ein weiteres. Von Tor

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Pfarrkirche St. Georg und Bernhard in Ettlenschieß (1965)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) hat selten einmal eines seiner Werke kopiert – bezüglich des Himmlischen Jerusalem ist es gerade sein Qualitätsmerkmal, dass er diesen Gegenstand etwa 60 Mal immer wieder in anderen Formen, Farben und Zusammenhängen vorführt. Eine solche Vielfalt muss man sich erst einmal einfallen lassen.Im Falle von Ettlenschieß hat

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Johanneskirche in Bernhausen (1965)
Im Gegensatz zu den meisten Kirchen Württembergs, die auf mich heute aufgeräumt und steril wirken, macht die Johanneskirche in Bernhausen (südlich von Stuttgart) eine seltene Ausnahme – hier tobt(e) das Leben: Kunstgegenstände finden sich im ganzen Raum, gegenüber dem Altar kann man in einer Sitzecke ruhen oder plaudern, Musiker proben

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Marienkirche in Effringen (1964)
Die Marienkirche ist ein evangelisches Gotteshaus in Effringen im Schwarzwald. Im Inneren ist der Bau vor allem durch gotische Architektur- und Schmuckformen geprägt, die zu keiner Zeit kriegszerstört oder purifiziert wurden – eine Seltenheit in Württemberg. Eindrucksvoll sind vor allem die Ausmalungen, auch im Chorraum. Daher fallen die Glaswerke nicht

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Kemnat (1963)
Parallel zu der Ausführung in Bad Cannstadt arbeitete Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) an der Verglasung der neuen Kirche von Kemnat südlich von Stuttgart. Die dortige Bartholomäuskirche ist der optische Mittelpunkt des Orts und mit seinem markanten Kirchturm von weither sichtbar. Bei den Proportionen des Schiffes und des Kirchturms hat man sich

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Martinskirche von Enzweihingen (1963)
Enzweihingen gehört heute zur Kreisstadt Vaihingen an der Enz in Württemberg. Die gotischen Fenster der dortigen Dorfkirche überlebten einen Stadtbrand im 17. Jahrhundert und zwei Weltkriege, allerdings nicht die Ablehnung der Nachkriegsgeneration auf alles Überkommene – eine einmalige Geisteshaltung, die man nur in Deutschland antrifft. Daher wurden unter Wolf-Dieter Kohler

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche in Degenfeld (1963)
Degenfeld am Aufstieg zur Schwäbischen Alb hat mit St. Sebastian und Walburga eine Kirche, die bis in das 11. Jahrhundert zurückreicht. Von der einst reichhaltigen Ausstattung der fast eintausend Jahre Geschichte hat sich kaum etwas erhalten, da 1936 und 1964 zwei Purifizierungen vorgenommen wurden. Obwohl die historischen Fenster zwei Kriege

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Evangelische Bergkirche von Großengstingen (1963)
Großengstingen war bis in die 1950er Jahre eigentlich eine gewöhnliche, unauffällige Gemeinde auf der Schwäbischen Alb. Das Verteidigungsministerium fällte nach der Wiederbewaffnung der BRD die folgenschwere Entscheidung, in Großengstingen den ersten Kasernenneubau in Baden-Württemberg nach dem Zweiten Weltkrieg einzuleiten. 1962 zog ein Flieger-Versorgungsbataillon in die Kasernen, 1963 folgte ein Raketenartilleriebataillon.

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Stadtkirche Bad Cannstadt (1963)
Die Edelsteine, wie übrigens auch die Perlen, spielten bislang in den Darstellungen des Himmlischen Jerusalems durch Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) kaum ein Rolle; unter den vielen Werken finden sie sich lediglich einmal in der Brenzer Galluskirche 1966 und in der Stadtkirche von Bad Cannstatt. In dieser repräsentieren sie dann sogar die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): „Heimkehrerfenster“ aus dem Ulmer Münster (1962)
In welchem Bauwerk kann man kostenlos Kunstwerke von Rudolf Yelin, Wilhelm Geyer, Wolf-Dieter Kohler, Peter Valentin Feuerstein oder Hans Gottfried von Stockhausen betrachten? Im Ulmer Münster, der größten evangelischen Kirche Deutschlands. Seit den schweren Kriegszerstörungen ist man hier einen anderen Weg als in den allermeisten anderen Kirchen gegangen: Nicht ein

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Martinskirche in Neuffen (1962)
Die Neuffener Martinskirche geht in ihrer heutigen äußeren Gestalt auf das 14. Jahrhundert zurück. 1932 wurde die Kirche im Inneren von einer Querkirche zu einer Längskirche umgebaut. In diesem Zusammenhang wurde von Walter Kohler das mittlere Chorfenster mit Szenen aus dem Leben Jesu entworfen – offensichtlich wurde nach 1933 die

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Stiftskirche St. Georg in Tübingen (1962)
1949 hatte Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) immer wieder das Neue Jerusalem dargestellt: unten Christus, oben die zwölf Tore. Nachdem gerade Anfang der 1960er Jahre dieses Thema oft auf Glas nachgefragt war, entwickelte der Künstler, was das Motiv angeht, eine neue Darstellungsweise. Kohler war jetzt ein etablierter Meister, der sich von der

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Georgskirche von Hausen (1961)
Hausen bei Großmuß (Niederbayern) besitzt eine Kirche mit dem Namen St. Georg, in Hausen im Landkreis Rhön-Grabfeld (Unterfranken) hat die Kirche ebenfalls den Namen St. Georg, so dass ich zwei Mal am falschen Ort war, bis ich herausfand, dass nur die Kirche Hausen an der Zaber ein Kunstwerk mit dem

Rudolf Krüger-Ohrbeck (1930-2000): Betonglasfenster aus St. Antonius in Geeste (1966)
Rudolf Krüger-Ohrbeck (1930-2000) war ein Künstler, der in seinen frühen Schaffensjahren vor allem Sakralkunst hergestellt hat, vornehmlich für römisch-katholische Kirchen Niedersachsens und Nordrhein-Westfalens. In den 1990er Jahren wurde er etwas bekannter, als er sich künstlerisch mit dem Krieg in Bosnien

Historistische Kirchenfenster aus St. Antonius von Padua in Nijverdal (1921)
Als die Zahl der Gemeindemitglieder Nijverdal (niederländische Provinz Overijssel) gegen Ende des 19. Jahrhunderts sprunghaft anstieg, wurde der Neubau einer römisch-katholischen Kirche geplant. Das konnte aber erst nach dem Ersten Weltkrieg umgesetzt werden, unter maßgeblicher Initiative von Pfarrer Wiegerinck. Es

Udo Vogel: Portalschmuck der Kirche „Zum Guten Hirten“ in Nürnberg-Boxberg (2002)
Es gibt eine lange Tradition, an sakralen Bauten bereits außen das Himmlische Jerusalem anzubringen, sei es als Wandmalerei, als Steinskulptur (Tympanon) oder als moderner Bauschmuck. Charakteristisch für moderne Kunst ist eine Ausführung mit einem hohen Grad an Abstraktion. Ohne besondere

Erentrud Trost (1923-2004): Glasfront der Marienkirche in Heede (1977)
Der kleine Ort Heede im Emsland mit etwa 2500 Einwohnern, viele davon inzwischen keine Katholiken mehr, überrascht mit einer großen römisch-katholischen Kirche, in der mehr als ein halbes Tausend Gläubige die Messe verfolgen können. Der Anlass für den Bau mit

Erentrud Trost (1923-2004): Apsismosaik der St.-Pankratius-Kirche in Bockum-Hövel (um 1980)
Die römisch-katholische St.-Pankratius-Kirche ist eine der ältesten Gottesdienststätten der Umgebung von Hamm, schon in ottonischer Zeit soll sich hier eine Pankratius geweihte Kirche befunden haben. Möglicherweise gab es über die Jahrhunderte hinweg an dieser Stelle schon einige Kunstwerke mit Bezügen

Jan Ooms (1915-1975): Marienfenster in der ehemaligen Oosterkerk von Sneek (1956)
1956 wurde in Sneek (Provinz Friesland) die dritte reformierte Stadtkirche eröffnet, mit fast 700 Sitzplätzen – aus der Retrospektive eine unnötige und letztlich nicht nachhaltige Investition. Diese sogenannte Oosterkerk (Ostkirche – sie lang im Osten der Stadt, im Viertel Bomenbuurt)
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.





