Wacław Piszczek (geb. 1945): Illustrationsvorschläge aus „Symbole Religijne“ (1997)

In verschiedenen Ländern gab es immer wieder Bildbände mit graphischen Vorlagen, die dazu anregen sollten, den Gemeindemitarbeitern, zumal wenn sie künstlerisch selbst nicht talentiert waren, passende Vorlagen an die Hand zu geben. Auch dienten die Vorlagen dazu, bei Sonntagsschulen oder im Religionsunterricht bunt ausgemalt zu werden, auch solche Werke haben sich erhalten. In den USA gab es die Bilderbibel von Clarence Larkin (1918), in Deutschland die Symbolkunst von Rudolf Koch (1932), in Italien die Vorschläge zur Illustration von Severino Fabris (1978). Vor allem in einer Zeit, als noch nicht die Bilder aus dem Internet zur Verfügung standen, waren solche Werke in Gebrauch. In Polen war das ein Heft mit dem Titel „Symbole Religijne“. Angefertigt wurden die Illustrationen von Wacław Piszczek. Sie sind nicht nach den Büchern der Bibel geordnet, sondern nach dem Kirchenjahr und seinen Heiligentagen und Festen, wie Advent, Ostern, Weihnachten, dann auch Spezialthemen wie Ökumene oder die Sakramente.
Wacław Piszczek (geb. 1945) schloss 1971 sein Studium am Theologischen Institut der Missionspriester in Krakau ab und empfing noch im selben Jahr die Priesterweihe. Seine Leidenschaft für das Malen und Zeichnen begleitete ihn seit seiner Kindheit und er entwickelte sein Talent in den Jahren 1968 bis 1971, als er als freier Student auch die Akademie der Bildenden Künste besuchte. Auch als Geistlicher pflegte er weiter die Malerei, nicht nur religiöser Themen, sondern auch Landschaften, Veduten, Porträts, Stillleben und Buchillustrationen.
Die unzähligen Schwarz-weiß-Illustrationen, die in den 1990er Jahren entstanden sind, wurden vom Theologischen Institut der Missionspriester 1997 in Krakau herausgebracht; auf 160 Seiten sind knapp eintausend Zeichnungen zusammen gekommen.
S. 41 zeigt Symbole, die die Kirche repräsentieren, wie das Boot (für die Gemeinde), den Fisch und das Himmlische Jerusalem. Dieses ist mit zwei ähnlichen Illustrationen vertreten: Leicht erhoben reihen sich hinter einer Mauer Bauten aneinander. Es gibt eine europäische Fassung mit Zwiebeltürmen und Helmdächern, und eine nahöstliche Fassung mit Flachdächern.

 

tags: Vorlage, Ästhetik, Schloss, Polen
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