LETZTER BEITRAG

Everlövsmästaren: Fresken aus Kageröd (1475-1500)

Die Ausmalung in Hästveda entstand im gleichen Zeitraum, vermutlich ein paar Jahre nach Kageröd. Hier aber ist die persönliche Mitarbeit des Everlövsmästaren gesichert, wenngleich die Darstellung auf ältere Bilder der Himmelsstadt, etwa das aus der Kirche von Fulltofta, zurückgreift. Auch diese Fresken wurden im 18. Jahrhundert überstrichen und erst 1940

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Everlövsmästaren: Fresken aus Äspö (um 1500)

In Äspö entstand um 1500 eines der letzten Werke des Everlövsmästaren. Hier nahm er mit dem markanten Vierecksturm in der Stadtdarstellung ein Detail aus Kageröd wieder auf, wie auch die Farbgebung, die kompositorische Anordnung und die Motivwahl an die älteren Arbeiten anlehnt. Unter den Jerusalems-Darstellungen des Everlövsmästaren gilt in der

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Olof Herman Kälde (1936-2014): Vår Frus in Västerås (1989)

1989 setzte Olof Herman Kälde (1936-2014) für die römisch-katholische Kirche Vår Frus („Unser Lieben Frauen“) in Västerås erneut ein Mosaik zum Thema „Det himmelska Jerusalem“, nach seiner Arbeit für die Kila-Kirche 1967. Obwohl zwischen beiden Mosaiken über zwanzig Jahre liegen, gibt es durchaus Ähnlichkeiten: Beide Arbeiten schließen die gesamte Schauseite

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Berend Hendriks (1918-1997): Sint Dominicus in Rotterdam (1960)

Die römisch-katholische Kirche Sint Dominicus in Rotterdam (Sankt Dominikus) wurde im Jahr 1960 mit Geldern aus Deutschland als Teil der Wiedergutmachung für die Zerstörungen von 1940 und den Folgejahren neu errichtet. Es handelt sich dabei um die ehemalige mittelalterliche Stadtkirche des Dominikanerordens in Rotterdam. Die Gemeindeverwaltung beauftragte Berend Hendriks (1918-1997),

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Wandmalereien in Sankt Marein bei Neumarkt (um 1265)

In der römisch-katholischen Pfarrkirche Sankt Marein bei Neumarkt (Steiermark) wurden 2017 an den Gewölbeflächen restauratorische Befundungen durchgeführt, die Hinweise auf eine umfangreiche mittelalterliche Wandmalerei ergaben. Bei der dann erfolgten Freilegung kam unter acht Farbschichten ein umfassendes Himmlisches Jerusalem zum Vorschein: Eine reich verzierte, symmetrisch rechteckig angelegte Stadtmauer mit vier kuppelgekrönten

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Cynthia Tokaya (geb. 1969): Triptychon „Das Himmelstor und Irminsäulen“ der Friedhofskapelle in Hagen (2011)

Zwischen den Jahren 2010 und 2011 wurde ein modernes Triptychon für die kommunale Friedhofskapelle in Hagen am Teutoburger Wald südlich von Osnabrück fertiggestellt (signiert und datiert auf dem ersten Flügel unten rechts). Damit war der Prozess abgeschlossen, ein Fachwerk-Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert als Kapelle umzugestalten. Höhepunkt des Umbaus ist

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Friedrich Stummel (1850-1919): St. Regenfledis in Kalkar-Hönnepel (1908)

Friedrich Stummel (1850-1919) hat im seinem umfangreichen Schaffen mehrfach die Symbole der Lauretanischen Litanei aufgegriffen. Viele seiner Arbeiten haben der Zweite Weltkrieg und der deutsche Purifizierungswahn der 1960er Jahre vernichtet, aber mindestens drei Himmelspforten haben überlebt und sind bislang auch nicht der jüngsten Profanisierungswelle zum Opfer gefallen. Ein Beispiel findet

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Friedrich Stummel (1850-1919): St. Dionysius in Nordkirchen-Capelle (um 1903)

Friedrich Franz Maria Stummel (1850-1919) war ein wichtiger Vertreter des deutschen Historismus mit universalem Anspruch; er arbeitete als Maler, Textilkünstler, Innendekorateur und Glasmaler. 1866 studierte er als sechzehnjähriger bereits an der Düsseldorfer Kunstakademie, damals eine der, wenn nicht die zentrale Ausbildungsstätte für Sakralkunst. Stummel hatte vielfältige Interessen und Talente, ungewöhnlich

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R. M. E.: US-amerikanisches Zweiwegebild (1952)

Der Künstler, der mit dem Akronym „R. M. E.“ signierte, schon einmal 1939 eine humorige Illustration zum Thema Neues Jerusalem präsentiert; 1952 legt er nach. Diesmal erschien sein Beitrag in „Principles of life from the word of God“ („Lebensprinzipien nach dem göttlichen Wort“, Pacific Press Publishing Association, Mountain View, S.

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Konstandinos und Athanasios: Fresken aus dem Athoskloster Xenofontos (1637)

Unmittelbar neben dem Kloster Dochiariou mit seinem Freskenzyklus zu der Johannesoffenbarung liegt das weniger bekannte Kloster Xenofontos im Nordwesten der Halbinsel Chalkidiki in Griechenland. Auch dieses Kloster hat ein beachtliches Alter aufzuweisen, es wurde gegen Ende des 9. Jahrhundert erbaut. Hier befinden sich die Fresken mit den Apokalypsedarstellungen, einschließlich des

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Fresko aus dem Athos-Kloster Dionysiou (1537-1547)

Das Kloster Dionysiou (Berg Athos, Griechenland) wurde gegen Ende des 14. Jahrhunderts gegründet. Das hiesige Vestibül des Refektoriums (trápesa) mit den Fresken zur Apokalypse wurde zwischen 1537 und 1547 erbaut und ausgestaltet, möglicherweise von den gleichen Künstlern, die zuvor im Kloster Dochiariu tätig gewesen waren. Mit Sicherheit waren es selbst

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Rheinischer Meister: Entwurfszeichnung (Ende 15. Jh.)

Entwurfsskizzen und Entwurfszeichnungen werden dann zu Originalen, wenn das Objekt, auf das sich der Entwurf bezieht, nicht mehr vorhanden ist oder nie entstanden ist. Beides ist möglich bei einer Skizze, die einem rheinischen Meister zugeordnet wird. Schon der Begriff ist schwammig, dieser Meister kann aus so unterschiedlichen Städten wie Straßburg,

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Hans Caldenbach gen. Hess (um 1430-1504): Weltgerichtszeichnung (um 1500)

Üblicherweise werden Entwürfe, Skizzen, Vorstudien wie Nachstudien hier nicht eingepflegt, da der Erkenntnisgewinn überwiegend zu gering ist. Zudem ist es auch ein mengenmäßiges Problem: Von einigen modernen Kunstwerken gibt es bis zu 50 Entwürfe mit zum Teil nur geringen Abweichungen zum späteren Original. Etwas anderes ist es, wenn es gar

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David Henry und Steven Henry: Grafik Neues Jerusalem (um 1995)

Eine der frühen, vielleicht sogar ersten Graphiken des Himmlischen Jerusalem, die ausschließlich am PC entworfen wurden, gestaltete die Familie Henry, maßgeblich Vater David Henry und sein Sohn Steven Henry. Das war um das Jahr 1995. Der Vater war vor allem

Rodney Matthews (geb. 1945): Gemälde „Das neue Jerusalem“ (1993)

Diese Arbeit ist ein Beispiel, dass Darstellungen des Himmlischen Jerusalem immer öfters im Fantasystil gezeigt werden, hier auch mit Einflüssen oder Reminiszenzen an den Jugendstil vor knapp einhundert Jahren. Das zeigt vor allem die untere Hälfte einer Art Sumpflandschaft mit

Walter Prolingheuer (geb. 1926): „Himmlisches Jerusalem“ (1989)

Dieses abstrakt-expressive Jerusalem hätte auch in den 1920er Jahren im Umfeld der Bauhaus gemalt werden können; es erinnert an Metropolis oder an Tauts Architekturutopien. Es entstand aber 1989 als auf Papier (59 x 42 Zentimeter groß) von Walter Prolingheuer (geb.

Meriam Matthews: Rendering „Das neue Jerusalem“ (um 1992)

Eines der frühen Renderings zum Thema Neues Jerusalem entstand um 1992. Damals waren Renderings eine neue künstlerische Ausdrucksmöglichkeit, die bereits Elemente der Künstlichen Intelligenz vorweg nahmen. Immer mehr wurden Menschen ohne künstlerische Ausbildung oder ohne Talent in die Lage versetzt,

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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