Um das Jahr 2005 bekam ich von dem Juwelier und leidenschaftlichen Edelstein-Sammler und Steinexperten Martin Schupp (1947-1919) aus Ida-Oberstein ein Kästchen mit den zwölf Edelsteinen des Himmlischen Jerusalem geschenkt. Schupp konnte mir nicht mehr mitteilen, wann genau diese hübsche Arbeit hergestellt wurde, sie hatte aber den pädagogischen Zweck, interessierten Christen und Freunden von Steinen die Konzeption des Himmlischen Jerusalem etwas anschaulicher, haptischer und verständlicher zu machen, wie etwa auch durch Ausstellungen oder einen Edelsteingarten.
Diese Idee wurde kürzlich wieder in den USA aufgegriffen, nachdem die zwölf Steine über Jahrhunderte zuvor nur bei Sakralkunstwerken zum Einsatz kamen (so etwa bei einer barocken Himmelspforte, bei Apostelleuchtern oder Tabernakeln, etwa in Bremen oder Böblingen. Von Pennsylvanien aus wurden 2018 die zwölf Edelsteine in einer handgemachten Collage in die Welt verschickt verschickt, die, so sagt es die Werbung, ausdrücklich an das Neue Jerusalem erinnern sollten. Ähnliches besagt auch die Aufschrift: „12 foundation stones of New Jerusalem“ („Die zwölf Grundsteine des Neuen Jerusalem“). Darunter ist die Stadtmauer Jerusalems mit einem offenen Tor abgebildet, in welchem eine (Kunst)Perle schwebt. Die Stadt steht auf zwölf farbigen Streifen, die das Edelstein-Fundament markieren. Die zwölf polierten (Halb)Edelsteine wurden dann in einer Reihe an der rechten Seite angebracht, von Jaspis (oben) bis Amethyst (unten), wie sie in der Johannesoffenbarung auch namentlich angeführt sind. Diese Collage wurde unter anderem über den Onlinehändler Etsy weltweit vertrieben; entworfen wurde sie von DlpStudios. Solche Werke sind im Rahmen der Prophetic Art besonders in den USA und Israel beliebt und belegen den Wunsch, dass eigentlich unsichtbare und unvorstellbare Neue Jerusalem den Gläubigen doch irgendwie anschaulich zu vermitteln. Werke wie diese, Schmuckgegenstände, Bastellbögen, Legosteine-Sets oder ähnliches erscheinen da durchaus geeignet, da sie nicht wirklich vorgeben, dass Neue Jerusalem zu sein, sondern lediglich ein Bild von vielen Bildern zu geben.
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