LETZTER BEITRAG

Hermann Pohl (1917-1998): Türgriff in der Marktkirche von Eschwege (um 1990)

Eigentlich liegt es nahe, den Griff einer Kirchentür mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem auszustatten: Hier betritt man, zumindest nach römisch-katholischer Lehre, den Raum göttlicher Präsenz, und es gibt eine Interpretation, die die irdische Kirche als Vorwegnahme des späteren Himmlischen Jerusalem betrachtet. Zwar kennen wir zahlreiche Beispiele, bei dem das

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Paul Weigmann (1923-2009): St. Barbara in Ippendorf (1963)

Der mächtige, neogotische Chorbereich von St. Barbara wird ganz von seinen Buntglasfenstern dominiert. Die römisch-katholische Kirche befindet sich in Ippendorf, einem Ortsteil von Bonn. In mehreren Etappen hat der Paul Weigmann (1923-2009), später zusammen mit seiner Mitarbeiterin Marie-Theres Werner (geb. 1942), die Fenster der Kirche neu gestaltet. Was sich auf

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Hermann Gottfried (1929-2015): Evangelische Kirche St. Bartholomäus in Wahlscheid (1963)

Die Arbeiten von Hermann Gottfried (1929-2015) zum Himmlischen Jerusalem standen unter keinem guten Stern: Die Chorwand von St. Johannes in Gladbeck mit einer malerischen Interpretation Gottfrieds (1977) wurde abgerissen, das Deckengemälde in Herkenrath (1977) ist nicht im ursprünglichen Zustand überliefert, die Fenster in St. Ewaldi in Duisburg-Laar (1962) beschädigt und

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Henk Schilling (1928-2005): Mosaik im Gemeindehaus von Oberhausen-Alstaden (um 1955)

Henk Schilling (vollständig Johannes Hendrik Schilling, 1928-2005, geboren in Voorburg, Niederlanden) ist vor allem als Glasmaler hervorgetreten, überwiegend im Ruhrgebiet, etwa in Essen, Oberhausen, Düsseldorf. Dann kennt man ihn in Fachkreisen noch als Gestalter kirchlicher Siegel, die im Urkundenwesen ihre Bedeutung hatten, heute aber durch digitale Signaturen ersetzt sind. So

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Otto Lauterbach (1909-1985): St. Peter und Paul in Straelen (1952)

Otto Lauterbach (1909-1985) war ein Glasmaler, der vor allem nach 1945 im Rahmen des Wiederaufbaus bei Kirchenfenstern nachgewiesen ist, fast ausschließlich in Nordrhein-Westfalen, schwerpunktmäßig im Ruhrgebiet. Seine Stärke waren freie Kompositionen und geometrische Muster, er war ein Vertreter der abstrakten Malerei, die er bei seinem Studium an der Kunstgewerbeschule Krefeld

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Bottenbroicher Weltgericht (1533)

Weltgerichte auf Glasfenstern muss es im Mittelalter und der Frühen Neuzeit massenweise gegeben haben. Schriftliche Quellen bezeugen dies, und die Beliebtheit dieses Motivs lässt sich noch auf Miniaturen und auf Wandmalereien ablesen. Im Gegensatz dazu haben sich die brüchigen Werke auf Glas nur selten über Jahrhunderte erhalten. Gerade in Deutschland

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Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)

Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud. Im Laufe er Zeit entstand eine immer größer werdende Klosteranlage,

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Rudolf Schillings (1925-2003): Himmelspforte aus St. Maria in Picard (1959)

Die Saarregion war nach dem Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und wurde erst einmal von einem Hochkommissar Frankreichs verwaltet. Mit dem Bau der Marienkirche in Picard, einem kleine Stadtteil von Saarlouis, wollte man einen Neuanfang wagen. Der Bau von 1949 wirkt von der Straßenseite wie eine kleine Kapelle, besitzt aber einen

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Erhardt Klonk (1898-1984): Rundfenster in der Nikolaikirche Caldern (1973)

Die Nikolaikirche im nordhessischen Caldern war ursprünglich Teil eines Zisterzienserklosters, dessen Anlage noch im Kern erkennbar ist. Von hier aus wurde das Lahntal urbar gemacht und Kulturarbeit geleistet, bis das Kloster verfiel und im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. Die Kirche wurde dann zur heutigen evangelischen Ortsgemeinde von Caldern. Das

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Albert Feld (1916-2010): Himmelspfote aus St. Michael in Körprich (um 1948)

Von Albert Feld sind Fensterarbeiten nur in zwei römisch-katholischen Kirchen bekannt. In beiden Fällen entstanden sie Ende der 1940er Jahre im Rahmen des Wiederaufbaus, und in beiden Fällen befinden sie sich im Landkreis Saarlouis, erstmals in Nalbach-Körprich, dann in Dillingen (Saarland). Beide Kirche liegen nur wenige Kilometer auseinander, vermutlich wird

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Ehemaliges Fenster aus der Liebfrauenkirche in Goch (1983)

Im niederrheinischen Goch stand einst die römisch-katholische Kirche Liebfrauen. Die Umstände ihrer Profanierung besiegelten auch das Ende ihrer Glasmalereien, die in Teilen nicht mehr auffindbar sind. Von ungeklärten Umständen spreche ich deswegen, weil weder Gemeindemitglieder noch ein Besuch vor Ort klären konnten, was aus den Glasbildern letztlich wurde. Über den

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Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)

Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,

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Alan Parry (geb. 1940): Pilgrims‘ Progress, Ausgabe 1987

1985 brachte Marshall Morgan in Zusammenarbeit mit Channel 5 und Yorshire Television limited eine neue Ausgabe von Pilgrim’s Progress für Jugendliche heraus, die den Titel „Dangerous Journey“ erhielt. Ausgestattet wurde die Ausgabe mit Illustrationen von Alan Parry aus Worcestershire, der

Anonymer Illustrator: „The Bible for Children“ (1969)

Die kolorierte Zeichnung lässt wegen ihres klaren Aufbaus und vor allem in der Mauergestaltung an Kupferstiche der Frühen Neuzeit denken. Die im Inneren gezeigte Fantasiestadt, die sich aus antikisierten Bauwerken addiert, ist dagegen ein Produkt des 20. Jahrhunderts. Man findet

Herbert Hendrie (1887-1946): Doppelfenster der Gemeindekirche von Kippen (1930)

Der norddeutsch klingende Ort Kippen befindet sich keineswegs in Schleswig-Holstein, sondern in Schottland zwischen Gargunnock und Fintry. Die anglikanische Parochialkirche wird gelegentlich zu den schönsten Kirchen dieser Konfession in Schottland gezählt, nicht zuletzt wegen der fünfzehn Buntglasfenster aus dem Jahr

Deckenmalerei aus der Kirche Madonna del Perello in Algua (1899)

In dem kleinen, entlegenen Dorf Algua (400 ständige, 200 temporäre Bewohner) bei Bergamo (Lombardei) befindet sich die römisch-katholische Kirche Madonna del Perello aus dem 13. Jahrhundert. Das dortige Sanktuarium ist Maria geweiht; es steht an der Stelle, an der der

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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