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Anonyme Porta Coeli und Civitas Dei aus Mexiko (17. Jh.)

In Mexiko hat selbst das Nationalmuseum der Erfindungen (das „Museo Nacional de las Intervenciones“), das seinen Sitz in Mexiko Stadt hat, eine eigene umfangreiche Sammlung frommer Gemälde. Ein älteres, 172 x 126 Zentimeter großes Ölgemälde aus dem 17. Jahrhundert zeigt mittig links eine Himmelspforte und unten links die Civitas Dei. Beide Symbole für die Gottesstadt sind mit einem weißen Schriftband gekennzeichnet. Die Details der vergoldeten Pforte mit Anklängen des Cusco-Malstils kann man gut erkennen, man sieht an den Seiten zwei Voluten, die wie Ohren abstehen. Dem Dreiecksgiebel sind kleine Schmuckkugeln aufgesetzt, die nochmals ein lateinisches Kreuz tragen: ein Symbol für die Herrschaft des christlichen Glaubens über die Welt.
So hell die Porta Coeli (hier „Celi“) dargestellt ist, so dunkel findet man die Civitas Dei vor. Problematisch ist vor allem, dass die grünlich braune Färbung der Stadt mit der des Hintergrundes identisch ist. Es ist eine ausgesprochen niedrige Stadt, die sich vor einem gewaltigen Berg im Hintergrund zu ducken scheint. Die schwungvoll gezeichneten Bauten erinnern an flämische Malerei, das Stadttor mit einer Rustika ist dem Festungsbau entlehnt, wie ja auch die Stadtmauer Teil der Befestigung ist. Sie springt links zurück, während rechts ein Baum die Einsicht verwehrt.
Die Qualität der Ausführung weist darauf, dass wir es hier mit einem Meister zu tun haben, der sicherlich akademisch geschult war und bereits Erfahrung in der Darstellung der Maria Immaculata hatte. Hier kämen Andrés Lagarto oder Francisco de Morales durchaus in Frage, oder ein Schüler dieser Maler. Wie fast alle Darstellungen der Maria Immaculata ist dieses Ölgemälde einst von einer Kirche oder einem Kloster bestellt worden.

 

tags: Mexiko, Maria Immaculata, Porta Coeli, Civitas Dei, Museum, Mexiko Stadt
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