
Leon Rhodes (1916-2006): Model of the Holy City (um 2006) und Marguerite Leonard Acton (1936-2011): The Holy City (2008)
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Claus Bernet
- September 26, 2021
Dieses Himmlische Jerusalem kann nach einer im Internet frei zugänglichen Anleitung gebastelt werden. Die Idee und Umsetzung zu der Bastelei stammt von Leon S. Rhodes (1916-2006) aus Bryn Athyn, Pennsylvanien, im Auftrag der amerikanischen Missionsgesellschaft „New Church Vineyard“. The New Church ist eine überkonfessionelle Bewegung, die auf Emanuel Swedenborg (1688-1772) zurückgeht. Die Endzeit und das Neue Jerusalem haben in ihr einen besonderen Stellenwert, wobei Jerusalem auch als pädagogischer Erlebnis- und Erfahrungsort für unterschiedliche Altersgruppen eingesetzt wird.
Das Modell soll Kinder unter zehn Jahren an die Idee des Neuen Jerusalem heranführen, selbstverständlich ohne die Schrecken der Apokalypse zu thematisieren. Das vorgefertigte Modell zeigt die vier Seiten der himmlischen Stadt. Die Mauern können nach Lust und Laune bemalt werden, und wer möchte, kann die Tore ausschneiden und in die Mitte der Stadt eine Kerze stellen.
Leon S. Rhodes: Tunnel to eternity. Swedenborgians look beyond the near death experience, Bryn Athyn 1996.
Die Beschäftigung der New Church Vineyard mit dem Neuen Jerusalem wurde fortgesetzt. Von Marguerite Leonard Acton (1936-2011), ebenfalls aus Bryn Athyn, stammt eine Zeichnung, die sich im Internet großer Beliebtheit erfreut und häufig zu finden ist. Die Malerei auf Basis von Wasserfarben entstand 2008 für das General Church Office of Education im Zusammenhang der Bebilderung der New Church Vineyard und wurde im Juni 2008 dort zu einem der zentralen Embleme.
Zwei Figuren, vermutlich wohl links Johannes und rechts ein Engel, sind geschickt in einen blauen Wolkenkranz eingeflochten, in dem die himmlische Stadt erscheint. Der quadratische Stadtkörper, dessen Bauten sich über einen Hügel der Stadt nach oben entlangziehen, ist mit einer Ecke zum Betrachter gestellt, so dass er sechs der zwölf Tore sehen kann, in denen große Perlen stehen. Das Fundament der Stadt sind die zwölf Edelsteine in Form übereinander gesetzter Farblinien.
„The Holy City“ war so erfolgreich, dass sie später in einer Variante für ein Diorama (links) und in einer unbemalten Fassung verwendet wurde, die dann Kinder bemalen sollten (rechts).