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Jubiläums-Medaille (2. Hälfte 19. Jh.)

Medaillen oder gar Münzen mit Darstellung des Himmlischen Jerusalem haben Seltenheitswert, es gibt weltweit gerade einmal ein Dutzend verschiedene Motive; die bekanntesten drei sind:
Jerusalem-Medaille, Historisches Museum Moskau, Russland, 1698
Medaille des Christian Wermuth, 1717
-Nünberger Silbermedaille von Siegmund Dockler d. J., 1730.
Dieses gut erhaltene Exemplar hat einen Durchmesser von 97 mm, ist aus Bronze und wiegt 202 Gramm. Oben wurden zwei Befestigungslöcher für eine Kette oder Schnur nachträglich eingestanzt. Auf dem Avers ist ein Kreuz zu sehen, in dessen vier Winkeln oben das Alpha und Omega, unten Korn/Brot sowie ein Weinkelch gesetzt sind. Die Umschrift dieser Seite lautet: „Die evangelische Kirche der Altpreußischen Union / Zur goldenen Hochzeit“.
Dargestellt ist auf dem Revers ein betagtes, kniendes Paar, das sich über einem viereckigen Altar, auf dem ein geschlossenes Buch – die Bibel – liegt, die Hände reicht. Dieses Paar symbolisiert die lutherische wie reformierte Kirche, die 1817 vom preußischen Staat zwangsvereinigt wurde. Darüber erscheinen über einem Wolkenkranz Tore und Bauten des Himmlischen Jerusalem. Die Zweckumschrift des Revers lautet: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig im Trubsal, haltet an am Gebet Röm. 12:12“.
Es kann sein, dass diese Medaille gar nicht für ein bestimmtes Jubiläumspaar gegossen wurde, was zumindest sehr kostspielig gewesen sein dürfte und wofür man sicherlich die zu Ehrenden namentlich genannt hätte. Vielleicht handelt es sich eher um eine Jubiläumsmedaille zum fünfzigjährigen Jubiläum der preußischen Kirchenvereinigung im Jahre 1867.

 Claus Bernet: Kuriositäten, Raritäten, Absonderlichkeiten, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 15).

 

tags: Preußen, Münze, Medaille, Jubiläum, Bronze
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