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Krypta-Kapitelle der Kathedrale Santa María la Real de La Almudena in Madrid (1883)

1883 wurde die neoromanische Krypta der römisch-katholischen Kathedrale Santa María la Real de La Almudena in Madrid zu bauen begonnen. Sie wurde erst 1911 unter dem Architekt Enrique María Repullés y Vargas (1845-1922) im Stil der Neoromanik fertiggestellt. In ihr befinden sich über fünfhundert unterschiedliche Kapitelle, viele in der Größe von 80 Zentimeter bis zu einem Meter, die alle um 1890 angefertigt wurden. Für diese Masse an Steinmetzarbeit muss eine ganze Armada von Bildhauern beschäftigt gewesen sein.
Die vier Kapitelle vor dem Hauptaltar der Unterkirche sollen nach Auffassung der spanischen Kunsthistoriker und Gemeindemitglieder das Himmlische Jerusalem darstellen. Dabei sind die vorderen zwei Kapitelle mit jeweils vier Ecktürmen und zusätzlich insgesamt acht Türmen an den jeweiligen Eingangstoren deutlicher auf die Himmelsstadt bezogen als die hinteren zwei Kapitelle. Diese hinteren Kapitelle zeigen neben jeweils vier mittelalterlichen Zinnentürmen ausschließlich vegetabile Ornamentik. Die zwei vorderen Kapitelle, die aus Marmor gearbeitet wurden, präsentieren in den insgesamt vier Toren jeweils identische Motive: ein lateinisches Kreuz, dann eine Heiligenfigur oder eine Mitra als Symbol für Madrid als Bischofssitz.

Martín Bravo Navarro, José Sancho Roda: La Almudena. Historia de la Iglesia de Santa María la Real y de sus imágenes, Madrid 1993.
Fernando Chueca Goitia: La invención de una catedral, Madrid 1995.
Joaquín Martín Abad: Santa María la Real de la Almudena, Madrid 2011.
Claus Bernet: Gemacht für die Ewigkeit: Steinwerke des Himmlischen Jerusalem, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 8).

 

tags: Madrid, Spanien, Kapitell, Krypta, Historismus, Neoromanik
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