Francisco Pacheco (1564-1644): Ölmalereien der Maria Immaculata (um 1620, 1621 und 1624)
Um das Jahr 1620 entstand ein Ölgemälde der Maria Immaculata, welches entweder der spanische Maler, Kunsttheoretiker und Dichter Francisco Pacheco (1564-1644) persönlich oder einer seiner Schüler geschaffen hat. Genau weiß man es nicht, wie auch der Auftraggeber und erste Besitzer nicht bekannt sind. Die Malerei befindet sich heute im Museum Lázaro Galdiano in Madrid.
Die Gesamtgröße beträgt 93 x 26 Zentimeter, die Himmelspforte befindet sich darauf links oben. Sie scheint geöffnet, Licht strahlt von einem Dreieck, dem Symbol der Trinität, aus der Pforte in die Welt, während ein anderes Licht von der Marienfigur die Pforte von außen beleuchtet.
„La Inmaculada con Miguel Cid“ ist ein Ölgemälde von 1621, bei dem die Mitwirkung von Francisco Pacheco erwiesen ist. Es befindet sich in der römisch-katholischen Kathedrale von Sevilla. Im unteren Bereich einer idealen Fluss- oder Küstenlandschaft sind mehrere Mariensymbole verteilt. Etwas rechts, hinter dem Dichter Miguel Cid (1550-1615), sind Bauten einer Stadt zu erkennen, die einerseits für Sevilla stehen, andererseits aber auch als Civitas Dei gelten können. Eine Kopie dieser Arbeit ohne die Stifterfigur befindet sich ebenfalls in der Kathedrale von Sevilla.
Auch die kleine Gemeindekirche San Lorenzo in Sevilla ist mit einer Immaculata-Darstellung von Pacheco ausgestattet, der hier ein 305 x 195 Zentimeter großes Ölgemälde schuf. Das war im Jahr 1624. Im unteren rechten Abschluss der Malerei ist ein leuchtendes Himmelstor gesetzt, das die dahinter liegende Stadt, die Züge von Sevilla trägt, als Civitas Dei erscheinen lässt, vor die eine geöffnete Pforte gesetzt ist. Links befindet sich, wie bereits in der Malerei von 1621, eine Galeone. Es ist einerseits ein Hinweis auf Spanien als maritime Macht, aber auch ein Symbol für die Schiffsreisen nach Jerusalem, siehe dazu Johann Geiler von Kaysersberg oder eine Schifffahrtsallegorie aus den Niederlanden (1600-1650).
Enrique Valdivieso, Juan Miguel Serrera: Historia de la pintura española. Escuela sevillana del primer tercio del siglo XVII, Madrid 1985.
Enrique Valdivieso: Francisco Pacheco, Sevilla 1990.