Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Altgläubige: „Spiritueller Blumengarten“ (um 1860)
LETZTER BEITRAG
Car Kis: Zweiwegebild „Schmaler und breiter Weg“ (um 1830)
Das bekannte und lange Zeit populäre Zweiwegebild, „Der breite und der schmale Weg“ (ab 1867) von Charlotte Reihlen hatte eine ganze Reihe von Ideengebern und Vorläufern, Car Kis war einer von ihnen. Dieser führte einen
Erentrud Trost (1923-2004): Klosterkapelle Arenberg (1992)
Arenberg bei Koblenz mit seiner „historischen Landschaftsbilderbibel“ war schon seit langem mit dem Neuen Jerusalem verbunden. Ihr Gründer, Pfarrer Johann Baptist Kraus, ist auch der Gründer des Klosters, für das er eigens Nonnen aus der Schweiz an den Rhein einlud. Im Laufe er Zeit entstand eine immer größer werdende Klosteranlage,
Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Apsisfenster in Mariä Heimsuchung, Beurig (1971)
Beurig gehört zu Saarburg (Rheinland-Pfalz), von dem es durch den Saarfluss getrennt ist. Beide Orte sind alt, Beurig wurde 1052 erstmals urkundlich erwähnt und wurde bekannt für die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien, auch Mariä Heimsuchung genannt. Diese war 1479 für eine gotische Madonna errichtet worden, wurde mehrfach umgebaut und
Rudolf Schillings (1925-2003): Himmelspforte aus St. Maria in Picard (1959)
Die Saarregion war nach dem Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und wurde erst einmal von einem Hochkommissar Frankreichs verwaltet. Mit dem Bau der Marienkirche in Picard, einem kleine Stadtteil von Saarlouis, wollte man einen Neuanfang wagen. Der Bau von 1949 wirkt von der Straßenseite wie eine kleine Kapelle, besitzt aber einen
Erhardt Klonk (1898-1984): Rundfenster in der Nikolaikirche Caldern (1973)
Die Nikolaikirche im nordhessischen Caldern war ursprünglich Teil eines Zisterzienserklosters, dessen Anlage noch im Kern erkennbar ist. Von hier aus wurde das Lahntal urbar gemacht und Kulturarbeit geleistet, bis das Kloster verfiel und im Zuge der Reformation aufgelöst wurde. Die Kirche wurde dann zur heutigen evangelischen Ortsgemeinde von Caldern. Das
Albert Feld (1916-2010): Himmelspfote aus St. Michael in Körprich (um 1948)
Von Albert Feld sind Fensterarbeiten nur in zwei römisch-katholischen Kirchen bekannt. In beiden Fällen entstanden sie Ende der 1940er Jahre im Rahmen des Wiederaufbaus, und in beiden Fällen befinden sie sich im Landkreis Saarlouis, erstmals in Nalbach-Körprich, dann in Dillingen (Saarland). Beide Kirche liegen nur wenige Kilometer auseinander, vermutlich wird
Ehemaliges Fenster aus der Liebfrauenkirche in Goch (1983)
Im niederrheinischen Goch stand einst die römisch-katholische Kirche Liebfrauen. Die Umstände ihrer Profanierung besiegelten auch das Ende ihrer Glasmalereien, die in Teilen nicht mehr auffindbar sind. Von ungeklärten Umständen spreche ich deswegen, weil weder Gemeindemitglieder noch ein Besuch vor Ort klären konnten, was aus den Glasbildern letztlich wurde. Über den
Erentrud Trost (1923-2004): St. Martin, Bildungs- und Pflegeheim in Düngenheim (1965)
In der frühen Schaffensphase der Benediktinerin Erentrud Trost (1923-2004) entstanden Werke oftmals in Kirchen oder Einrichtungen, zu denen das Kloster Varensell, in dem Tost lebte und arbeitete, eine besondere Beziehung hatte und wodurch man so von ihrem künstlerischem Talent und Können erfuhr. Nachdem drei Nonnen 1962 von Varensell nach Düngenheim
Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Kapelle im Stift St. Irminen, Trier (2000)
Jakob Schwarzkopf (1926-2001) ist in Rheinland-Pfalz und im Saarland vor allem bei Glasfenstern mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem hervorgetreten. Seit den 1950er Jahren bis an die Jahrtausendschwelle lassen sich da interessante Entwicklungen ablesen, die zeigen, wie sich Schwarzkopf immer wieder neu erfand und zeitgenössische Tendenzen aufnahm, weiterentwickelte. Weniger bekannt ist,
Joachim Klos (1931-2007): Fenster für St. Cosmas und Damian in Bienen (1985)
Joachim Klos (1931-2007) überzog viele seiner sakralen Glasarbeiten mit handschriftlichen Vermerken, Buchstaben, Zahlen, geometrischen Mustern, figürlichen Elementen und anderen Zusätzen, die sich nicht alle erklären oder entschlüsseln lassen oder lassen sollen. Ein Beispiel aus den 1970er Jahren wäre St. Laurentius in Plettenberg (Sauerland), ein Beispiel aus den 1980ern St. Cosmas
Kay Birkefeld: Urnengemeinschaftsgrab auf dem Friedhof Rahlstedt (2015)
Kunstvoll gestaltete Einzelgrabsteine werden seltener, kollektive Grabsteine häufiger, in Umkehrung der gesellschaftlichen Entwicklung: Zwar schreitet der Individualismus und die Vereinsamung voran, aber dennoch möchte man nach dem Tod doch gemeinsam mit anderen in Erinnerung bleiben. Vor allem Urnengemeinschaftsgräber profitieren von dieser Entwicklung, und für diese Steine ist dann doch mitunter
Jerusalemsfenster aus St. Marien in Saarbrücken-Herrensohr (1950)
Herrensohr ist ein nördlicher Stadtteil von Saarbrücken, dort thront an einem Berghang über dem Ort die römisch-katholische Kirche St. Marien. Der heutige Bau wurde 1938 fertiggestellt, ging aber schon im Juli 1944 in Flammen auf und wurde in seiner Innengestaltung fast vollständig zerstört. Nur ein einziges der schmalen Hauptfenster (Kelch
Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte der Gnadenkapelle in Kevelaer (1888)
Friedrich Stummel (1850-1919) ist, was Darstellungen des Himmlischen Jerusalem angeht, nicht allein mit Glasarbeiten hervorgetreten, sondern vor allem mit einer Freskenmalerei. Wie bei den Glasarbeiten war eine reichlich ausgestattete Himmelspforte eine Möglichkeit, pars pro toto einen Teil der heiligen Stadt zu präsentieren, ohne sich über deren endgültiges Aussehen festzulegen. Stummel
Himmelspforte aus St. Johannes in Noswendel (um 1933)
Himmelspforten gehen fast immer, es ist ein zentrales Bildmotiv des Christentums, sowohl der West- wie auch der Ostkirche. Das Jahrhunderte alte Thema hat seine Zäsuren, Brüche und sein unerwartetes Wiederaufleben, bis in das 21. Jahrhundert. Auch regional lassen sich Schwerpunkte festmachen. In den Gebieten Luxemburg, Saarland, Hunsrück und Mosel wurde
Graham Jones (geb. 1958), Patrick Reyntiens (1925-2021): Offenbarungsfenster in St. Martin, Cochem an der Mosel (2009)
Das Thema eines Fensters in der Rückwand der Kirche zeigt Offenbarungen Gottes im ersten Bund (Altes Testament) und im neuen Bund (Neues Testament). Das gesamte Fenster ist in unterschiedlichen Gelb- und Grüntönen gehalten, nach oben scheint es heller und gelber zu werden. Die Farben fließen weich ineinander über, Dank einer
Thomas Jessen (geb. 1958): St. Thomas in Körbecke (2007)
Ab Mitte der 1980er Jahre ist die Zahl der Glasfenster für Kirchen und Kapellen rapide zurückgegangen. Kirchen wurden kaum mehr neu gebaut, und bestehende Fenster im Bestand ohne Notwendigkeit auszutauschen war nicht mehr zu finanzieren, außer vielleicht bei großen Innenstadtgemeinden oder Domkirchen. Auch die Bemühungen um Nachhaltigkeit wirkten sich aus.
Miguel de Santiago (um 1620-1706): Himmelspforte aus Quinto (1650-1700)
Miguel de Santiago (um 1620-1706), ein Maler der Quito-Schule aus dem heutigen Ecuador, stammt von Mestizen ab. Bei Augustinermönchen erlernte er die Malkunst und führte später in Quito (Ecuador) sein eigenes Atelier. Von ihm kennen wir nicht nur die großformatige
Paul Remmey (1903-1958): „Bible Story“ (1956)
Paul B. Remmey (1903-1958) hat nach seiner Beteiligung an „Forever Heaven“ (1948) noch mindestens einmal die Gottesstadt dargestellt. Er war einer der zwanzig Illustratoren, welche an der zehnbändigen Serie „Bible Story“ mitarbeiteten. Die besten und anerkannten Künstler der Adventisten waren
Marguerite Leonard Acton (1936-2011): „The Holy City“ (2008, um 2011)
Die Beschäftigung mit dem Neuen Jerusalem der „New Church“, eine überkonfessionelle Bewegung, die auf Emanuel Swedenborg (1688-1772) und seine mystischen Lehren zurückgeht, wurde auch im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Von Marguerite Leonard Acton (1936-2011) aus Bryn Athyn (Pennsylvanien) stammt eine Zeichnung,
Erhardt Klonk (1898-1984), Erhardt Jakobus Klonk (1932-2024): Evangelische Bergkirche in Osthofen (1964)
Das rechtes Chorfenster für Hilgenroth ist im oberen Bereich ähnlich wie in der Kirche Osthofen gestaltet, an dem der Künstler Erhardt Jakobus Klonk (1932-2024) zur gleichen Zeit 1964 gearbeitet hat, zusammen mit seinem Vater Erhardt Klonk (1898-1984). Beide waren anerkannte
Carlo Cioni (1930-2021): Skulptur „Gerusalemme celeste“ (1997)
Im Jahr 1997 brachte der Maler und Bildhauer Carlo Cioni (1930-2021) die zweidimensionale in eine dreidimensionale Ausdrucksweise und schuf ein neues „Gerusalemme celeste“, nach einer Zeichnung zu diesem Thema von 1993. Nach Aussage des Künstlers war dies ein Versuch, die
Heidi Bayer-Wech (1943-2024): Tabernakel im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg (2009)
Ein weiterer Tabernakel nach demjenigen für München (1992) mit dem Jerusalems-Motiv von der Designerin, Malerin und Bildhauerin Heidi Bayer-Wech (1943-2024) entstand 2009. Die 40 x 40 Zentimeter große Arbeit befindet sich heute an der rechten Seite der Altarwand in der
Über mich
Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.