Luis de la Vega Lagarto (1556-1624): Ölmalereien der Maria Immaculata (um 1625, 1630)
Diese Aquarellmalerei zeigt eine Immaculata-Darstellung des Luis de la Vega Lagarto (1586-1640), Sohn des bekannten Malers Luis Lagarto (1556-1624), der ebenfalls als Maler reüssierte. Sie stammt aus der Zeit um 1625, als der Vater im Sterben lag oder bereits verstorben war.
Das Gemälde, welches sich heute in einer Privatsammlung befindet, zeigt rechts über dem Haupt Mariens eine offene Himmelspforte. Der Bau ist, wie eigentlich bei allen Darstellungen der Pforte aus der Malerdynastie Lagarto, auch hier vergoldet. Er macht einen recht massiven Eindruck, gerade im Kontrast zu der fein gezeichneten Marienfigur und den filigranen Goldfäden, die diese Malerei wie einen Schleier überziehen.
Kurz danach, im Jahr 1630, schuf Luis de la Vega Lagarto eine weitere Himmelspforte in veränderter Form als Aquarell. Man findet sie ebenfalls auf einer mexikanischen Immaculata-Darstellung. Diesmal befindet sich die dunkle, offen stehende Pforte auf der linken Seite der zentralen Marienfigur. Bemerkenswert ist ihr ornamentierter Rahmen, zu der die gerade rechteckige Öffnung einen Kontrast herstellt. Getragen wird dieses mikroarchitekturelle Jerusalem von einer ganzen Agglomeration von Engelsköpfen mit roten und blau-grünen Flügeln. Zwar gibt es Vorläufer (Jerónimo Ramirez, Baltasar Echave, Seguidor de Angelino Medoro), bei denen schon einmal ein Engel eine Himmelspforte balanciert, aber dass es gleich vier Engelsköpfe sind, gab es noch nie. Die Malerei ist Teil der Sammlungen des Museums José Luis Bello y González in Puebla, Mexiko.
Guillermo Tovar de Teresa: Un rescate de la fantasía. El arte de los Lagarto, iluminadores novohispanos de los siglo XVI y XVII, México 1988.
Héctor Schenone: Santa María. Iconografía del arte colonial, Buenos Aires 2008.
Sergi Doménech Garcia: La imagen de la mujer del apocalipsis en nuva Espana y sus implicaiones culturales, Valencia 2013.