Suche
Close this search box.

Jacques Richard Sassandra: Apokalypsezyklus (1980)

1980 erschien, begleitend zu einer Ausstellung, der opulente Bildband „Apokalypse“, in dem eine Serie zur Johannesoffenbarung in deutscher und französischer Sprache vorgestellt wird. Dieser Apokalypsezyklus war ein besonderes Projekt des Wuppertaler Oncken-Verlags, der sich auf Werke von Baptisten spezialisiert hatte und beispielsweise auch eine Fassung von John Bunyans Pilgerroman herausgebracht hatte. Solch hochwertige Publikationen wären heute kaum mehr zu finanzieren; fast ohne Ausnahme werden heute solche Werke im Internet dokumentiert.
Bereits im Vorwort wird von dem Unternehmer und Mäzen Dr. Claude-Bernard Costecalde vorsichtig darauf hingewiesen, dass die 34 Arbeiten nicht als visuelle Übersetzung verstanden werden dürfen und dass hier keine neue Offenbarung vorgelegt wird. Es handelt sich bei dem Werk um eine Collage aus verschiedenem Papier in schwarzer Farbe auf weißem Grund der Größe 86 x 110 Zentimeter. Das abschließende Werk, welches in dem Band gleich drei mal zu finden ist (S. 92/93, S. 94/95 und nochmals auf S. 96) zeigt links wie rechts jeweils eine menschliche, schwarze Hand. Zwischen den Händen ziehen sich Bauten einer Stadt entlang, zwischen deren Häuser auch immer wieder Bäume gesetzt sind. Sie stehen vor einer kreisähnlichen Form, über dem eine Taube schwebt. Details, wie die leichte Unförmigkeit des Kreises und die Bauten, die über den Rand hinaustreten, sollen darauf verweisen, dass wir uns noch keine Vorstellung von der Perfektion und den Maßen der zukünftigen Stadt machen können.

Jacques Richard Sassandra: Apocalypse. A travers le dernier livre de la bible. Bilder zum letzten Buch der Bibel, Wuppertal 1980.

.

Zum Künstler:

Jacques Richard Sassandra wurde 1932 an der Elfenbeinküste geboren. Nach wenigen Jahren wanderte er als Jugendlicher nach Frankreich aus, wo er eine Ausbildung zum Grafiker begann. Im Alter von 18 Jahren hatte er ein Bekehrungserlebnis und wollte als Missionar nach Afrika zurückkehren. Nach einem versuchten Theologiestudium schloss er seine Ausbildung als Grafiker ab und arbeitete hinfort in Paris als Kunstlehrer. Der Zyklus zur Apokalypse gilt als sein künstlerisches Hauptwerk, an dem Sassandra von 1970 bis 1980 arbeitete. Das darin zu findende Neue Jerusalem ist ein erster Beitrag aus Afrika, neben einem Altarkreuz und einigen Ausgaben von Pilgrim’s Progress.

.

tags: Papierschnitt, schwarzweiß, Baptismus, Taube, Frankreich, Prachtband, Hand, Kreis, Apokalypsezyklus
Share:
error: