Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Henri-Arnaud-Kirche in Schöneberg (1949)
LETZTER BEITRAG
Rudolf Yelin (1902-1991): Veitskirche in Mainhardt (1964)
Ende der 1950er bis Mitte der 1960er Jahre gab es eine Tendenz im Sakralbau, das Himmlische Jerusalem durch vor- und zurückspringende Ziegelsteine im Altarbereich zur Darstellung zu bringen. Die Wirkung wurde gewöhnlich dadurch gesteigert, dass
Joseph Chauvel: Rosenkranzfenster aus Notre-Dame in Vitré (1870)
Zu sehen ist ein kleiner Ausschnitt an der unteren rechten Ecke eines meterhohen Kirchenfensters. An dieser Position findet man meistens auch Datierungen oder weitergehende Angaben zum Hersteller, hier die Jahresangabe 1870. Das gesamte Fenster wie auch der Ausschnitt präsentiert sich im neogotischen Historismus. Frankreich hat auf diesem Gebiet viel zu
Claudius Lavergne (1815-1887): Rosenfenster von Saint-Similien in Nantes (1887)
Die römisch-katholische Kirche Saint-Similien ist eine Kirche in Nantes (Bretagne) im Stadtteil Hauts-Pavés-Saint-Félix. Sie ist dem Heiligen Bischof Similien von Nantes gewidmet, der hier auch begraben ist. Der Bau ist mehrfach verändert, vergrößert und wieder verkleinert worden, die Fenster stammen überwiegend aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Hauptfenster
Porta Coeli aus St Charles‘ Borromeo in Liverpool (1919)
England hat einen überaus reichen Bestand von Buntglasmalereien aus dem 20. Jahrhundert vorzuweisen, darunter auch solche aus der römisch-katholischen St Charles‘ Borromeo Church in Liverpool. Die Widmung an den Heiligen Karl Borromäus (1538-1584) entsprach dem damaligen Wiedererstarken der römisch-katholischen Konfession im 19. Jahrhundert in England ebenso wie zur Zeit der
Maria Immaculata aus der Kapelle in Le Croisic (um 1880)
Um 1540 wurde auf Initiative Raoul Karahès, eines wohlhabenden örtlichen Reeders, eine Kapelle in dem aufstrebenden Badeort Le Croisic erbaut. Es geschah an der Stelle, wo einer Legende nach die Taufe der ersten Bewohner im 6. Jahrhundert durch den Bischof Félix stattgefunden haben soll. Man findet den Bau nicht im
„Bruderschaft der Theologen O Sotir“: Zweiwegebilder (1960er Jahre)
Die sogenannte „Bruderschaft der Theologen O Sotir“ wurde im Jahr 1960 in Athen von der klösterlich organisierten orthodoxen christlichen Bruderschaft „Das Leben“ gegründet. Der erste Leiter war Archimandrit Georgios Dimopoulos, der etwa sechzig Mitgliedern vorstand. Es handelt sich um eine orthodoxe christliche Bruderschaft. Die Mitglieder verpflichten sich, die drei Gelübde
Relief aus Saint Firmin in Vignacourt (um 1550)
Bei der Collage mit den zwei Symbolen handelt es sich um Ausschnitte eines farbigen Reliefs aus Frankreich, die sich in der Kirche Saint Firmin in Vignacourt (Departement Somme) erhalten haben. Dort findet man das Kunstwerk an der Nordwand der Kapelle zur Jungfrau in der Kirche Saint Firmin. Die Kirche ist
Munich Studio of Chicago: St John in Des Moines (1927)
Der US-amerikanische Bundesstaat Iowa ist bislang nicht mit Werken des Jerusalemsmotivs aufgefallen. Das erste hochwertige Kunstwerk diesbezüglich findet man in der Hauptstadt Des Moines. Dort wurde nach mehrjähriger Vorplanung und mehreren Bauabschnitten in Dezember 1927 endlich der neue Kirchenbau der 1905 gegründeten römisch-katholischen St.-Johns-Gemeinde fertiggestellt und eingeweiht. In den USA
Max Huber (1927-2005): „Baum des Lebens. Himmlisches Jerusalem“ (1965)
Der schweizerische Maler und Zeichner Max Huber (1927-2005) schuf diese Ölmalerei im Stil des Surrealismus im Jahre 1965. Sie firmiert unter dem zweiteiligen Titel „Arbre de vie. Jérusalem céleste“ („Baum des Lebens. Himmlisches Jerusalem“). Auf dem 104 x 64 Zentimeter großen Bild ist unten ein gewaltiger Baum dargestellt (hier nicht
MS Raccolta Durazzo, 11-13, AI 11-13: „Pélerinage de la vie humaine“ des Guillaume de Digulleville (1390)
Eine Miniatur aus einer französischen Ausgabe der Pélerinage des Guillaume de Digulleville, bei der eine Herkunft aus Nordfrankreich mit dem dortigen Einfluss englischer Malerschulen vermutet wird, ist auf das Jahr 1390 datiert. Die Darstellung des bequemen Bettes links und des davor stehenden luxuriösen Standspiegels mit dem darauf erscheinenden Himmlischen Jerusalem
Ingegerd Holland: Weißes Antependium (1987)
In den letzten Jahrzehnten sind immer wieder Paramente mit dem Himmlischen Jerusalem vorgelegt worden, etwa von Sabine Bretschneider (2005), Nikolaus Bette (2006) oder Meike Löffel (2013). Die Popularität lässt sich in allen Konfessionen feststellen, die genaueren Gründe sind schwieriger zu bestimmen und könnten letztlich nur von den Auftraggebern dieser Werke
Robert Glenn (1913-2004): „John on the Isle of Patmos“ (um 1990)
Die New Church Vineyard in Bryn Athyn in Pennsylvanien gehört zur „General Church of the New Jerusalem“, einem Ableger des Swedenborgianismus. Die New Church Vineyard kümmert sich innerhalb der Gemeinschaft insbesondere um pädagogische und missionarische Belange. Im letzten Jahrzehnt vor dem neuen Jahrtausend hatte man das Thema Jerusalem in vielfältiger
Zeichnung „Nova Jerusalem“ aus Brasilien (um 1982)
Santo Daime ist der Name einer christlich-synkretistischen Bewegung, deren Ursprünge in den 1930er Jahren im brasilianischen Bundesstaat Acre liegen. Selbstverständlich spielt auch hier das Himmlische Jerusalem eine Rolle, vor allem in den ersten Jahren. Die Blütezeit dieser Bewegung waren die 1960er und 1970er Jahre, wo sich Parallelen zur Hippie-Kultur finden
Deborah A. Reeder (1951-2018): „New Heaven, New Earth, New Jerusalem“ (2000)
Nach langer Zeit wurde im Jahr 2000 das Himmlische Jerusalem auch wieder einmal schwarzweiß präsentiert. Deborah A. Reeder schuf damals eine Tuschezeichnung, in der die Stadt nicht leicht zu finden ist, und zwar absichtlich: „Die Stadt drängt sich nicht auf, jeder Stolz oder leere Präsentation ist ihr fremd. Mit der
Collagen „Edelsteine des Neuen Jerusalem“ (2005 und 2018)
Um das Jahr 2005 bekam ich von dem Juwelier und leidenschaftlichen Edelstein-Sammler und Steinexperten Martin Schupp (1947-1919) aus Ida-Oberstein ein Kästchen mit den zwölf Edelsteinen des Himmlischen Jerusalem geschenkt. Schupp konnte mir nicht mehr mitteilen, wann genau diese hübsche Arbeit hergestellt wurde, sie hatte aber den pädagogischen Zweck, interessierten Christen
Sörmlands-Museum von Nyköping: Gemälde der Baptistengemeinde von Vingåker (1957)
Im Jahr 1957 schmückte die erste Baptistengemeinde des Ortes Vingåker in der schwedischen Provinz Södermanlands ihre kleine Kapelle mit einem Gemälde des Himmlischen Jerusalem. Auch in Schweden sind die Baptisten nur eine kleine Glaubensgemeinschaft, die nicht staatlich unterstützt wird, sondern sich als Freikirche selbst organisiert und finanziert. Nachdem die Berga-Kapelle
Günther Danco (1912-2000): Rundfenster aus der Gottesackerkirche in Niederlamitz (1962)
Kürzlich wurde eine weitere Arbeit von Günther Danco (1912-2000) bekannt – einem unkonventionellen Maler, dessen Spuren ich schon seit geraumer Zeit mit Interesse verfolge, da ich Danco für einen innovativen und vor allem eigenständigen Nachkriegskünstler halte. In Niederlamitz im Fichtelgebirge
Weltgericht aus dem Kloster Megisti Lavra, Athos (17. Jh.)
Die orthodoxen Klöster der Mönchsrepublik Athos bergen noch immer zahlreiche Kunstschätze, die außerhalb der Klostermauern weniger bekannt sind. Bezüglich des Neuen Jerusalem haben wir immerhin Kenntnis von mehreren Wandmalereien, die das Thema im Kontext des Weltgerichts zeigen. Darüber hinaus existieren
Mateo Pisarro: Ölmalerei der Maria Immaculata aus Yavi (um 1710)
Mateo Pisarro, auch Pizarro, war ein südamerikanischer Barockmaler, von dem lediglich noch bekannt ist, dass er im 18. Jahrhundert im Gebiet des heutigen Argentinien tätig gewesen war. Ausschließlich religiöse Malereien haben sich erhalten. Eines seiner größeren Werke ist ein Ölgemälde
Nach Juan Sebastián de Soria: „Vergine dell’Elevazione“ aus Santa Rosa in Ambato (1856)
In der römisch-katholischen Basilika Santa Rosa in Ambato (Tungurahua, Ecuador) genießt ein Bildnis der Maria Immaculata hohe Verehrung. Es geht zurück auf eine warnende Marienerscheinung im Jahr 1695. Am Ort der Erscheinung wurde dann eine erste Kirche erbaut, die nach
Ikone „Meine Seele preise den Herrn“ (um 1675)
Eine russisch-orthodoxe Weltgerichtsikone von ca. 1675 gehört zu der Ikonengruppe „Meine Seele preise den Herrn“. Es gibt unterschiedliche Darstellungsformen dieser Gruppe, nicht immer wird auf ihnen das Himmlische Jerusalem gezeigt. Der genauerer Entstehungshintergrund dieser Ikone ist ebenso unbekannt wie der
Männlicher Insasse: Jerusalemsgemälde aus dem Gefängnis Heerhugowaard (1960er Jahre)
Die Bildkomposition lebt ganz von der breit angelegten Völkerwallfahrt zum Himmlischen Jerusalem. Während im Mittelalter überwiegend würdevolle Standesvertreter (Papst, Kardinal, König, Fürst und vielleicht ausnahmsweise noch ein Mönch) versammelt sind, in Darstellungen aus den USA oft eine fromme Familie (Mann
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.