LETZTER BEITRAG

Antonius Aust (1832-1914): Gemälde „Das himmlische Jerusalem“ (1870)

Antonius Aust (1832-1914), Angehöriger der römisch-katholischen Konfession, war beruflich Lehrer im böhmischen Dorf Peterswald (Petrovice), einer Gemeinde im Bezirk Aussig (Tschechien). Seine eigentliche Leidenschaft war aber nicht nur das Unterrichten von Kindern, sondern das Anfertigen biblischer Malereien in mehreren Serien, etwa „Bilder aus der Jugend Jesu zur Verehrung Gottes“. Diese

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Don Fields: Film „Believer‘s Heaven“ (1991)

1977 kam „Believer‘s Heaven“ in die Kinos – nach langen Jahrzehnten war es wieder einmal ein Film, der das Himmlische Jerusalem thematisierte. Diesmal nicht mehr am Ende als Randnotiz – wie noch 1914 bei „Drama of Creation“, sondern als Hauptthema. Die Dreharbeiten wurden eigens in Israel und auf der griechischen

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Ludvík Kolek (1933-2021): Malerei „Neues Jerusalem“ (1972)

Malereien außerhalb von Kirchen mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem waren in den 1970er Jahren selten; Ausnahmen waren Werke von Karen Laub-Novak, Max Huber, Karl Heinz Wagner oder Robert Charles Clark. Besonders gilt das für die sozialistischen Länder, wo private Sakralkunst zwar nicht behindert, aber auch nicht gerne gesehen und

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Charles Taze Russell (1852-1916): Film „Drama of Creation“ (1914)

„Drama of Creation“ ist vielleicht weltweit der erste Film, in dem das Himmlische Jerusalem eine Rolle spielt. Der religiöse Stummfilm entstand in den USA. Ironischerweise wurde „Drama of Creation“ 1914 uraufgeführt, zu einem Zeitpunkt, in dem sich das Weltgeschehen tatsächlich in einen dramatischen Zustand befand – es herrschte mal wieder

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Anneliese Keller: Antependium aus der Petrus-Kirchengemeinde in Kirchditmold (um 1965)

Die heutige evangelische Petrus-Kirchengemeinde in Kassel-Kirchditmold besitzt mehrere ältere Paramente, die heute nicht mehr verwendet werden. Unter diesen aussortierten Stücken befindet sich auch ein Altar-Antependium der Farbe Lila. Das Kunstwerk im typischen 1960er-Jahre-Design wurde um 2010 durch eine moderne Arbeit ersetzt, die von einem Mitglied der örtlichen Gemeinde angefertigt worden

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Siegmund Dockler d. J. (1696-1753): Silbermedaille (1730)

Diese Silbermedaille mit einem Durchmesser von 21 Millimetern wurde im Jahr 1730 in der freien Reichsstadt Nürnberg durch Daniel Sigmund Dockler den Jüngeren geprägt. Anlass war damals die zweite Säkularfeier der Augsburger Konfession, die die Protestanten feierlich begingen. Auf dem Avers sind die Büsten der zentralen Reformatoren Martin Luther und

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Krankenhauskapelle in Sindelfingen (1984)

1949 wurde in Schönenberg das erste Glasfenster mit einer Darstellung des Himmlischen Jerusalem nach einem Entwurf von Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) eingebaut, 1984 hat er dieses Motiv das letzte Mal in der Kapelle im Sindelfinger Krankenhaus aufgenommen. Dazwischen liegen über dreißig Jahre, in denen Kohler fast 60 Glasfenster mit allein diesem

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Laurentiuskirche in Höfingen (1983)

Dieses Detail entstammt einem Fenster der evangelischen Laurentiuskirche in Höfingen im Landkreis Böblingen. Es befindet sich im oberen Teil des rechten Fensters von dreien. Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) ergänzte in dieser Kirche ein älteres Fenster seines Vaters um zwei Seitenfenster. Den Entwurf fertigte der Sohn gegen Ende des Jahres 1982, nachdem

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Johanneskirche in Rutesheim (1980)

Ein Buntglasfenster der Kirche von Rutesheim bei Leonberg ist ein weiterer Beleg für die neuen Bildmotive und die Suche nach einer neuen Form, jedenfalls hinsichtlich des Himmlischen Jerusalem bei Wolf-Dieter Kohler (1928-1985). Jahrzehntelang hat Kohler dabei die zwölf Tore der Stadt thematisiert, ließ die Mitte meist frei und konzentrierte sich

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche St. Laurentius von Neckarweihingen (1979)

Der Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) erfand sich am Ende seiner Karriere neu, um 1980 änderte sich sein Stil merklich: Die Zeichnungen werden weicher, die Figuren blicken freundlicher, die abstrakten, expressiven Anteile (Zacken und Strahlen aller Art) sind deutlich zurückgenommen und die Fenster wirken harmonischer, ausgewogener. Hat Kohler schon von Beginn

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche St. Jakobi von Itzehoe (1978)

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) war ein Glasmaler, der hauptsächlich in den Grenzen seiner Landesgrenze, in seinem Fall Württemberg, tätig gewesen war. Das war zu seiner Zeit der Normalfall: Die evangelischen Landeskirchen hatten jeweils „ihre“ Künstler, die überwiegend in ihrem Gebiet tätig wurden: so etwa für Kurhessen-Waldeck Erhardt Klonk, für Hannover Heinz

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Andreaskirche von Aach (1976)

Im Ort Aach bei Freudenstadt im Schwarzwald befindet sich die Andreaskirche. 1897 erbaut stand 1976 eine Renovierung an, bei der hochwertigere Buntglasfenster eingebaut werden konnten. Dafür gewann man den Stuttgarter Glasmaler Wolf-Dieter Kohler (1928-1985), der hier eine seiner letzten Darstellungen des Himmlischen Jerusalem schuf. Gleichzeitig es eines seiner unbekannteren Werke;

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Zell (1975)

Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa zwanzig Orte mit dem Namen Zell, derjenige in Württemberg wird auch als Zell bei Esslingen oder auch als Zell am Neckar bezeichnet. Seine evangelische Kirche besitzt nicht nur ein Parament mit dem Himmlischen Jerusalem, sondern auch ein Glasfenster mit diesem Motiv.Mitte der 1970er Jahre

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Cliff Westcombe: Illustrationen des „Wicket Gate“ (1995)

„The Wicket Gate Magazine“ ist ein englischsprachiges Onlineprojekt der Reformed Baptist Church aus Inverness, in welchem Pastoren und Prediger aus Schottland Predigten veröffentlichen, meist als Audiodateien. In den Ausgaben finden sich immer wieder kleine Schwarzweiß-Illustrationen aus dem Jahr 1995, mit

John Steczynski (geb. 1936): Apokalypsenserie (1998)

John Steczynski erarbeitete zwischen 1996 und 1998 eine umfangreiche Serie zur Apokalypse, die 1999 unter dem Titel „A New Vision of St. Johns Apocalypse“ („Eine neue Vision von der Apokalypse des Johannes“) in der Lied Art Gallery der Creighton University

Carlo Tarantini (geb. 1944): Gemälde „Das himmlische Jerusalem“ (1995)

Das expressionistische Aquarell „La Gerusaemme celeste“ („Das himmlische Jerusalem“) ist rechts unten datiert und signiert, es wurde von dem Italiener Carlo Tarantini aus Bergamo (Lombardei) im Jahr 1995 geschaffen. Über einer ovalen Bogenform sind kreisförmig die Türme des Himmlischen Jerusalem

Hans Ellens (geb. 1957): Zeichnung „Neuer Himmel, neue Erde“ (um 1985)

Um 1985 entwarf der niederländische Grafiker und Kinderbuchillustrator Hans Ellens (geb. 1957) Umrisszeichnungen zur Bibel, die von Kindern farbig ausgemalt werden können, also wie ähnliche Arbeiten von Robert Glenn (um 1990), Marguerite Leonard Acton (2008), Franco Associados (2009), Sander Poppe

Matej Metlikovič (geb. 1956): Malerei „Das neue Jerusalem“ (1996)

Der Maler, Glasgestalter, Grafiker und Buchillustrator Matej Metlikovič (geb. 1956) schuf in Laibach/Ljubljana einen „Biblischen Zyklus“ aus zwölf Bildern in Hommage an Marc Chagall. Die Motiv – und Themenauswahl traf Metlikovič, der selbst der katholischen Kirche angehört und zahlreiche Sakralkunstwerke

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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