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Yoël Benharrouche (geb. 1961): Vase „Himmlische Jerusalem“ (1995) und Malerei „La Jerusalem d’en haut“ (2015)

Möbelstücke im Zusammenhang mit dem Himmlischen Jerusalem sind eine Rarität, bislang gab es beispielsweise einen Tisch, eine Vitrine, eine Sitzbank oder auch einmal einen Schrank. Ein mehr dekoratives Werk ist eine Vase, die im Jahr 1995 designt wurde. Es handelt sich dabei um einen Entwurf mit dem Titel „Himmlisches Jerusalem“ von Yoël Benharrouche.
Benharrouche, geboren 1961, wurde in Südfrankreich als Künstler ausgebildet und war später Professor für Zeichnung und Malerei an der Académie Paganini in Nizza, bis er schließlich einige Jahre als Thoralehrer in Israel verbrachte.
Zu seinen Vorbildern zählen Meister wie Marc Chagall, Pablo Picasso und Joan Miró. Über die Jahre hinweg entwickelte er einen eigenen lyrischen farbenfrohen Stil, der Kraft und Eleganz miteinander in Einklang bringt. Seine Ästhetik basiert auf spirituellen Inspirationen sowie auf seinem lebenslangen Studium religiöser Texte. In seinem Werk versucht Benharrouche seinen Worten nach, die Vielfalt des Lebens und die Vorstellungskraft davon zu erfassen und eine Verbindung zwischen Himmel und Erde herzustellen. Sein umfangreiches Schaffen umfasst Acrylmalereien auf Leinwand, Lack auf Metall, Mischtechnik auf Papier, Skulpturen und Acryl auf Holz, einschließlich handbemalter Musikinstrumente.
Eine Vase als Gebrauchsgegenstand ist im Schaffen Benharrouches eine Ausnahme. Sie entstand in einem der bekanntesten und besten Designstudios von Frankreich, vielleicht von ganz Europa: Die Compagnie Française du Cristal Daum. Dies ist eine Kristallfabrik, die bereits 1878 von den Brüdern Daum in Nancy gegründet worden war. Die Werkstätten der Brüder Daum beschäftigten am Beginn des 20. Jahrhunderts auch einige der großen Künstler des Jugendstils, wie Jacques Grüber, Henri Bergé, Almaric Walter und die Brüder Charles und Ernest Schneider. Noch heute besteht der Anspruch, mit erfahren Künstlern hochwertige Produkte zu kreieren. Pro Jahr entstehen hier etwa 90 neue Werke, mit den drei motivischen Hauptthemen Fauna, Flora und Frauen. Ein Himmlisches Jerusalem ist hier bis 1995 noch nicht entstanden.
Yoël Benharrouche schuf eine rechteckige Grundform der Maße 35 x 15 x 15 Zentimeter aus opakem Kristallglas. In den schwungvollen Bögen an den Seiten, vor allem im oberen Bereich, finden sich Anklänge an den floralen Jugendstil. Die Bögen dienen auch als Griffe des im gefüllten Zustand schweren Objekts. Zur Krone der Vase hin ändert sich der marine Blauton zu einem Moosgrün, dann nach oben weiter zu einem tiefen Goldton. Die Herstellung war auf 250 Exemplare limitiert, die alle eine eigene Referenznummer haben; der Marktpreis einer Vase lag 2022 um die 3.000 Euro.

 

 

Yoël Benharrouche hat nach genau zwanzig Jahren das Thema nochmals aufgegriffen. Jetzt entstand „La Jerusalem d’en haut“, also in etwa „Das Jerusalem von droben“. Die genannten Vorbilder Chagall, Picasso und Miró treten bei „La Jerusalem d’en haut“ unverkennbar zu Tage, bei den schwungvollen Formen, den weißen Rändern, dem zeichnerischen Charakter und dem musikalischen, spielerischen Grundton. Für das Gemälde wurden überwiegend blaue Lackfarben auf eine Metallplatte der Maße 100 x 89 Zentimeter aufgetragen. Blickfänger sind zwei menschliche Köpfe bzw. zwei Tauben. Über ihnen ziehen sich einfache Bauten in traditioneller nahöstlicher Bauweise aneinander, mit Kuppeln, Pyramiden und vereinzelten Farbpunkten. Der Titel des Bildes ist übrigens in das Gemälde eingeschrieben, in der Mitte unter einer weißen Linie, die zur rechten Taube gehört.

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tags: Vase, Jugendstil, Frankreich, Möbel
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