LETZTER BEITRAG
Fresken der galicischen Kirchen von San Xulian de Lobios und Santa María de Nogueira de Miño (um 1520)
Die römisch-katholische Kirche des Ortes San Xulian de Lobios findet man innerhalb der Gemeinde Sober in Galicien (Spanien). Ursprünglich gehörte es zu einem Benediktinerkloster, von welchem sich nur die Kirche, heute die Pfarrkirche des Ortes,

Ehemaliges Fenster aus der Liebfrauenkirche in Goch (1983)
Im niederrheinischen Goch stand einst die römisch-katholische Kirche Liebfrauen. Die Umstände ihrer Profanierung besiegelten auch das Ende ihrer Glasmalereien, die in Teilen nicht mehr auffindbar sind. Von ungeklärten Umständen spreche ich deswegen, weil weder Gemeindemitglieder noch ein Besuch vor Ort klären konnten, was aus den Glasbildern letztlich wurde. Über den

Erentrud Trost (1923-2004): St. Martin, Bildungs- und Pflegeheim in Düngenheim (1965)
In der frühen Schaffensphase der Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) entstanden Werke oftmals in Kirchen oder Einrichtungen, zu denen das Kloster Varensell, in dem Tost lebte und arbeitete, eine besondere Beziehung hatte und wodurch man so von ihrem künstlerischem Talent und Können erfuhr. Nachdem drei Nonnen 1962 von Varensell nach Düngenheim

Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)
Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,

Joachim Klos (1931-2007): Fenster für St. Cosmas und Damian in Bienen (1985)
Joachim Klos (1931-2007) überzog viele seiner sakralen Glasarbeiten mit handschriftlichen Vermerken, Buchstaben, Zahlen, geometrischen Mustern, figürlichen Elementen und anderen Zusätzen, die sich nicht alle erklären oder entschlüsseln lassen oder lassen sollen. Ein Beispiel aus den 1970er Jahren wäre St. Laurentius in Plettenberg (Sauerland), ein Beispiel aus den 1980ern St. Cosmas

Kay Birkefeld: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2015)
Kunstvoll gestaltete Einzelgrabsteine werden seltener, kollektive Grabsteine häufiger, in Umkehrung der gesellschaftlichen Entwicklung: Zwar schreitet der Individualismus und die Vereinsamung voran, aber dennoch möchte man nach dem Tod doch gemeinsam mit anderen in Erinnerung bleiben. Vor allem Urnengemeinschaftsgräber profitieren von dieser Entwicklung, und für diese Steine ist dann doch mitunter

Jerusalemsfenster aus St. Marien in Saarbrücken-Herrensohr (1950)
Herrensohr ist ein nördlicher Stadtteil von Saarbrücken, dort thront an einem Berghang über dem Ort die römisch-katholische Kirche St. Marien. Der heutige Bau wurde 1938 fertiggestellt, ging aber schon im Juli 1944 in Flammen auf und wurde in seiner Innengestaltung fast vollständig zerstört. Nur ein einziges der schmalen Hauptfenster (Kelch

Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte der Gnadenkapelle in Kevelaer (1888)
Friedrich Stummel (1850-1919) ist, was Darstellungen des Himmlischen Jerusalem angeht, nicht allein mit Glasarbeiten hervorgetreten, sondern vor allem mit einer Freskenmalerei. Wie bei den Glasarbeiten war eine reichlich ausgestattete Himmelspforte eine Möglichkeit, pars pro toto einen Teil der heiligen Stadt zu präsentieren, ohne sich über deren endgültiges Aussehen festzulegen. Stummel

Himmelspforte aus St. Johannes in Noswendel (um 1933)
Himmelspforten gehen fast immer, es ist ein zentrales Bildmotiv des Christentums, sowohl der West- wie auch der Ostkirche. Das Jahrhunderte alte Thema hat seine Zäsuren, Brüche und sein unerwartetes Wiederaufleben, bis in das 21. Jahrhundert. Auch regional lassen sich Schwerpunkte festmachen. In den Gebieten Luxemburg, Saarland, Hunsrück und Mosel wurde

Graham Jones (geb. 1958), Patrick Reyntiens (1925-2021): Offenbarungsfenster in St. Martin, Cochem an der Mosel (2009)
Das Thema eines Fensters in der Rückwand der Kirche zeigt Offenbarungen Gottes im ersten Bund (Altes Testament) und im neuen Bund (Neues Testament). Das gesamte Fenster ist in unterschiedlichen Gelb- und Grüntönen gehalten, nach oben scheint es heller und gelber zu werden. Die Farben fließen weich ineinander über, Dank einer

Thomas Jessen (geb. 1958): St. Thomas in Körbecke (2007)
Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Zahl der Glasfenster für Kirchen und Kapellen rapide zurückgegangen. Kirchen wurden kaum mehr neu gebaut, und bestehende Fenster im Bestand ohne Notwendigkeit auszutauschen war nicht mehr zu finanzieren, außer vielleicht bei großen Innenstadtgemeinden oder Domkirchen. Auch die Bemühungen um Nachhaltigkeit wirkten sich aus.

Stefan Behrends: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2016)
Der evangelische Friedhof von Hamburg-Rahlstedt zeichnet sich durch einige hochwertige Exponate aus, auf die auf einer Hinweistafel und im Internet aufmerksam gemacht wird. Einer der Steine gehört zu einem kollektiven Urnengrab von ca. 40 Verstorbenen. Alle Toten sind auf einer Plakette verewigt, auf denen der Name und die Lebensdaten stehen.

Unbekannter Meister: Lauretanische Litanei aus Heilig Kreuz in Leutesdorf (um 1950)
In den ersten Jahren nach 1945 gab es bei römisch-katholischen Kirchen in Deutschland ein bevorzugtes Thema: die Motive der Lauretanischen Litanei. Moden sind schwer zu erklären, ich sehe in dieser Wahl den Wunsch auf Bewährtes und das Anknüpfen an die Tradition, mit einem Unterschied: Bei den Bezeichnungen der Motive, wenn

Erhardt Klonk (1898-1984): Evangelische Kirche in Gödenroth (1961)
Der Ort Gödenroth im Hunsrück liegt nicht im Zentrum kunsthistorischer Forschung, umso mehr gibt es hier noch zu entdecken: So etwa in der evangelischen Kirche ein kaum bekanntes, frühes Glasfenster von Erhardt Klonk (1898-1984). Das junge Talent hatte damals gerade die Verglasung von St. Marien in Marburg gestalten dürfen, die

Rudolf Schillings (1925-2003): Fenster aus St. Anna in Kattenes (1962)
St. Anna in Kattenes (Moselregion) wurde 1901 als neogotische Kirche neu errichtet. Die Fenster im Hauptchor wurden im Jahr 1953 nach Entwürfen des Trierer Künstlers Rudolf Schillings (1925-2003) von der Glasmalerei Binsfeld hergestellt und machten die erste Etappe des Wiederaufbaus nach 1945 aus. Wenige Jahre später wurde das Hauptschiff wiederaufgebaut,

Stephan Legge (1930-2005): Breitenbrucher Kapelle (1963)
Das Sauerland ist von kleineren Kapellen geprägt, die man vor allem im ländlichen Raum noch finden kann. Eine davon gehört zur römisch-katholischen Kirche von Arnsberg, mitten im Wald bei Breitenbruch gelegen, welches mit 200 Einwohnern als kleinster Ort zur Stadt Arnsberg gehört. Die Kapelle ist St. Nikolaus von Flüe gewidmet,

Bildhauer Rodeau, Paris: Schmuckstück aus Bronze (um 1880)
Der Bildhauer Rogeau arbeitete im Verborgenen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fertigte er in seiner Werkstatt eine Vielzahl kleiner, meist nur wenige Zentimeter großer Schmuckstücke, Amulette, Medaillons und ähnliches an. Überwiegend sind es Heiligenporträts, Madonnenbilder, biblische Szenen. Die Mehrzahl dieser

Kalenderblatt aus Sachsen (1807)
Eigentlich war das Spätmittelalter die Zeit, in der sich auf Kalendern das Himmlische Jerusalem nachweisen lässt – dies belegen ca. einhundert Miniaturen aus Stundenbüchern. Später gibt es so gut wie keine Beispiele, aus folgendem Grund: Ein Kalender geht von der

„Association of Marian Helpers“: Gebetskarte mit Himmelspforte (1996)
Gebetskarten und Andachtsbilder fanden sich vor allem im römisch-katholischen Bereich, es gab sie als fromme Massenware bis etwa 1990, als sie dann mehr und mehr durch das Internet ersetzt wurden. Das vorliegende, späte Beispiel wurde 1996 von der „Association of

Johann Friedrich Hilcken (1675-1728), Julius Christian Arensburg (1665-1713): Münze zum Reformationsjubiläum 1717
Von der Spätantike bis zum Ende des 17. Jahrhundert wurde das Himmlische Jerusalem nicht auf Münzen oder Medaillen gebracht – jedenfalls haben sich keine Beispiele erhalten. Dann, innerhalb einer Generation, wurde gleich eine Reihe solcher Objekte geprägt und in Umlauf

Antonius Aust (1832-1914): Gemälde „Das himmlische Jerusalem“ (1870)
Antonius Aust (1832-1914), Angehöriger der römisch-katholischen Konfession, war beruflich Lehrer im böhmischen Dorf Peterswald (Petrovice), einer Gemeinde im Bezirk Aussig (Tschechien). Seine eigentliche Leidenschaft war aber nicht nur das Unterrichten von Kindern, sondern das Anfertigen biblischer Malereien in mehreren Serien,

Don Fields: Film „Believer‘s Heaven“ (1991)
1977 kam „Believer‘s Heaven“ in die Kinos – nach langen Jahrzehnten war es wieder einmal ein Film, der das Himmlische Jerusalem thematisierte. Diesmal nicht mehr am Ende als Randnotiz – wie noch 1914 bei „Drama of Creation“, sondern als Hauptthema.
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.




