Das auf Grundformen reduzierte Fenster „Christus als Siegeslamm im Himmlischen Jerusalem“ ist aus St. Lucia in Altenaffeln, einem Ort im Sauerland. Entworfen wurde es 1993 von Nikolaus Bette (geb. 1934 in Bottrop). Für die Ausführung in Opalglas, Blei und Schwarzlot war Hein Derix aus Kevelaer verantwortlich. Bette ist ein Experte auf dem Gebiet des Himmlischen Jerusalem. Von dem Künstler gibt es ein Dutzend von Glasfenstern mit diesem Motiv, dazu nochmals doppelt so viel Entwurfsskizzen, Vorzeichnungen und Probeentwürfe, die nicht zur Ausführung kamen. Die Lösung für das Rundfenster in Altenaffeln hat Bette schon gut dreißig Jahre früher entwickelt, erstmals in Altenbüren (1972), dann auch in Maumke (1978), in Essen-Heisingen (1986) und schließlich in Naumburg (1991). Im Zentrum befindet sich dabei stets das Lamm Gottes. Hier fügte ihm Bette eine kleine Siegesfahne bei, die wie ein Schal um das Haupt des Tiers weht. An den vier Seiten finden sich jeweils drei Tore. Es sieht so aus, als wären die Tore nach außen geklappt worden. Damit handelt es sich um eine Draufsicht. Die Torfüllungen haben die gleiche blaue Färbung wie der Hintergrund, also scheinen sie offen zu stehen. Obwohl der Bauteil, welches drei Tore zusammen fasst, im Scheitel erhöht ist, sind doch alle zwölf Rundbogentore gleich groß. Zwischen den Toren ist noch Platz gelassen für eine Mauerfläche, die sich jeweils um eine Ecke der Stadt legt. Bette entschied sich für sechs weiße, übereinander gelegte Streifen. Farbe bringt vor allem das mittige Quadrat, welches im Wechsel rote und gelbe Dreiecke zeigt. Eingefasst ist die quadratische Stadt in einem Rundfenster über dem Chor der römisch-katholischen Kirche.
Friedrich Wilhelm Grote: Affeln. Katholische Pfarrkirche St. Lambertus. St. Lambertus und St. Lucia, Altenaffeln, Regensburg 2007.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Norderstedt 2013 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 6).