Teneriffa besitzt an verschiedenen Orten zahlreiche Werke des Malers Juan de Miranda (1723-1805), der auf Las Palmas de Gran Canaria geboren wurde, mit dem Land eng verbunden war und später sogar „el Murillo Canario“ genannt wurde. Zwischen den Jahren 1733 und 1804 entstanden von dem vielleicht bedeutendsten Barockmaler Teneriffas auch einige Darstellungen der Maria Immaculata, davon eine ganze Reihe im Jahre 1780. Eines dieser Ölgemälde der Größe 92 x 72 Zentimeter befindet sich in der Kirche Nuestra Señora de la Inmaculada Concepción in La Laguna (Teneriffa). Sicher gab der Name der Kirche den Anlass, sich eine Malerei der Maria Immaculata anzuschaffen.
Die Porta C0eli und die Civitas Dei befinden sich hier links von Maria. Beide Symbole sind in einer leichten, beschwingten Malweise aufgetragen, ohne Spruchband und ohne Putti kann man sie fast übersehen, zumal die Himmelspforte noch von dichten Wolken umgeben ist.
Eine andere Fassung dieser Arbeit ist mit 166 x 114 Zentimeter fast doppelt so groß. Sie ist ebenfalls im Jahr 1780 gemalt worden und befindet sich heute in La Laguna in einer Privatsammlung. Während das erstbesprochene Gemälde einen geraden Rand hat, besitzt dieses Werk einen gewundenen vergoldeten Barockrahmen. Wie zuvor sind die beiden Symbole an der rechten Bildseite übereinander gesetzt zu finden. Auch hier wurde die Civitas Dei als Hafenstadt gezeigt, vor der eine Galeone ankert. Schiffe zählen zwar nicht zu den Mariensymbolen nach der Lauretanischen Litanei, wurden aber bei Malereien von Seefahrernationen gerne hinzugefügt.
Sebastián Padrón Acosta: El pintor Juan de Miranda, 1723-1805, in: Historia Canaria, 84, 1948, S. 314-336.
Matías Díaz Padrón: Una Inmaculada de Juan de Miranda en la Habana, in: Revista el Museo Canario, 38-40, 1977-1979, S. 135-137.
Margarita Rodríguez González: El pintor Juan de Miranda: 1723-1805, Las Palmas de Gran Canaria 1990.
Claus Bernet: Gemälde, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 21).