LETZTER BEITRAG

Anonym: Spanische Marienliturgie aus Trinidad (18. Jh.)

Dieses Gemälde (hier lediglich der Ausschnitt der linken Seite) ist während des 18. Jahrhunderts entstanden. Leider sind wesentliche Informationen, die einer genaueren Einordnung dienlich wären, verloren gegangen. So kennen wir weder den Auftraggeber, noch den Maler, selbst der konkrete Ort, wo es sich einst befand, bleibt unbekannt. Gesichert ist lediglich,

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MS Vat. Lat. 429: Augustinus‘ Civitas Dei (15. Jh.)

Selbstverständlich hatte auch der Vatikanstaat Bedarf an Ausgaben des Augustinus-Klassikers „Civitas Dei“, die im 15. Jahrhundert fast mehr geschätzt waren als die Bibel. Davon zeugen prächtig ausgestattete Editionen wie MS Français 21 (1414), diejenige von Jacquemart Pilavaine (1462) oder eine Ausgabe aus Flandern (1450-1500).Die Ausgabe „Vat. lat. 429“ aus der

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Barbara Putzier: Wandbehang (um 1990)

Die einstige Firma „E. M. Deicke e. K. Kirchenbedarf“ war im Jahre 1981 in Hamburg gegründet worden. Viele Jahre stand Deicke-Kirchenbedarf im „Hammer Hof“ als Partner Kirchengemeinden, Theologinnen und Theologen, kirchlichen Einrichtungen und Verbänden zur Seite, wenn es um die Innenausstattung von Sakralräumen ging. Sie hat sich vor allem mit

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Blaudruck „Josua und Kaleb“ (um 1720)

Das Prignitz-Museum in Havelberg (Sachsen-Anhalt) besitzt einen seltenen Blaudruck, der aus dem 18. Jahrhundert stammt. Das Werk hat die Inventarnummer V 41/93D. Der gut erhaltene Stoff zeigt mehrere Motivreihen, die sich rhythmisch abwechseln. Zum einen sind Tore und Turmbauten aneinandergereiht, über denen „Jerusalem“ geschrieben ist, zum anderen zeigt darüber und

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Heinz Giebeler (1927-2004): Antependien aus Metzingen (um 1992 und 1995)

Im Jahr 1979 zog der Grafiker Heinz Giebeler nach Metzingen, wo er sich viele Jahre im Kirchengemeinderat und im Arbeitskreis der evangelischen Familienbildungsarbeit einbrachte. Auch war bald sein künstlerisches Können gefragt und Giebler gestaltete ein Parament – wie war es dazu gekommen?Die evangelische Gemeinde besaß bereits mehrere 1975 angefertigte Paramente,

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Mönch Bernés: Spanisches Kreuz (1350-1375)

Das „Cruz Mayor“ („Großes Kreuz“) gehört zur Schatzkammer der Kollegiatenkirche Santa Maria im spanischen Játiva (valenzianisch Xàtiva). Es ist ein Meisterwerk der sakralen Goldschmiedekunst und Emaillemalerei, entstanden zwischen den Jahren 1350 und 1375 in der Provinz Valencia. Bei dem Kunstwerk wurde ein spezielles Herstellungsverfahren angewandt, die mehrfarbige technique champlevée. Es

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Spätmittelalterliche Miniatur aus Mähren (um 1425)

Diese Miniatur aus „Historia Novi Testamenti“, also einer Geschichtsbibel, soll einst in Mähren entstanden sein, in der Zeit um 1425. Damals war Mähren dem Fürstentum und dem späteren Königreich Böhmen inkooperiert und gehörte für viele Jahrhunderte zum Reich der Habsburger. Das ist der Grund, warum heute diese spätmittelalterliche Handschrift nicht

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Mogens Trane: Dorfkirche Vokslev (1740-1750)

Die spätmittelalterliche Darstellungsweise der Kirche in Oerel diente Jahrhunderte später einmal einer dänischen Kirche zur Anregung. Im 17. Jahrhundert war Oerel Teil des Herzogtums Bremen geworden, das zunächst zu Schweden (Personalunion) gehörte und im 18. Jahrhundert dann ein Teil Dänemarks war. Durch diese territorialen Verbindungen wurde die Kirche zu Oerel

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Jerusalemskerzen (20. und 21. Jh.)

Sehr alt sind wohl Jerusalemskerzen, die traditionell in der Adventszeit erstmals angezündet wurden und dann über das ganze Jahr in Benutzung waren. Im Mittelalter und lange danach waren solche Kerzen teuer und kostbar, nur wohlhabende Kirchengemeinden und Klöster konnten sie sich leisten. Dort waren Kerzen besonders wichtig, da mit ihnen

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Heinz Lilienthal (1927-2006): Wandschmuck der Pauluskirche in Melle (1973)

Heinz Lilienthal (1927-2006) ist, was das Himmlische Jerusalem angeht, bekannt als Glasmaler, der dieses Motiv vor allem in Norddeutschland seit den 1960er Jahren mehrfach zur Darstellung gebracht hat. Diese Glasfenster sind inzwischen alle dokumentiert. Neben Fenstern hat der Künstler aber noch eine überraschende Bandbreite an weiteren künstlerischen Aktivitäten aufzuweisen, so

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Georg Strauch (1613-1675), B. Sandrart: Bibelausgabe des Verlagshauses Endter/Wust (1661)

Die konventionelle Lutherbibel war nach dem Dreißigjährigen Krieg in die Jahre gekommen und erforderte auch bezüglich ihres Bildbestandes neue Kompositionen, um dem Zeitgeschmack, der künstlerischen Weiterentwicklung und den theologischen Erkenntnissen jener Zeit gerecht zu werden. Unabhängig voneinander kam jetzt eine ganze Reihe von Lutherbibeln auf den Markt, darunter die Dilherr-Bibel,

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Otto Gönner: „Reise in das neue Jerusalem“ (1924)

Die „Reisen in den Mond, in mehrere Sterne und die Sonne“ mit dem Zusatz „Geschichte einer Somnabüle in Weilheim an der Teck“ erschien 1924 in neuer Auflage in Eßlingen am Neckar. Es ist eine neupietistische Erbauungsschrift aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie reiht sich ein in etwa ein Dutzend Utopien,

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Weltgerichtsdarstellungen aus einem Stundenbuch (1430-1460)

Das Blatt 7r einer Legenda Aurea (um 1405) wurde zur Vorlage für eine ähnliche Torszene eines lateinischen Stundenbuchs, entstanden zwischen 1430 und 1460. Dieses Buch war später im Besitz von Philippe de Béthune (1561-1649), einem Adeligen, Militär, Hofbeamten, Diplomaten und

T. K. Martin: „Youth’s Instructor“ (1951)

Nach vielen Jahren hat der US-amerikanische Künstler T. K. Martin das Neue Jerusalem noch einmal aufgegriffen, es ist eine seiner letzten Zeichnungen und seine letzte zum Bildmotiv Neues Jerusalem. Die Zeichnung ist zwar nicht signiert, wird aber T. K. Martin

Relief aus Sankt Andreas in Braunschweig (um 1480)

Diese Skulptur zeigt eine Gerichtsszene in der üblichen Dreiteilung, wie sie im 15. Jahrhundert oft vorzufinden ist, sei es in Bibelausgaben, auf Altargemälden, oder, wie hier, als Steinrelief. In der Mitte befindet sich der thronende Christus auf einer Weltkugel, von

John Bunyans „Pilgrim’s Progress“ als Spiel (um 2000)

Fristgerecht zur Wende vom 20. in das 21. Jahrhundert erschien zu dem Pilgerroman „Pilgrim’s Progress“ auch ein neues Spiel auf einem 76 x 56 Zentimeter großen „Triumphant Journey“-Poster. Auf diesem Poster wurden als Unterlage die Spielfiguren gesetzt, mit denen man

Jan Provoost (1465-1529): Brügger Weltgerichtsaltar (1525-1529)

Ein späteres Ölgemälde der Gesamtgröße 169 x 145 Zentimeter befindet sich noch heute am einstigen Wirkungsort des Malers Jan Provoost (1465-1529) in Brügge, im dortigen Groeninge-Museum. Die Zuschreibung variiert; manche betrachten die Malerei auch als eine Arbeit von Jacob van

Jan Provoost (1465-1529): Hamburger Weltgerichtsaltar (1525-1529)

Auf diesem Weltgericht, angefertig von ca. 1525 bis 1529 (Gesamtgröße 68 x 61 Zentimeter), ist das Himmlische Jerusalem deutlich als Tor an der linken Seite positioniert. Von ihm ist allerdings nur die rechte Hälfte zu sehen. Auch für Petrus ist

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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