Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
Stefan Behrends: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2016)
Der evangelische Friedhof von Hamburg-Rahlstedt zeichnet sich durch einige hochwertige Exponate aus, auf die auf einer Hinweistafel und im Internet aufmerksam gemacht wird. Einer der Steine gehört zu einem kollektiven Urnengrab von ca. 40 Verstorbenen. Alle Toten sind auf einer Plakette verewigt, auf denen der Name und die Lebensdaten stehen.
Unbekannter Meister: Lauretanische Litanei aus Heilig Kreuz in Leutesdorf (um 1950)
In den ersten Jahren nach 1945 gab es bei römisch-katholischen Kirchen in Deutschland ein bevorzugtes Thema: die Motive der Lauretanischen Litanei. Moden sind schwer zu erklären, ich sehe in dieser Wahl den Wunsch auf Bewährtes und das Anknüpfen an die Tradition, mit einem Unterschied: Bei den Bezeichnungen der Motive, wenn
Erhardt Klonk (1898-1984): Evangelische Kirche in Gödenroth (1961)
Der Ort Gödenroth im Hunsrück liegt nicht im Zentrum kunsthistorischer Forschung, umso mehr gibt es hier noch zu entdecken: So etwa in der evangelischen Kirche ein kaum bekanntes, frühes Glasfenster von Erhardt Klonk (1898-1984). Das junge Talent hatte damals gerade die Verglasung von St. Marien in Marburg gestalten dürfen, die
Rudolf Schillings (1925-2003): Fenster aus St. Anna in Kattenes (1962)
St. Anna in Kattenes (Moselregion) wurde 1901 als neogotische Kirche neu errichtet. Die Fenster im Hauptchor wurden im Jahr 1953 nach Entwürfen des Trierer Künstlers Rudolf Schillings (1925-2003) von der Glasmalerei Binsfeld hergestellt und machten die erste Etappe des Wiederaufbaus nach 1945 aus. Wenige Jahre später wurde das Hauptschiff wiederaufgebaut,
Stephan Legge (1930-2005): Breitenbrucher Kapelle (1963)
Das Sauerland ist von kleineren Kapellen geprägt, die man vor allem im ländlichen Raum noch finden kann. Eine davon gehört zur römisch-katholischen Kirche von Arnsberg, mitten im Wald bei Breitenbruch gelegen, welches mit 200 Einwohnern als kleinster Ort zur Stadt Arnsberg gehört. Die Kapelle ist St. Nikolaus von Flüe gewidmet,
Hubert Spierling (1925-2018): Fenster aus St. Maria Magdalena in Bösperde (1984)
Hubert Spierling (1925-2018) hat im Laufe seines reichhaltigen Schaffens das Himmlische Jerusalem in weichen, schwungvollen Formen (Beispiel Chorfenster der Propsteikirche St. Gertrud von Brabant, Wattenscheid), dann wieder in geometrischen, linearen Strukturen dargestellt (Beispiel St. Michael in Bielefeld-Ummeln). Für den „weichen Stil“ findet man eine Darstellung in einer römisch-katholischen Kirche im
Egon Franzen (1935-2011): Glasbänder in St. Josef, Fraulautern (1962)
Meine Besuch und Dokumentation der Kirchenausstattung von St. Josef in Saarlouis-Fraulautern war kein Anlass zur Freude. Das einstige Pfarrhaus ist verlassen, die Kirche und der Turm verfallen zusehends, das Dach ist undicht. Man schämte und entschuldigte sich über den Zustand der Kirche, erklärte aber auch, dass man darauf gar keinen
„Worte des Palladium Mnich“ (18. Jh.)
Eine der Apokalypse-Handschriften innerhalb der Sammlung von E. E. Egorova in der Russischen Staatsbibliothek zu Moskau sind die „Worte des Palladium Mnich über das Zweite Kommen Christi“ (Verfasser: Palladios aus Helenopolis, 368-430 n. Chr.). Es ist keine vollständige Ausgabe. Von dem Band hat sich nur ein Fragment erhalten, zusammen gebunden
Hubert Schaffmeister (1928-2012): St. Matthias in Hackenberg (1980)
Ende der 1970er Jahre entschied man sich für einen Kirchenbau in dem stark gewachsenen Ortsteil Hackenberg (Bergneustadt, Oberbergischer Kreis, NRW). Die neue römisch-katholische Kirche bekam den Namen St. Matthias. Für alle Fenster trug Hubert Schaffmeister (1928-2012) aus Bad Münstereifel Verantwortung, in Zusammenarbeit mit der Manufaktur Derix in Taunusstein. Der Künstler
Wilhelm Buschulte (1923-2013): Fenster der Klosterkirche St. Ursula in Bielefeld (1956)
In Schildesche, einem Stadtteil von Bielefeld, siedelten sich nach 1945 auf einem noch unbebautem Gelände der Kirchengemeinde St. Johannes Baptist geflohene Nonnen aus Breslau an. Dort gründeten sie ein Gymnasium für Mädchen und ein Kloster. Die dazugehörige Klosterkirche, die sich im ersten Stock des Hauptgebäudes der Schule befindet (über der
Hermann Geyer (1934-2016): Andanacher Weltgericht aus der ehemaligen Kirche St. Albert (1986)
Hermann Geyer (1934-2016) war schon in der Heilig Geist Kapelle in Ergenzingen mit einem Neuen Jerusalem hervorgetreten, das war 1980. Wenige Jahre später bekam er einen Auftrag für ein modernes Weltgericht für die römisch-katholische Kirche St. Albert. Die Kirche mit diesem Namen befand sich in der Innenstadt von Andernach am
Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Augustinus-Kapelle in Trier (1958)
Erstmals setzte sich der Künstler Jakob Schwarzkopf (1926-2001) 1956 mit dem Thema des Himmlischen Jerusalem auseinander, damals im Rahmen der Lauretanischen Litanei, für die Kirche St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen. Wenige Monate danach erfolgte ein Auftrag für drei Chorfenster für die Krankenhauskapelle der Barmherzigen Brüder in Trier (kurz Brüderkrankenhaus). Diese
Paul Weigmann (1923-2009): St. Petrus und Paulus in Ludendorf (1970)
St. Petrus und Paulus ist der Name einer römisch-katholischen Kirche in Ludendorf, einem Ortsteil von Swisttal im äußersten Süden von Nordrhein-Westfalen nahe der Eifel. Acht fünfeckige Fenster standen hier zur Gestaltung an. Im unteren Bereich verbindet ein schmiedeeisernes Gitter diese Fenster untereinander. Mit den Fenstern beauftragte man Paul Weigmann (1923-2009),
Hans Heinrich Adam (1919-2007): Glaswand der Auferstehungskirche in Siegburg (1957)
Große Glaswände waren zwar schon vor 1945 technisch möglich, doch erst nach den Kriegsverwüstungen gab es im Bestand und bei Neubauten einen Bedarf. Diese Glaswände wurden damals als wohltuend modern empfunden, fast immer findet man in den Festschriften und in der wissenschaftlichen Literatur lobende Worte über die neue Helligkeit, als
Luise Theill (geb. 1933): Chorfenster der evangelischen Kirche Denklingen (1996)
Luise Theill, geboren unter dem Familiennamen Evang 1933 in Remscheid, lebte und arbeitete viele Jahre in Wiehl (Oberbergischer Kreis). Dort entstanden vor allem Buchillustrationen, Scherenschnitte und Textilarbeiten, wie beispielsweise Antependien. Die meisten ihrer Arbeiten haben einen religiösen Kontext, als Auftragsarbeiten für kirchliche Publikationen oder zur Ausgestaltung von Sakralräumen. Mitarbeit an
Wolfgang Kreutter (1924-1989): evangelische Kirche in Grevenbrück (1986)
Eine Weiterentwicklung der Lösung für die Christuskirche in Zeppenfeld (1983) erarbeitete Wolfgang Kreutter (1924-1989) kurz danach für die evangelische Kirche von Grevenbrück (Sauerland). Die Kirche von Grevenbrück war 1965 als schlichter Bau mit einfachen Mitteln errichtet worden, nachdem man einen
Herbert Schuffenhauer (1910-2019): Glasfenster der Immanuelkirche in Köln-Longerich (1985)
Die Paramente des Ehepaares Schuffenhauer für die Immanuelkirche in Köln-Longerich kamen gut an, es gab auch nach deren Fertigstellung immer wieder Kontakte der Gemeinde zu den Künstlern. Schließlich wandte man sich erneut an Herbert Schuffenhauer (1910-2019), als es darum ging,
Karl Franke (1917-1996): Schmuckkreuz mit Tabernakel aus St. Bonifatius in Holsterhausen (1962)
Bei diesem Kunstwerk ist die Urheberschaft von Karl Franke (1917-1996) nicht bewiesen, wird aber allgemein angenommen. Erwiesen ist jedoch das Jahr, in dem die Arbeit entstand: 1962. Es handelt sich um ein hängendes Schmuckkreuz über dem Altarbereich der römisch-katholischen Kirche
Wandmalereien aus Saint-Sixte unweit Melezet (1573)
Ein spätes Beispiel für einen Seelenturm in der Fassung nach der Zeichnung in Werner Rolevincks (1425-1502) „Fasciculus temporum“ findet sich in der Waldkapelle Saint-Sixte bei Bardonecchia im italienischen Piemont. In der Stadt gibt es nicht weniger als fünfzig religiöse Gebäude:
Bartolomeo Serra, Sebastiano Serra: Wandmalereien der Kapelle Sant Antonio in Jouvenceaux (um 1480)
Die Repräsentation Jerusalems aus der Schrift „Fasciculus temporum“ des Mönchs Werner Rolevinck (1425-1502) inspirierte sowohl die Buchmalerei, etwa MS 168 E 9, als auch die Wandmalerei. Erhalten haben sich Beispiele an entlegenen Orten. Ein solches Beispiel dafür findet man in
Frans Griesenbrock (1916-2010): St. Joseph in Witten-Annen (1971)
Die römisch-katholische St. Josephskirche in Annen (zu Witten gehörig, südöstliches Ruhrgebiet) ließ 1970/71 die Kirchenfenster im Längs- und im Querschiff neu gestalten, darunter dort das Fenster „Das Lamm im Himmlischen Jerusalem“ einbauen. Es ist eine Arbeit in der sog. Splitterornamentik
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.