LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Rheinischer Meister: Entwurfszeichnung (Ende 15. Jh.)
Entwurfsskizzen und Entwurfszeichnungen werden dann zu Originalen, wenn das Objekt, auf das sich der Entwurf bezieht, nicht mehr vorhanden ist oder nie entstanden ist. Beides ist möglich bei einer Skizze, die einem rheinischen Meister zugeordnet wird. Schon der Begriff ist schwammig, dieser Meister kann aus so unterschiedlichen Städten wie Straßburg,

Ippolito Borghese (gest. 1627): Maria Immaculata aus dem Kapuzinerkloster in Camerota (1619)
Ippolito Borghese war ein italienischer Maler, der vor allem in Neapel wirkte und daher zur neapolitanischen Malerschule gezählt wird. Viele Malereien gelangten von Neapel aus in die umliegenden Städte und Dörfer, vor allem in die Regionen Kampanien, Basilikata und Kalabrien. Borghese war von der Gegenreformation beeinflusst. Die Maria Immaculata wurde

Hans Caldenbach gen. Hess (um 1430-1504): Weltgerichtszeichnung (um 1500)
Üblicherweise werden Entwürfe, Skizzen, Vorstudien wie Nachstudien hier nicht eingepflegt, da der Erkenntnisgewinn überwiegend zu gering ist. Zudem ist es auch ein mengenmäßiges Problem: Von einigen modernen Kunstwerken gibt es bis zu 50 Entwürfe mit zum Teil nur geringen Abweichungen zum späteren Original. Etwas anderes ist es, wenn es gar

Helmut Münch (1926-2008): Fenster aus der Kreuzkirche in Dortmund-Berghofen (1994)
Ein Glasfenster der evangelischen Kirche in Mainburg zu dem Thema Neues Jerusalem war für Helmut Münch (1926-2008) der Anlass, sich intensiver mit dem Thema der Apokalypse zu beschäftigen. Schon bald folgte ein weiteres Fenster von Münch zu diesem in der Sakralkunst zentralen Thema. Dies ist das Himmelfahrtsfenster in der evangelischen

Margaret Edith Rope (1891-1988): Fensterrose in St Mary in Chelsea (1948)
Es existiert, neben einem Fenster aus Hereford (1934), eine weitere Glasmalerei von Margaret Edith Rope (1891-1988) mit einem Bezug zum Himmlischen Jerusalem. Die anglikanische Kirche St Mary (Bourne Street) im englischen Chelsea ist mit einer eindrucksvollen, metergroßen Fensterrose ausgestattet. Das war im Jahre 1948, als Kriegsschäden beseitigt werden mussten. Das

Hugh Ray Easton (1906-1965): Kathedrale von Durham (1948)
Nach dem Zweiten Weltkrieg gestaltete Hugh Ray Easton (1906-1965) im Jahr 1948 ein schmales Buntglasfenster für die anglikanische Kathedrale von Durham (England). Finanziert wurde diese Arbeit von den „Free and Accepted Masons“, der örtlichen Vereinigung der Freimaurer von Durham. Im unteren Bereich zeigt das Fenster den Bischof William of St

Hugh Ray Easton (1906-1965): Clifton-College (1939)
Das blaufarbene Jerusalem-Fenster der anglikanischen Kapelle des Clifton-College in der englischen Stadt Bristol ist etwas bekannter als gewöhnliche Glasfenster, da es als Besonderheit im unteren Bereich ein Cricketfeld mit Feldspielern zeigt. Cricketfeld waren begeistert, humorlose Geistliche erklärten damals ihr Unverständnis. Das Spielfeld befindet sich vor der Darstellung des College mit

Andreas Untersberger (1874-1944): Vignette (1918)
1918 entwarf Andreas Untersberger (1874-1944) in seinem Münchner Atelier eine einfarbige Vignette, im Auftrag für die Zeitschrift „Stadt Gottes“, für die er regelmäßig Zeichnungen erstellte. Die neue Vignette (links unten signiert) wurde dann erstmals zum Oktober im ersten Heft des neuen 43. Jahrgangs 1919 auf Seite 3 veröffentlicht. Es ist

Viktor von der Forst (1901-1941): St. Antonius Abt in Vreden-Ammeloe (1931)
Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Abt befindet sich in Ammeloe bei Vreden im Münsterland. Die mächtige Hallenkirche mit vier Jochen wurde in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Backstein errichtet, schon damals überdimensioniert für das landwirtschaftlich geprägte Dorf. Hier schuf der Krefelder Glasmaler Viktor von der Forst (1901-1941), Sohn des

Himmelspforten aus St. Remaklus in Waldorf (1949)
Nach dem zweiten verlorenen Weltkrieg modernisierte sich in Deutschland die Sakralkultur, was man bei folgendem Beispiel aus dem Saarland feststellen kann: Die lateinischen Beschriftungen waren abgeschafft, jetzt hatte das Trierer Bistum die deutsche Sprache zugelassen, oder verzichtete inzwischen ganz auf eine Beschriftung auf diesen Glasmalereien. Sie stammen aus dem Kirchenschiff

Fresken der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (um 1500)
Auf Korsika hat sich neben der Ausmalung von Santa Maria Assunta in Furiani (Ende 15. Jh.) noch eine weitere Variante der Malerei mit dem Himmlischen Jerusalem erhalten. Es handelt sich um die Chormalerei der Thomas-Kapelle (San Tumasgiu) in Pastoreccia (Pastureccia). Sie entstand vermutlich um 1500, wurde aber schon nach zwei

Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus der Nikolauskirche in Bad Gastein (um 1460)
In Bad Gastein (Bundesland Salzburg) findet sich an einer südöstlichen Ecke des Schiffes der römisch-katholischen Nikolauskirche eine Weltgerichtsdarstellung. Sie ist von etwa 1460, als der Ort noch kein Wintersportzentrum und kein Bad war, sondern eine Ansammlung größerer landwirtschaftlicher Gehöfte und einiger Herbergen im Zusammenhang mit dem Alpenpaß nach Kärnten. Dies

Archibald K. Nicholson (1871-1937), Gerald Edward Roberts Smith (1883-1959): Dorfkirche Little Missenden (1941)
Der Glaskünstler Archibald K. Nicholson (1871-1937) hat am Ende seiner Karriere nochmals ein Himmlisches Jerusalem entworfen, diesmal zusammen mit seinem Schüler, Kollegen und Nachfolger Gerald Edward Roberts Smith (1883-1959). Sie elaborierten in den 1930er Jahren gemeinsam an einem Doppelfenster, das aus finanziellen Gründen erst 1941 hergestellt und von Smith in

Kalkmalerei aus Rymättylän in Finnland (um 1510)
In Finnland ist die Zahl der erhaltenen Wandmalereien aus dem Mittelalter und der Frühen Neuzeit überschaubar, was nicht allein an dem rauen Klima liegt, sondern vor allem daran, dass diese Region damals viel weniger besiedelt war als beispielsweise Flandern oder Böhmen. Ein Wandfresko findet man in der Steinkirche der Gemeinde

Meister von Schöder: Spätmittelalterliche Himmelspforte aus St. Bartholomä in Hohentauern (1492)
Inzwischen wurde ein weiteres Himmlisches Jerusalem dem Meister von Schöder zugewiesen. Es geht um spätgotische Fresken aus St. Bartholomä in dem Gebirgsort Hohentauern. Mit über 1.2000 Metern über dem Meeresspiegel dürfte es eines der höchstgelegenen mittelalterlichen Weltgerichte am Originalstandort sein. Die vom Admonter Stift aus beauftragten Malereien entstanden 1492 im

Jacob Adolf Holzer (1858-1938): Central Congregational in Providence (1907)
Der in die USA ausgewanderte Schweizer Jacob Adolf Holzer (1858-1938) führte zahlreiche Glasfenster in seiner neuen Heimat aus, er war dort ein Vertreter des Art Deco und Jugendstils. Seine vielleicht anspruchsvollste Arbeit, angelehnt an Louis Comfort Tiffanys Fenster aus dem

Louis Comfort Tiffany (1848-1933): Fenster aus der ehemaligen May Memorial Unitarian Universalist Church in Syracuse (1903)
Louis Comfort Tiffany (1848-1933) ist einer der bedeutendsten Glasmaler seiner Epoche gewesen – vielleicht ist dieser sein Beitrag zum Himmlischen Jerusalem die wichtigste Glasmalerei in dieser Dokumentation. Was zeichnet einen „großen“ Meister aus? Ich würde sagen, von einem wirklich großen

Deckenmalerei aus der Kirche Madonna del Perello in Algua (1899)
In dem kleinen, entlegenen Dorf Algua (400 ständige, 200 temporäre Bewohner) bei Bergamo (Lombardei) befindet sich die römisch-katholische Kirche Madonna del Perello aus dem 13. Jahrhundert. Das dortige Sanktuarium ist Maria geweiht; es steht an der Stelle, an der der

Francisco Solano (1743-1818): „Das Jüngste Gericht“ (um 1770)
„El Juicio Final“, also zu Deutsch „Das Jüngste Gericht“, ist ein Ölgemälde des brasilianischen Malers und Franziskanermönchs Francisco Solano (1743-1818), inspiriert von einem Gemälde von Pascual Pérez, genannt „El Mixtequito“. „El Juicio Final“ befindet sich in der römisch-katholischen Kirche San

MS Harley 1527: Bible moralisée (um 1250)
Teile dieser Bible moralisée aus der Zeit um 1250 werden in der Londoner British Library aufbewahrt, unter der Signatur MS Harley 1527. Es sind genau die Blätter, die auch die Johannesoffenbarung illustrieren. Die übrigen, fehlenden Teile vor allem zum Alten

Ambrogio Monaco: Hellenistische Weltgerichtsikone (um 1675)
Diese Weltgerichtsikone ist vermutlich um das Jahr 1670 auf der Balkanhalbinsel oder im nördlichen Griechenland im Stil des späten Hellenismus entstanden. Ungewöhnlich für eine Ikone hat sich hier einmal der Maler mit seiner Signatur verewigt: ein orthodoxer Mönch mit Namen
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.