Diese Himmelspforte ist ein kleiner Ausschnitt an der linken Seite einer 207 x 159 Zentimeter großen Darstellung der Maria Immaculata im Stil von Mateo Cerezo, die hier mit einer ihrer Hände auf dieses Objekt der Lauretanischen Litanei verweist. Die Architektur ist in unspektakulären klassizistischen Formen gehalten. Sie scheint offen, und vor dem Objekt öffnen sich die Wolken und lassen das Licht einladend auf einige Stufen fallen, die zu dieser Pforte hinführen. Die Ölmalerei ist einst für eine Kirche oder ein Kloster in Spanien angefertigt worden. Sie stand 2017 in Madrid zur Aktion an und befindet sich heute in einer Privatsammlung.
Zum Künstler
Juan Conchillos Falcó wurde 1641 in Valencia geboren, das im 17. Jahrhundert vor allem ein Zentrum der religiösen Malerei gewesen war. Falcó verbrachte viele Jahre als Schüler in der Werkstatt von Esteban March. 1670 zog er nach Madrid, wo er mit José García Hidalgo (der um 1680 eine Maria Immaculata in Öl malte, bei der die Marienfigur mit derjenigen von Falcó identisch ist), einem ehemaligen Kommilitonen, eine Ateliergemeinschaft führte. Der gut vernetzte Hidalgo half ihm vor allem, Aufträge zu finden. Falcó, bereits in seinen 40er Jahren, bildete sich unermüdlich weiter und kopierte die Alten Meister in den Museen der Hauptstadt. Als er nach Valencia zurückkehrte, führte er das, was er gelernt hatte, in das valencianische Kunstmilieu ein.
Falcó malte mehrere Szenen aus dem Leben von Christus für die Erlöserkirche seiner Heimatstadt, die während des spanischen Bürgerkriegs zerstört wurde. Ein Ölgemälde des Heiligen Bartholomäus wird in Murcia in einer diesem Heiligen geweihten Kirche aufbewahrt. In Alicante fertigte er für das Kloster Santa Faz Porträts und Szenen zum Antlitz Jesu an. Ansonsten haben sich vor allem Zeichnungen, darunter in Holzkohle, erhalten, so ein sitzender Athlet, ein Stillleben mit Totenschädel und ein Porträt des Francisco Jerónimo Simó. Eine große Anzahl seiner sorgfältig datierten Zeichnungen befindet sich unter anderem in den Sammlungen des Museums Prado und der Spanischen Nationalbibliothek.
Finanziell hatte Falcó immer wieder Schwierigkeiten. Seinen Lebensunterhalt finanzierte ihm eine Privatschule in seinem Haus. Später bekannte Maler waren seine Schüler, darunter Vicente Bru, Evaristo Muñoz und sein eigener Sohn Manuel Antonio Falcó. Ein Anfall von Lähmung ließ ihn dauerhaft körperbehindert zurück und er musste sich Ende des 17. Jahrhunderts in seinem Haus zurückziehen. Nicht lange danach wurde er völlig blind und konnte auch seinen Beruf nicht länger ausüben. Er starb am 14. Mai 1711 verarmt in Valencia.
Joaquín Barceló Orgiler, Yolanda Gil Saura: El pintor Juan Conchillos Falcó (1645-1711). Una aproximación a su biografía y a su relación con el panorama artístico valenciano de la segunda mitad del siglo XVII, Madrid 2020.
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