LETZTER BEITRAG

Gerhard Hausmann (1922-2015): Johanniskirche in Lüneburg (2000)

Eine Weiterentwicklung seines Fensters der Kirche St. Blasius in Hannoversch Münden (1976) schuf Gerhard Hausmann (1922-2015) im Jahre 2000: „Man war an mich herangetreten, weil man meine Arbeit in Münden kannte und es als eine passende moderne Lösung für einen jahrhundertealten Bau fand. Ich hatte ja schon enge Kontakte zur

Mehr lesen

Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Geistliche Schifffahrt“ (1708)

Die Texte des Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) stießen mit seinen durchaus eigenwilligen Vorstellungen vom Himmlischen Jerusalem vor allem im Barock auf neue Popularität, was wenig verwundert. In der „Geistlichen Schiffahrt“ (Augsburg 1708) wird der sonst gängige Topos des ansteigenden Pilgerwegs zu der hochgelegenen Gottesstadt unterhaltsam variiert als eine stürmische

Mehr lesen

Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510): „Geistliche Schifffahrt“ (1512)

Nicht immer musste der fromme Lebenslauf zwangsläufig eine Pilgerwanderschaft sein, auch eine maritime Pilgerfahrt war vorstellbar – Johann Geiler von Kaysersberg (1445-1510) hat sich auch mit diesem sehr speziellen Thema der Pilgerschaft beschäftigt und dazu 1512 in Straßburg seine Schrift „Das schiff des heils“ vorgelegt. Pilger erreichen auf Seite XXIIII

Mehr lesen

Friedrich Stummel (1850-1919): Himmelspforte aus St. Antonius Einsiedler in Ahden (1912)

Der Maler Friedrich Stummel (1850-1919) war, was die Glasmalerei angeht, einer der fleißigsten Himmelspfortenproduzenten, das belegen entsprechende Bildmotive in Herten-Westerholt, Nordkirchen-Capelle, Ahlen oder Kalkar-Hönnepel, alles römisch-katholische Kirchen. Sie liegen ausnahmslos auf dem Land, was damit zu tun hat, dass viele Glaswerke Stummels im Ruhrgebiet oder in größeren Städten am Niederrhein

Mehr lesen

Richard Seewald (1889-1976): Glasbahn aus St. Michael in Iserlohn (1968)

Möchte man nach dem Verlust des Fensters der Herz-Jesu-Kirche in München heute ein ähnliches Glasfenster mit dem Jerusalem- Motiv des Künstlers Richard Seewald (1889-1976) bewundern, hat man die Möglichkeit dazu. Seewald entwarf parallel zu dem Münchner Fenster im Jahr 1968 eine acht Meter hohe Glasbahn, aufgeteilt in vier klar voneinander

Mehr lesen

Meister Thomas von Villach: Fresken in Thörl (um 1480)

Unweit Thörl (Steiermark) befindet sich die im Stil der Gotik gestaltete Pfarrkirche St. Andrä, deren Wand- und Deckenfresken auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurückgehen und zum Spätwerk des Meister Thomas von Villach gehören. Dieser hatte seine Werkstatt etwa 20 Kilometer entfernt in Villach, wo er bereits zuvor ein Fresko

Mehr lesen

Miguel de Santiago (um 1620-1706): Himmelspforte aus Quinto (1650-1700)

Miguel de Santiago (um 1620-1706), ein Maler der Quito-Schule aus dem heutigen Ecuador, stammt von Mestizen ab. Bei Augustinermönchen erlernte er die Malkunst und führte später in Quito (Ecuador) sein eigenes Atelier. Von ihm kennen wir nicht nur die großformatige Darstellung Jerusalems nach Vitam-Aeternam, sondern noch eine kleine Himmelspforte, die

Mehr lesen

Paul Remmey (1903-1958): „Bible Story“ (1956)

Paul B. Remmey (1903-1958) hat nach seiner Beteiligung an „Forever Heaven“ (1948) noch mindestens einmal die Gottesstadt dargestellt. Er war einer der zwanzig Illustratoren, welche an der zehnbändigen Serie „Bible Story“ mitarbeiteten. Die besten und anerkannten Künstler der Adventisten waren hier vereint. Remmey war unter ihnen vielleicht der erfolgreichste, Ölgemälde

Mehr lesen

Marguerite Leonard Acton (1936-2011): „The Holy City“ (2008, um 2011)

Die Beschäftigung mit dem Neuen Jerusalem der „New Church“, einer überkonfessionellen Bewegung, die auf Emanuel Swedenborg (1688-1772) und seine mystischen Lehren zurückgeht, wurde auch im 21. Jahrhundert fortgesetzt. Von Marguerite Leonard Acton (1936-2011) aus Bryn Athyn (Pennsylvanien) stammt eine Zeichnung, die sich im Internet großer Beliebtheit erfreute und in den

Mehr lesen

Erhardt Klonk (1898-1984), Erhardt Jakobus Klonk (1932-2024): Evangelische Bergkirche in Hilgenroth (1964)

Das rechte Chorfenster für Hilgenroth ist im oberen Bereich ähnlich wie in der Kirche Osthofen gestaltet, an dem der Künstler Erhardt Jakobus Klonk (1932-2024) zur gleichen Zeit 1964 gearbeitet hat, zusammen mit seinem Vater Erhardt Klonk (1898-1984). Beide waren anerkannte Meister der Sakralkunst mit einem Schwerpunkt auf Glasmalereien für evangelische

Mehr lesen

Carlo Cioni (1930-2021): Skulptur „Gerusalemme celeste“ (1997)

Im Jahr 1997 brachte der Maler und Bildhauer Carlo Cioni (1930-2021) die zweidimensionale in eine dreidimensionale Ausdrucksweise und schuf ein neues „Gerusalemme celeste“, nach einer Zeichnung zu diesem Thema von 1993. Nach Aussage des Künstlers war dies ein Versuch, die zweidimensionale Vorlage in eine Dreidimensionalität zu bringen. Auf eine tiefblau

Mehr lesen

Heidi Bayer-Wech (1943-2024): Tabernakel im Krankenhaus Barmherzige Brüder in Regensburg (2009)

Ein weiterer Tabernakel nach demjenigen für München (1992) mit dem Jerusalems-Motiv von der Designerin, Malerin und Bildhauerin Heidi Bayer-Wech (1943-2024) entstand 2009. Die 40 x 40 Zentimeter große Arbeit befindet sich heute an der rechten Seite der Altarwand in der Johannes-von-Gott-Kapelle des katholischen Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Regensburg, dort

Mehr lesen

Wolfgang Kreutter (1924-1989): evangelische Kirche in Grevenbrück (1986)

Eine Weiterentwicklung der Lösung für die Christuskirche in Zeppenfeld (1983) erarbeitete Wolfgang Kreutter (1924-1989) kurz danach für die evangelische Kirche von Grevenbrück (Sauerland). Die Kirche von Grevenbrück war 1965 als schlichter Bau mit einfachen Mitteln errichtet worden, nachdem man einen kunstvollen Vorgängerbau unnötig abgerissen hatte. Diese Vorgängerkirche würde heute längst

Mehr lesen

Karl Franke (1917-1996): Schmuckkreuz mit Tabernakel aus St. Bonifatius in Holsterhausen (1962)

Bei diesem Kunstwerk ist die Urheberschaft von Karl Franke (1917-1996) nicht bewiesen, wird aber allgemein angenommen. Erwiesen ist jedoch das Jahr, in dem die Arbeit entstand: 1962. Es handelt sich um ein hängendes Schmuckkreuz über dem Altarbereich der römisch-katholischen Kirche St. Bonifatius in Holsterhausen/Dorsten im Münsterland. Es gehört zur Erstausstattung

Mehr lesen

Anne Gosselin (geb. 1958): Skulptur „Der lange Weg des Lebens“ (1991)

Etwa 95 Prozent aller Kunstwerke mit dem Motiv des Himmlischen Jerusalem entstanden in einem sakralen Kontext, 25 Prozent als Glasmalereien, etwa nochmals 25 Prozent in Buchausgaben (Miniaturen, Bibeln, frommen Schriften), 18 Prozent auf Ölmalereien, 10 Prozent in Stein (Tympanon, Gräber,

Giorgio de Chirico (1888-1978): Apokalypsezyklus (1941)

Von dem italienischen Maler Giorgio de Chirico (1888-1978) existiert ein umfangreicher Apokalypsezyklus, der das alte Thema in neuem, ungewohntem Gewand zeigt. Die figürlichen und detailfreudigen Lithographien (jeweils 50 x 35 Zentimeter groß) erschienen erstmals 1941 im Druck, in einer wahrlich

Vic Mitchell: Pilgrim’s Progress, Ausgabe 1983

„The Family Pilgrim’s Progress. From the original story by John Bunyan, retold by Jean Watson“ ist eine Ausgabe der Londoner Scripture Union mit Farbillustrationen von Vic Mitchell. Dieser ist nicht identisch mit dem gleichnamigen Vic Mitchell (1934-2021), der vor allem

Fresken aus dem Kloster Agia Marina (um 2000)

Auch in den orthodoxen Kirchen entstanden, beflügelt durch den politischen Aufbruch des Jahres 1989, um die Jahrtausendwende Arbeiten mit dem Himmlischen Jerusalem, sowohl in den großen Kathedralen als auch, wie hier, in entlegenen Klöster. Dort steht selbstverständlich nicht so viel

Max Faller (1927-2012): Zwei Jerusalemstafeln (um 1995)

Neben Max Fallers (1927-2012) bekannten Interpretationen des Neuen Jerusalems, entwickelt in den 1980er Jahren, gibt es noch eine jüngere Arbeit. Sie ist nicht öffentlich zugänglich und dementsprechend wenig bekannt, hat aber ihre durchaus eigene Qualität.Es handelt sich um zwei Bronzetafeln

Über mich

Dr. Claus Bernet

Um etwa 1990 begann ich, mich mit dem Thema Jerusalem zu beschäftigen. Die Stadt habe ich mehrfach bereist und Bücher zu diesem Thema verfasst; erwähnen sollte man vielleicht die Reihe „Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem“, den Band „Perlen des Neuen Jerusalem“ und meine Dissertation „Gebaute Apokalypse“. Zahlreiche Aufsätze erschienen immer wieder in Fachzeitschriften (Das Münster, Textilkunst International, Zeitschrift für Sepulkralkultur, u.v. a.). Mit meiner wissenschaftlichen Dokumentation von Jerusalems-Kunstwerken konnten bereits Ausstellungen und Museumskataloge unterstützt sowie Gemeinden bei der Anschaffung von geeigneten Kunstwerken beraten werden. Regelmäßig gebe ich auch Bildvorträge zu diesem Thema. Grundlage der Publikationen und der Bildvorträge sind meine fotografische Sammlung von inzwischen 6.000 Aufnahmen von Glasfenstern, Fresken, Mosaiken und anderen Kunstwerken.

error: