Der Elmelunde-Meister war ein Maler, der um etwa 1490 auf der dänischen Insel Møn beeindruckende Kalkmalereien hinterlassen hat. Er arbeitete im Prinzip wie der Everlövsmästaren und ist von diesem kaum zu unterscheiden. 1885 hatte man bei der Restaurierung der Kirche in Elmelunde, Møns ältester Landkirche, Fresken neu entdeckt, die offensichtlich nach der Reformation weiß übertüncht worden waren. Aufgrund ihrer Entdeckung wurde der noch unbekannte Künstler dann Elmelunde-Meister genannt. Dass die Fresken in den beiden anderen Kirchen ebenfalls von ihm oder von seinen Gesellen stammen, wird durch die wiederholte Kennzeichnung des Handwerkswappens deutlich. Das Himmlische Jerusalem ist in Elmelunde als Kirchengebäude dargestellt, auf dessen Dach sogar ein Wetterhahn gesetzt ist. Der Bau scheint aus Backstein zu sein. Vor dem Eingang lässt Petrus eine Schar Geretteter ein. Diese Personen sind alle kleiner als die Petrusfigur und vollständig unbekleidet. Sie müssen über eine Art Rampe die Kirche betreten, was von der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert eine Modeerscheinung auf diesen Fresken war (vgl. etwa das Weltgerichtsfresko aus Hjembaek).
R. Berg: Elmelundemesteren, Aarbog for Historisk Samfund for Præstø Amt, 2, 1943-1946, S. 420-427.
Grethe Gravesen, Bent Gravesen, Elmelunde Menighedsråd: Elmelunde kirke (Keldby-Elmelunde) 1973.