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Klaus Arnold (1928-2009): Glasfenster aus St. Matthäus in Mannheim (1967)

Nach nur einem Jahr, 1967, hat der Künstler eine ähnliche Arbeit wie in Aglasterhausen geschaffen, diesmal in Mannheim. Auch diese römisch-katholische Kirche hat den Namen St. Matthäus und gehört zum gleichen Bistum Freiburg wie Aglasterhausen. In Mannheim ist es diesmal kein Neubau, sondern es wurde eine neue Fenstergestaltung für eine bereits bestehende Kirche aus dem 19. Jahrhundert ausgearbeitet. Diese wurde erst dadurch zu einem künstlerisch überregional bedeutenden Sakralbau, da der gesamte Innenraum 2005/2006 einheitlich überarbeitet wurde, wie es heute oftmals zu finden ist: alles muss einheitlich aussehen, alles muss einem „Konzept“ entsprechen, Werke der Vergangenheit werden gegen neue Arbeiten ausgetauscht. Ich bezeichne diese Tendenz als „zweite Welle der Purifizierung“ (vgl. St. Moritz in Augsburg oder St. Michael in Euerfeld).

Das dreibahnige Bleiglasfenster wurde dem Himmlischen Jerusalem gewidmet und befindet sich mittig im Chorbereich, zusammen mit einer Darstellung des Abendmahls (links) und dem „Lobpreis des Lammes“ rechts. Von der göttlichen Stadt sind im oberen Bereich zwölf kreisförmig angeordneten Perlen zu sehen. Gleichzeitig erinnert dies ebenfalls an eine Abendmahlsszene, bei der die Köpfe von zwölf Teilnehmenden samt dem Tisch von oben zu sehen sind. Darüber markiert eine Lichtquelle die Präsenz des Göttlichen, unten ein dunkleres Band die menschliche, irdische Welt. Auch bei dieser Arbeit, vergleichbar mit Aglasterhausen, sind die dominierenden Farben vor allem ein dunkles Rot und Blau, die malerisch über das gesamte Fenster eingesetzt wurden.

Erich Kühn: Kirchliche Kunst in Mannheim-Neckarau. Mannheim 1978.
Hans Albert Peters (Hrsg.): Rückschau Villa Massimo. Katalog zur Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, Karlsruhe 1978.
Evangelische Stiftung Pflege Schönau (Hrsg.): Die Matthäuskirche in Mannheim-Neckarau: Innenrenovierung 2005-2006, Heidelberg 2006.

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tags: Purifizierung, Klaus Arnold, Baden
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