LETZTER BEITRAG

Luis Tristán de Escamilla (1585-1624): Ölgemälde „Maria Immaculata“ aus San Julián in Santa Olalla (um 1620)

Die Ölmalerei der Unbefleckten Empfängnis, die einst unter der lateinischen Bezeichnung „Tota Pulchra Est“ bekannt war, ist zweifellos das bedeutendste Staffeleiwerk, das in der Kirche San Julián in Santa Olalla (Zentralspanien) aufbewahrt wird. Es ist ein Werk (167 x 111 Zentimeter) von Luis Tristán de Escamilla (1585-1624), einem spanischen manieristischen

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Anonyme Darstellungen der Maria Immaculata aus Europa (17. Jh.)

Bei Darstellungen der Maria Immaculata nach den textlichen Angaben der Lauretanischen Litanei gibt es fast einhundert verschiedene Symbole, die mit Maria in Verbindung gebracht werden und ihre Tugenden versinnbildlichen. Eines der Symbole findet sich oft, vielleicht ist es unter den Symbolen am allermeisten dargestellt worden: die Porta Coeli, also die

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Gottfried Bernhard Göz (1708-1774): Monat Januar

Gottfried Bernhard Göz (auch Goez oder Götz, 1708-1774) war ein bekannterer Barockkünstler, seine Malereien haben sich in der Wallfahrtskirche Birnau, der Stiftspfarrkirche St. Kassian in Regensburg und im Schloss Leitheim erhalten. Göz stammt aus Mähren und zog 1730 nach Augsburg, dem damals führendem Zentrum Europas für Kupferstiche. Er fertigte, neben

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Lies Ebinger (1926-2020) und Heinz Ebinger: Das Neue Jerusalem aus der „Arche“ in Nieder-Ramstadt (1982)

Das Haus „Arche“ ist ein Gebäude der Nieder-Ramstädter Diakonie unweit von Darmstadt am Fuß des Odenwalds. Das Haus war ursprünglich, worauf noch der Name hindeutet, als Wohnheim für Menschen mit Behinderung errichtet worden, später wurde es zu einem Verwaltungsbau der Diakonie umgebaut. Auf den verschiedenen Stockwerken sind in den Flügeln

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Klaus Arnold (1928-2009): Glasfenster aus St. Matthäus in Mannheim (1967)

Nach nur einem Jahr, 1967, hat der Künstler eine ähnliche Arbeit wie in Aglasterhausen geschaffen, diesmal in Mannheim. Auch diese römisch-katholische Kirche hat den Namen St. Matthäus und gehört zum gleichen Bistum Freiburg wie Aglasterhausen. In Mannheim ist es diesmal kein Neubau, sondern es wurde eine neue Fenstergestaltung für eine

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MS D 65: Apokalypsentext mit Kommentar (um 1260)

Die mittelalterliche Handschrift mit der Signatur „MS D 65“ aus der New College Library in Oxford steht, was die Darstellung des Himmlischen Jerusalem angeht, einerseits mit der spanischen Beatustradition, andererseits mit der Trinity-Apokalypse aus England in Beziehung; sie wird auch als „New College Apokalypse“ bezeichnet, dann auch als „Bohun Apokalypse“.

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„Weiße Kreuz“: Jerusalems-Postkarte (1906)

Tatsächlich gab es auch immer wieder Postkarten mit dem Motiv des Neuen Jerusalem, etwa eine satirische Karte aus Hamburg oder eine fromme Bildpostkarte aus Schweden (beide um 1902), oder auch modernere Beispiele, etwa von der Künstlerin Bracha Brym-Lavee (1989). Es erscheint merkwürdig: Man verbrachte einen Urlaub oder eine Geschäftsreise, und

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MS Wittert 5: Apokalypsenkommentar (um 1300)

Die Seiten „Alpha und Omega“ (fol. 42r) und „Das Lamm und Jerusalem“ (fol. 46r) fallen durch ihre ungewöhnliche, durchweg fröhliche Farbgebung auf, welche sich keineswegs an das sonst bei diesem Thema meist vorherrschende rotblaue Schema hält. Beide Miniaturen stammen aus einer kommentierten Apokalypseausgabe in altfranzösischer Prosa, die um die Wende

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Johann Chrysostomus Finck und Jakob Negele: Himmelspforten-Schnitzerei aus Mariä Heimsuchung in Brunnenthal (1677)

Die Darstellungen der Maria Immaculata waren das vielleicht erfolgreichste Bildkonzept der Frühen Neuzeit, sicherlich in katholischen Gegenden. Dabei konnte eine Unzahl verschiedener Gegenstände ausgewählt werden, die Tugenden Mariens zu repräsentieren. Für jeden war etwas dabei. Gewöhnlich wurden diese Gegenstände kreisförmig um eine stehenden Marienfigur angeordnet. Anders in Brunnenthal, einer römisch-katholischen

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Franz Dewald (1911-1990): Heilig-Kreuz-Kirche in Angelbachtal (1969)

Nachdem die römisch-katholische Heilig-Kreuz-Kirche in Angelbachtal bei Sinsheim ihrer Fertigstellung entgegenging, trafen sich im Frühjahr 1968 die Architekten Otto Hess und Wilfried Kornmüller mit dem Pfarrverweser Wilhelm Jörger, um über die finale Fenstergestaltung zu sprechen. Jedes der Fenster sollte eine in sich abgeschlossene Komposition abbilden, sie sollten modern sein und

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Johann Georg Melchior Schmidtner (1625-1705): Fresko aus St. Adelgundis in Anhausen (1716)

Um 1700 waren barocke Deckenmalereien mit Darstellungen des Himmlischen Jerusalem gefragt, da dieses Motiv dafür bestens geeignet war, das belegen Beispiele in Schweidnitz (1695-1696), Fechheim (um 1704) oder Ellwangen (1711). Eine weitere solche Malerei entstand 1716 in der römisch-katholischen Pfarrkirche St. Adelgundis in Anhausen (Diedorf bei Augsburg). Diese Kirche geht

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Parament aus der evangelischen Kirche in Kleinglattbach (um 1960)

Als Vahingen anwuchs, Heimatvertriebene hinzuzogen, erste Gastarbeiter eintrafen und das Wirtschaftswunder einsetzte, wurde in dem angrenzenden Ort Kleinglattbach eine evangelische Kirche fertiggestellt. Das war im Jahr 1959. In den folgenden Jahren wurden dort die für den Altarbereich benötigten Paramente erworben. Aus Unterlagen der Gemeinde geht lediglich hervor, dass mehrere solcher

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Franz Dewald (1911-1990): Christkönigskirche in Karlsruhe (1980)

Die neuen Kirchenfenster in der Christkönigskirche in Rüppurr, einem Stadtteil von Karlsruhe, wurden im Jahr 1980 ausgeführt und kurz vor dem Christkönigsfest am letzten Sonntag des Kirchenjahres 1980 eingebaut. Damit war die Innenrenovierung der römisch-katholischen Pfarrkirche zu einem Abschluss gebracht. Verloren gegangen sind damals allerdings selten Glasmalereien aus dem Jahr

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Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): Johanneskirche in Münchingen (1967)

Im Jahr 1968 fand am Erntedankfest die Einweihung der neuen Chorfenster statt, die Wolf-Dieter Kohler (1928-1985) aus Stuttgart für die evangelische Johanneskirche in Münchingen, eine Stadt nördlich von Stuttgart gelegen, ein Jahr zuvor entworfen hat. Angefertigt wurde die Glasarbeit dann

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Christuskirche in Maisenbach (1967)

Die Bauunterlagen belegen: Schon vor Grundsteinlegung der evangelische Christuskirche in Maisenbach (nördlicher Schwarzwald) stand fest, dass in diesem Kirchenneubau die Tore des Himmlischen Jerusalem als Glasfenster eingesetzt werden sollten. Die ganze Architektur des Neubaus ist daraufhin ausgerichtet. Zunächst war Adolf

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Glems (1967)

Auf diesem schmalen Rundbogenfenster windet sich eine lange Reihe von Menschen von unten nach oben. Dargestellt ist die Menschheitsgeschichte nach der Bibel. Es beginnt mit der Vertreibung aus dem Paradies und endet zunächst an einer Krippe. Von hier, also der

Wolf-Dieter Kohler (1928-1985): evangelische Kirche von Altshausen (1966)

Die Gemeinde Altshausen befindet sich im nördlichen Landkreis Ravensburg zwischen dem Donautal und Bodensee. Die dortige evangelische Kirche wurde 1881 fertiggestellt. 1966/67 erlitt das Bauwerk eine radikale Purifizierung: Das kunstvoll geschmückte Gewölbe verschwand unter einer schlichten Zwischendecke. Der neogotische Taufstein,

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

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