Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
MS Raccolta Durazzo, 11-13, AI 11-13: „Pélerinage de la vie humaine“ des Guillaume de Digulleville (1390)
Eine Miniatur aus einer französischen Ausgabe der Pélerinage des Guillaume de Digulleville, bei der eine Herkunft aus Nordfrankreich mit dem dortigen Einfluss englischer Malerschulen vermutet wird, ist auf das Jahr 1390 datiert. Die Darstellung des bequemen Bettes links und des davor stehenden luxuriösen Standspiegels mit dem darauf erscheinenden Himmlischen Jerusalem
Ingegerd Holland: Weißes Antependium (1987)
In den letzten Jahrzehnten sind immer wieder Paramente mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt worden, etwa von Sabine Bretschneider (2005), Nikolaus Bette (2006) oder Meike Löffel (2013). Die Popularität lässt sich in allen Konfessionen feststellen, die genaueren Gründe sind schwieriger zu bestimmen und könnten letztlich nur von den Auftraggebern dieser Werke
Robert Glenn (1913-2004): „John on the Isle of Patmos“ (um 1990)
Die New Church Vineyard in Bryn Athyn in Pennsylvanien gehört zur „General Church of the New Jerusalem“, einem Ableger des Swedenborgianismus. Die New Church Vineyard kümmert sich innerhalb der Gemeinschaft insbesondere um pädagogische und missionarische Belange. Im letzten Jahrzehnt vor dem neuen Jahrtausend hatte man das Thema Jerusalem in vielfältiger
Zeichnung „Nova Jerusalem“ aus Brasilien (um 1982)
Santo Daime ist der Name einer christlich-synkretistischen Bewegung, deren Ursprünge in den 1930er Jahren im brasilianischen Bundesstaat Acre liegen. Selbstverständlich spielt auch hier das Himmlische Jerusalem eine Rolle, vor allem in den ersten Jahren. Die Blütezeit dieser Bewegung waren die 1960er und 1970er Jahre, wo sich Parallelen zur Hippie-Kultur finden
Deborah A. Reeder (1951-2018): „New Heaven, New Earth, New Jerusalem“ (2000)
Nach langer Zeit wurde im Jahr 2000 das Himmlische Jerusalem auch wieder einmal schwarzweiß präsentiert. Deborah A. Reeder schuf damals eine Tuschezeichnung, in der die Stadt nicht leicht zu finden ist, und zwar absichtlich: „Die Stadt drängt sich nicht auf, jeder Stolz oder leere Präsentation ist ihr fremd. Mit der
Collagen „Edelsteine des Neuen Jerusalem“ (2005 und 2018)
Um das Jahr 2005 bekam ich von dem Juwelier und leidenschaftlichen Edelstein-Sammler und Steinexperten Martin Schupp (1947-1919) aus Ida-Oberstein ein Kästchen mit den zwölf Edelsteinen des Himmlischen Jerusalem geschenkt. Schupp konnte mir nicht mehr mitteilen, wann genau diese hübsche Arbeit hergestellt wurde, sie hatte aber den pädagogischen Zweck, interessierten Christen
Sörmlands-Museum von Nyköping: Gemälde der Baptistengemeinde von Vingåker (1957)
Im Jahr 1957 schmückte die erste Baptistengemeinde des Ortes Vingåker in der schwedischen Provinz Södermanlands ihre kleine Kapelle mit einem Gemälde des Himmlischen Jerusalem. Auch in Schweden sind die Baptisten nur eine kleine Glaubensgemeinschaft, die nicht staatlich unterstützt wird, sondern sich als Freikirche selbst organisiert und finanziert. Nachdem die Berga-Kapelle
Charles David Whittemore (1953-2017): Himmelspforten (1998)
Dem US-Amerikaner Charles David Whittemore (1953-2017) aus New Hampshire verdanken wir eine neuartige und originelle, kreative Interpretation der Himmelspforte. Allein dieser Einfall, weniger die künstlerische Ausfertigung, rechtfertigen die Aufnahme in diese Dokumentation. Zu dieser Pforte führt ein schmaler, aber dynamisch geschwungener Weg, der zum Betrachter hin breiter wird. Dieser Weg
Weltgerichtsikone aus Zhovkva (um 1550)
In der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand in Zhovkva (Schowkwa) in der Region von Lemberg eine Ikone des Weltgerichts. Die Malerei in Tempera hat heute eine Gesamtgröße von 233 x 48 Zentimetern. Ursprünglich war die Ikonentafel selbstverständlich größer, doch nur die linke Hälfte hat sich erhalten, einschließlich eines Himmlischen Jerusalem
Greta Rimington (1933-2013): Gemälde „Det nye Jerusalem“ (1996)
Das Aquarell- und Wasserfarbenbild „Det nye Jerusalem“ entstand in Vestby (Norwegen), der einstigen Heimat von Greta Rimington, die 1933 in Pretoria (heute Südafrika) als Tochter eines Engländers und einer Norwegerin geboren wurde und die britische Staatsbürgerschaft hatte. Rimington hat von 1950 bis 1954 die Londoner Slade School of Fine Arts
„Leyter zu der Himmelspfort“ (1630)
Bei dem Drucker Simon Halbmayer in Nürnberg erschien im Jahr 1630 ein großformatiges Flugblatt, auf dem der Drucker und das Datum unten verzeichnet ist. Es hat den etwas sonderbaren, sperrigen Titel: „Zehnsproessig gbawt von Gottes Wort Die Leyter zu der Himmelspfort“, also etwa: „Das zehnsprossige Gebäude von Gottes Wort: Die
Renée Leclerc (1954-2020): Apokalypsezyklus (um 1980)
Um das Jahr 1980 zeichnete Renée Leclerc (1954-2020) eine kleine Serie zur Apokalypse. Wie in solchen Serien üblich zeigt das letzte Bild das Erscheinen des Himmlischen Jerusalem. Der Betrachter blickt direkt auf eine der Ecken, an denen zwei der vier Mauerseiten zusammenlaufen. An der Mauerunterseite sind Farbstreifen zu erkennen: Ähnlich
Jean Claude Moussey (1946-2019): Collage „Jérusalem celeste“ (1999)
„Jérusalem celeste“ ist eine Collage der Größe 114 x 78 Zentimeter und stammt von Jean Claude Moussey (1946-2019), einem hauptsächlich auf Keramik und Aquarelle spezialisierten Maler und Musiker aus Lyon. In seiner Heimat ist der Künstler mit 69 Jahren 2019 verstorben.Seine Collage entstand über vier Monate des Jahres 1999 in
Uncle HooRay: Giclée-Verfahren „Looking toward Heaven“, „New Jerusalem“ und „New Jerusalem 2“ (um 1997)
Ein US-amerikanischer Fundamentalist aus Prescott im Bundesstaat Arizona fertigt christliche Cartoons an, die vor allem Kinder und Jugendliche warnen und abschrecken sollen, natürlich vor dem Bösen. Ende des letzten Jahrtausends waren sie beliebt und öfters im Internet zu finden, heute kennt man sie kaum mehr, zumal die damaligen Internetseiten nach
Betty Heinsen (1939-2008): Gemälde „New Jerusalem“ (um 1994)
Dieses Gemälde in Tradition adventistischer Kunstwerke stammt von Betty Heinsen, die es um 1994 im Umkreis der Prophetic Art malte. „New Jerusalem“ entstand um das Jahr 1994 zur Feier des Pessach-Festes. Die Feier dieses jüdischen Festes ist in evangelikalen Kreisen der USA nicht unüblich, wo sich jüdische und christliche Kultur
Adolf Valentin Saile (1905-1994): Weil im Schönbuch (1967)
Ein spätes Werk des Stuttgarter Glasmeisters Adolf Valentin Saile (1905-1994) mit einer Thematisierung des Himmlischen Jerusalems entstand 1967 in der Martinskirche in Weil im Schönbuch bei Böblingen (signiert und datiert unten links). Auch bei diesem Einbau handelt es sich um
Adolf Valentin Saile (1905-1994): Buntglasfenster der Ägidiuskirche in Brettach (1963)
Eine der weniger bekannten Arbeiten des Glasmalers und Glasherstellers Adolf Valentin Saile (1905-1994) findet man in der evangelischen Ägidiuskirche von Brettach in der Region Heilbronn-Franken. Anlass zu dem Motiv des Himmlischen Jerusalem gab möglicherweise eine Emporenmalerei aus der Barockzeit, die
Walter Stranders: Pilgrim’s-Progress-Spiel aus New York (1882)
Ende des 19. Jahrhunderts befand sich der Erfolgsroman „Pilgrim’s Progress“, bereits schon in die Jahrhunderte gekommen, auf einem neuen Popularitätsgipfel – allerdings nicht bei Frommen oder Literaten, sondern bei Spielern. Es gab zu dieser Zeit mehrere Brettspiele und auch Puzzle,
Adolf Valentin Saile (1905-1994): Gingen an der Fils (1964)
Gingen an der Fils ist eine Landgemeinde östlich von Stuttgart. Sein baulicher Mittelpunkt ist die spätgotische Johanniskirche, die überregional als Gesamtkunstwerk im Filstal bekannt ist. 1963/64 waren umfangreiche Renovierungen notwendig – nur erfahrene Kräfte sollten hier sorgfältig im Bestand arbeiten,
Siegfried Assmann (1925-2021): Fensterlösungen aus der St.-Johannis-Kirche in Hamburg-Steilshoop
Für die Hamburger Neubausiedlung Steilshoop wurde 1976/77 eine große, moderne Kirche errichtet, benannt nach dem Seher Johannes als St.-Johannis-Kirche. Bei der Baugestaltung war von Beginn an der Glaskünstler Glasmaler Siegfried Assmann (1925-2021) aus Ahrensburg beteiligt. Er entschied sich für eine
Renate Strasser (1924-2012): Fensterkreuz aus „Zum Heiligen Kreuz“ in Berlin-Wilmersdorf (1973)
Im Jahr 1973 wurde in einer Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) das Thema des Himmlischen Jerusalem in einem Glasfenster bildlich umgesetzt. Nachdem zuvor schon Werner Gabel und Werner Eckgold für die SELK tätig gewesen waren, bildete sich langsam eine figürliche Tradition
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.