LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Heidemarie Scheuer (später Leder): Jerusalems-Fenster aus Maria Königin in Sinspelt (1993)
Sinspelt ist ein kleiner Ort mitten in der Eifel, neben einer Schnapsbrennerei ist das bedeutendste Gebäude die römisch-katholische Kapelle Maria Königin. Erbaut wurde sie als Filialkirche von Mettendorf im Jahr 1959. In den 1980er Jahren wurde dieses Fenster eingebaut, doch schon bald wusste niemand mehr, wer es eigentlich angefertigt hat.

„Worte der Wiederkunft“ aus Russland (19. Jh.)
Innerhalb der Sammlung handgeschriebener Bücher von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau befindet sich unter der Signatur F.98 Nr. 663 eine Sammlung zur Parusie. Es sind hauptsächlich Auslegungen der Apokalypse von so unterschiedlichen Autoren wie Papst (und angeblicher Märtyrer) Hippolytus (um 170-235) oder Mönch Palladium Mnich (368-430)

Helmut Heinrichs (1927-2016): Johanneskirche in Elberfeld (1963)
Die evangelische Johanneskirche ist eine der Notkirchen des bekannten Architekten Otto Bartning (1883-1959) von 1949. Man findet sie auf einem Berghang über Wuppertal-Elberfeld an einem Park in einem von Einfamilienhäusern und Villen geprägten Stadtteil. Die Beleuchtung sichert ein umlaufendes Lichtband, welches um 1963 das farblose Flachglas ersetzte. Zunächst wurden damals

Paul Gerhardt (1912-1975): Kreuzkapelle in Iserlohn-Letmathe-Stübbeken (1961)
Stübbeken ist ein Ortsteil von Letmathe, welches wiederum ein Stadtteil von Iserlohn ist. Der Ortsteil im Grünen wuchs in den Nachkriegsjahren an und erhielt die evangelische Kreuzkapelle. Diese ist nur dem Namen nach eine Kapelle, sondern vielmehr eine vollwertige Kirche, die zu ihren besten Zeiten über 5000 Mitglieder hatte, die

Daan Wildschut (1913-1995): Betonfenster aus St. Anna in Heerlen (1953)
Die Pfarrkirche Heilige Mutter Anna (auch H. Moeder Annakerk, Sint-Annakerk, also St. Anna) ist eine römisch-katholische Kirche im Stadtteil Bekkerveld der niederländischen Stadt Heerlen. Die Kuppelkirche an Rande eines Parks wurde 1953 nach einem Entwurf von Frits Peutz und Hendrik Teeken im Rahmen des Wiederaufbaus errichtet, gegen massiven Widerstand und

Erentrud Trost (1932-2004): St. Hedwig in Steinhagen (1961) und Kopie aus Maria Hilfe der Christen in Hagen (1964)
Zwei motivisch ähnliche Arbeiten entstanden in der ersten Hälfte der 1960er Jahre, in beiden Fällen für römisch-katholische Kirchen in Nordrhein-Westfalen. Eines der Fenster, 1961 eingebaut, befindet sich in der Kirche St. Hedwig in Steinhagen bei Bielefeld, das andere, drei Jahre später entstanden, fand seine Heimat im Ortsteil Hagen-Kuhlerkamp mit der

Albert Reinker (1926-2014): Wandgestaltung von St. Josef in Iserlohner Heide (2004)
In der römisch-katholischen Kirche St. Josef in Iserlohner Heide, einem Stadtteil der Stadt Iserlohn (Sauerland), wird eine skulpturale Altarwand samt dem Tabernakel an beiden Seiten von jeweils einem Glasfenster umgeben, das zusammen ein komplettes Himmlisches Jerusalem ergibt. Die große Kirche wurde 1974 erbaut, um eine Neubausiedlung zu versorgen. Zentraler Schmuck

Werner Gabel: Fenster der Martini-Kirche in Radevormwald (1959)
Unter den Bauwerken der Selbständigen Lutherischen Kirche Deutschlands ist diese Darstellung des Himmlischen Jerusalems nicht nur die älteste, sondern auch eine von besonderer Ausdrucksstärker und Suggestivität. Man findet das Buntglasfenster aus Antikglas, Blei und Schwarzlot in der Martini-Kirche in Radevormwald (Bergisches Land), dort vorne am Eingangsbereich, rechte Seite. Dieses Buntglasfenster

Theodor Brockhinke (1839-1890) und Anton Becker (1862-1945): Marienaltar mit Civitas Dei aus St. Laurentius in Erwitte (1889)
Die Wiedenbrücker Malerschule ist der Sammelbegriff für mehrere Kunsthandwerksbetriebe im Raum von Rheda-Wiedenbrück, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf Sakralkunst im Stil des Historismus spezialisiert hatten. In Wiedenbrück profitierte vor allem das Goldschmiedehandwerk von dieser Entwicklung und zog in Folge weitere Künstler an. Führend wurde der

Rudolf Yelin (1902-1991): Wandteppich der Christuskirche in Bayreuth (1966)
Rudolf Yelin (1902-1991) war ein Glaskünstler und Bildhauer, der in den 1950er und 1960er Jahren vor allem zahlreiche evangelische Kirchen in Baden-Württemberg mit Fenstern ausstattete. Daher ist die hier vorgestellte Arbeit in zweifacher Hinsicht eine Ausnahme: Erstens handelt es sich bei dem Werk einmal nicht um ein Glasfenster, sondern um

Johann Franz Perdeth: Ölgemälde Maria Immaculata aus St. Bäumel in Thalmassing (1673)
Eines der wenigen Ölgemälde in Deutschland mit einer Darstellung der Maria Immaculata, das sich zudem noch nicht in einem Museum befindet, besitzt die römisch-katholische Kirche von St. Bäumel. Die intime Wallfahrtskirche befindet sich bei einem entlegenen Hof nahe bei Thalmassing südlich von Regensburg. Heute wird der Kirchenraum nur noch an

Kerstin Hofmann (geb. 1965): Aussegnungshalle in Alstätte (2017)
Die Aussegnungshalle auf dem Friedhof von Alstätte im westfälischen Westmünsterland war seit Jahren zu klein, so dass man um 2015 begann, bauliche Veränderungen zu planen. Ähnlich wie bei der nahegelegenen Friedhofskapelle in Ochtrup (1990) wollte man auch hier eine Zweisichtverglasung, so dass die Motive sowohl von innen wie auch von

Heinrich Wilthelm (1913-1969): Altenheim Heilige Drei Könige in Köln-Ehrenfeld (um 1960)
Heinrich Wilthelm (1913-1969) hat einmal in seinem Leben das Neue Jerusalem in Glas dargestellt, doch ging die ursprüngliche Raumkonzeption dieses einen Werkes inzwischen verloren. Auch von seinen anderen Glasfenstern haben sich nur Reste erhalten: In Bochum befand sich einst das Redemptoristenkloster Maria Hilf. In der Kirche des Klosters war das

Franz Hofstötter (1871-1913): Herz-Jesu-Kirche in Ludwigsthal (1896-1901)
Die Herz-Jesu-Kirche ist die römisch-katholische Pfarrkirche in Ludwigsthal, einem Ortsteil der Gemeinde Lindberg im niederbayerischen Landkreis Regen. Die Ausstattung des Baus ist ein Gesamtkunstwerk des Künstlers Franz Hofstötter (1871-1913). Die neuromanisch-byzantinische Jugendstilkirche mit ihrer kompletten Innenbemalung, die auch das Neue Jerusalem darstellt, ist in Bayern einzigartig. 1893/94 nach Plänen von

Ingeborg Scholz (geb. 1940): Antependium aus der Friedhofskirche in Wasungen (2013)
Vom Himmlischen Jerusalem, wie es im letzten Buch der Bibel beschrieben ist, ließ sich Ingeborg Scholz leiten, als sie das Antependium für die evangelische Friedhofskirche St. Peter in Wasungen (Thüringen) schuf. Dort schmückt das Werk seitdem den Altarbereich und passt sich gut in die mittelalterliche Raumarchitektur des Bauwerkes ein mit

Rudolf Yelin (1902-1991): evangelische Matthäuskirche in Heilbronn-Sontheim (1960)
Rudolf Yelin (1902-1991) setzte auch in den 1960er Jahren seine künstlerische Beschäftigung mit dem Himmlischen Jerusalem fort, das längst zu seinem Haupt- und Lebensthema geworden war. In den 1960er Jahren fertigte er Glasfenster mit diesem Motiv wie am Fließband, jährlich

Ernst Steiner (1935-2024): Gobelin (1979/80)
Ernst Steiners (1935-2024) Auseinandersetzung mit dem Himmlischen Jerusalem mündete, nach einer ersten Malerei 1974, in einen Gobelin, an dem Verena Kaufman von 1979 bis 1980 gewebt hatte. Die Arbeit „Himmlisches Jerusalem“ hat eine Größe von 150 x 150 Zentimetern und

Hilarius Schwarz: Grabsteine aus verschiedenen Schaffensperioden
Hilarius Schwarz hat direkt am Friedhof von Worringen, dem nördlichsten Stadtteil von Köln, sein Atelier, wo auch im Freien eine Auswahl seiner Werke präsentiert wird. Der Steinmetz- und Bildhauermeister führt den Betrieb bereits in dritter Generation und bildete selbst zahlreiche

Ernst Steiner (1935-2024): Gemälde „Burg auf dem Berge“ (1974)
Der in der Schweiz geborene und in Wien lebende Künstler Ernst Steiner (1935-2024) hatte für seine Generation eine umfangreiche Ausbildung hinter sich: Er besuchte die Kunstgewerbeschule in Zürich, die Akademie für angewandte Kunst in Wien, die Akademie der bildenden Künste

Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Stadtkirche von Schömberg (1959)
Die Schömberger Stadtkirche St. Peter und Paul, erbaut 1842, wurde bislang mehrere Male renoviert und neu gestaltet. Den heutigen Altarraum dominieren alleine und ausschließlich zwei zusammengehörende Kunstwerke: Ein gewaltiger, vier Meter hoher Kruzifixus und eine Scheibe mit den Toren Jerusalems.

Rudolf Yelin (1902-1991): Evangelische Martinskirche von Ohmenhausen (1959)
Ohmenhausen ist zwar eine separate Siedlung an einem Berghang, war aber immer mit der Stadt Reutlingen im Tal eng verbunden. Dort war Rudolf Yelin (1902-1991) bereits recht aktiv, erst für die Leonhardskirche (1939), die Katharinenkirche (1950), die Christuskirche (1952), so
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.