LETZTER BEITRAG
Domenico Pedrinelli: Dreiwegebild (um 1875)
Domenico Pedrinelli war ein italienischer Lithograph, Gebrauchsgrafiker und Kupferstecher, der um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit einigen Arbeiten in Mailand nachgewiesen ist. Einige seiner Stiche haben sich in der Adalberto-Sartori-Drucksammlung in Mantua erhalten. Neben

Ludvík Kolek (1933-2021): Malerei „Neues Jerusalem“ (1972)
Malereien außerhalb von Kirchen mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem waren in den 1970er Jahren selten; Ausnahmen waren Werke von Karen Laub-Novak, Max Huber, Karl Heinz Wagner oder Robert Charles Clark. Besonders gilt das für die sozialistischen Länder, wo private Sakralkunst zwar nicht behindert, aber auch nicht gerne gesehen und

Charles Taze Russell (1852-1916): Film „Drama of Creation“ (1914)
„Drama of Creation“ ist vielleicht weltweit der erste Film, in dem das Himmlische Jerusalem eine Rolle spielt. Der religiöse Stummfilm entstand in den USA. Ironischerweise wurde „Drama of Creation“ 1914 uraufgeführt, zu einem Zeitpunkt, in dem sich das Weltgeschehen tatsächlich in einen dramatischen Zustand befand – es herrschte mal wieder

Theodor Prüfer (1845-1901): Jerusalemsleuchter aus St. Johannes in Lychen (um 1890)
Nicht nur in der Romanik, sondern auch in den Jahren um 1890 waren runde Jerusalemsleuchter populär, jetzt als Schmuck- und Funktionsgegenstand der Neoromanik und Neogotik. Vor allem in Preußen musste es sie damals massenweise gegeben haben – erhalten haben sich nur wenige Exemplare, meist in Kirchen in eher ländlichen Regionen.

Anneliese Keller: Antependium aus der Petrus-Kirchengemeinde in Kirchditmold (um 1965)
Die heutige evangelische Petrus-Kirchengemeinde in Kassel-Kirchditmold besitzt mehrere ältere Paramente, die heute nicht mehr verwendet werden. Unter diesen aussortierten Stücken befindet sich auch ein Altar-Antependium der Farbe Lila. Das Kunstwerk im typischen 1960er-Jahre-Design wurde um 2010 durch eine moderne Arbeit ersetzt, die von einem Mitglied der örtlichen Gemeinde angefertigt worden

Siegmund Dockler d. J. (1696-1753): Silbermedaille (1730)
Diese Silbermedaille mit einem Durchmesser von 21 Millimetern wurde im Jahr 1730 in der freien Reichsstadt Nürnberg durch Daniel Sigmund Dockler den Jüngeren geprägt. Anlass war damals die zweite Säkularfeier der Augsburger Konfession, die die Protestanten feierlich begingen. Auf dem Avers sind die Büsten der zentralen Reformatoren Martin Luther und

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Krankenhauskapelle in Sindelfingen (1984)
1949 wurde in Schönenberg das erste Glasfenster mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem nach einem Entwurf von Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eingebaut, 1984 hat er dieses Motiv das letzte Mal in der Kapelle im Sindelfinger Krankenhaus aufgenommen. Dazwischen liegen über dreißig Jahre, in denen Kohler fast 60 Glasfenster mit allein diesem

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Oberhofenkirche in Göppingen (1983)
In der Oberhofenkirche in Göppingen am Neckar zeigt Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) die Stadt nochmals so, wie er sie ca. zwanzig Mal zuvor präsentierte: ausschließlich durch Tore in Blockform, mit goldgelber Rahmung und einfarbiger Füllung. Eine solche Lösung bot sich Kohler immer dann an, wenn ein gotisches oder neogotisches Maßwerk vorhanden

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Laurentiuskirche in Höfingen (1983)
Dieses Detail entstammt einem Fenster der evangelischen Laurentiuskirche in Höfingen im Landkreis Böblingen. Es befindet sich im oberen Teil des rechten Fensters von dreien. Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ergänzte in dieser Kirche ein älteres Fenster seines Vaters um zwei Seitenfenster. Den Entwurf fertigte der Sohn gegen Ende des Jahres 1982, nachdem

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Johanneskirche in Rutesheim (1980)
Ein Buntglasfenster der Kirche von Rutesheim bei Leonberg ist ein weiterer Beleg für die neuen Bildmotive und die Suche nach einer neuen Form, jedenfalls hinsichtlich des Himmlischen Jerusalem bei Wolf-Dieter Kohler (1928-1985). Jahrzehntelang hat Kohler dabei die zwölf Tore der Stadt thematisiert, ließ die Mitte meist frei und konzentrierte sich

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche St. Laurentius von Neckarweihingen (1979)
Der Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) erfand sich am Ende seiner Karriere neu, um 1980 änderte sich sein Stil merklich: Die Zeichnungen werden weicher, die Figuren blicken freundlicher, die abstrakten, expressiven Anteile (Zacken und Strahlen aller Art) sind deutlich zurückgenommen und die Fenster wirken harmonischer, ausgewogener. Hat Kohler schon von Beginn

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche St. Jakobi von Itzehoe (1978)
Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) war ein Glasmaler, der hauptsächlich in den Grenzen seiner Landesgrenze, in seinem Fall Württemberg, tätig gewesen war. Das war zu seiner Zeit der Normalfall: Die evangelischen Landeskirchen hatten jeweils „ihre“ Künstler, die überwiegend in ihrem Gebiet tätig wurden: so etwa für Kurhessen-Waldeck Erhardt Klonk, für Hannover Heinz

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Andreaskirche von Aach (1976)
Im Ort Aach bei Freudenstadt im Schwarzwald befindet sich die Andreaskirche. 1897 erbaut stand 1976 eine Renovierung an, bei der hochwertigere Buntglasfenster eingebaut werden konnten. Dafür gewann man den Stuttgarter Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), der hier eine seiner letzten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem schuf. Gleichzeitig es eines seiner unbekannteren Werke;

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Zell (1975)
Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa zwanzig Orte mit dem Namen Zell, derjenige in Württemberg wird auch als Zell bei Esslingen oder auch als Zell am Neckar bezeichnet. Seine evangelische Kirche besitzt nicht nur ein Parament mit dem Himmlischen Jerusalem, sondern auch ein Glasfenster mit diesem Motiv.Mitte der 1970er Jahre

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Januariuskirche von Oßweil (1975)
Januariuskirchen gibt es wenige. Der lateinische Name klingt irgendwie heidnisch und lässt an den Gott Janus denken. Er bezieht sich jedoch auf einen Märtyrer und Bischof von Neapel aus dem 3. Jahrhundert nach Christus. In Oßweil, einem Ortsteil von Ludwigsburg bei Stuttgart, wurde nach der Reformation dieser Name der spätgotischen

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Bartholomäuskirche Nordheim (1973)
Die zwölf Tore des Himmlischen Jerusalem hat Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), ein Glaskünstler aus Stuttgart, in württembergischen Kirchen schon oftmals dargestellt. Zu Beginn der 1970er Jahre lassen sich neue Tendenzen festmachen, für die ein Fenster der evangelischen Bartholomäuskirche in Nordheim am Rand des Kraichgaus unterhalb von Heilbronn steht. Die Tore sind

Serge Mercerat: Apokalypsezyklus (1998)
In den Jahren vor der Wende vom zweiten ins dritte Jahrtausend hatten apokalyptische Themen Konjunktur, auch malerische und zeichnerische Zyklen zur Apokalypse entstanden wieder. Die folgende Serie ist ein Beleg für diese millenaristische Stimmung in religiösen Kreisen jener Jahre. Serge

Clipart (um 1998)
In den 1990er Jahren explodierte das Internet förmlich, immer mehr Homepages entstanden und mussten mit Illustrationen ausgestattet werden. Damals war es noch nicht so einfach, mit Zeichenprogrammen ansehnliche Werke entstehen zu lassen, und auch die Künstliche Intelligenz stand nicht zu

Cliparts mit Zweiwegemotiv (1998)
Im Jahr 1998 erschien „Christliche Abbildungen & Religion“ bei der Verlagsanstalt Lushpix-Illustration. Enthalten sind vierzig Bildchen zu christlichen Themen. Künstler oder Designer sind nicht angeführt. Es war genau der richtige Zeitpunkt: Das Internet entwickelte sich, auf einmal benötigten Millionen von

Lode Keustermans (geb. 1930): Gemälde „Himmlisches Jerusalem“ (1996)
Im Jahr 1996 entstand die Serie „L’Apocalypse“, die noch im gleichen Jahr in der römisch-katholischen Abtei Orval in Südbelgien, dann 1997 in der Kathedrale St-Michel in Brüssel und später in der französischen Hugenottenkirche von Millau und in der belgischen Abtei

Hana Alisa Omer (geb. 1947), Yitzhak Hayut-Man (1943-2021): Apokalypse-Serie (1995-2000)
Zwischen 1995 und 2000 entstand durch die Künstlerin Hana Alisa Omer (geb. 1947) in Zusammenarbeit mit dem Cyber-Architekten Yitzhak Hayut-Man (1943- 2021), der sich eng an John Michell (1933-2009) orientierte, in Israel eine Serie von esoterischen Bildern. Diese haben das

Viviane-Josée Restieau (geb. 1932): Ölgemälde „Himmlisches Jerusalem“ (1995)
Viviane-José Restieau (geb. 1932) schuf eine vierteilige Serie mit dem Namen „Quelle“, worin sich ein Ölgemälde „Jérusalem Céleste“ befindet – es entstand im Jahr 1995 in Saint-Paul-de-Vence bei Nizza. Es ist in dem Werkverzeichnis der Künstlerin die Arbeit Nummer 849.
Über mich


Dr. Claus Bernet
Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.