Die Kirche „SS. Ildefonso e Tommaso da Villanova“ in der Via Sistina ist eine unscheinbare römisch-katholische Barockkirche aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurde von Augustinern im Zentrum Roms erbaut. Im Inneren befindet sich eine Marmorkrippe des Sizilianers Francesco Grassia (um 1600-1670) aus dem Jahr 1667. Vermutlich hat Grassia auch die Reliefs der Kirche angefertigt. Dasjenige mit der Darstellung der Gottesstadt findet man an der linken Längswand, über der ersten Nische.
Das profilierte Stuckrelief ist ganz in Weiß gehalten, nur die Schrift „Civitas Dei“ hebt sich als schwarze Bildunterschrift davon ab. Die Stadt Rom ist auf der Tafel nicht dargestellt, da Renaissance-Befestigungen wie auf dem Relief in Rom nur an wenigen Stellen, und dort ohne ein solches Stadttor, vorhanden waren. Es handelt sich um Toledo, mit der Puerta de Bisagra im Vordergrund, dahinter die Kathedralenkuppel, der erzbischöfliche Palast und Teile des Alcázars vor seinem Brand im Jahr 1710.
Die Tafeln wurden unter Papst Alexander VII. angebracht, der umfangreiche Projekte zur Verschönerung der Stadt betrieb. Rom sollte das zweite, das neue Jerusalem werden. Man orientierte sich dabei aber eher an älteren Tafel aus der Renaissance, in diesem Fall aus der Chiesa Madre aus Ficarra und aus der Santa Maria in Vallicella.
Carlo Pietrangeli: Guide rionali di Roma. Rione III. Colonna. Parte 3, Roma 1980, S. 74-77.
Mario Escobar: S. Ildefonso in Via Sistina, in: Strenna dei Romanisti, 45, 1984, S. 157-162.
Claudio Rendina (Hrsg.): La grande enciclopedia di Roma. Personaggi, curiosità, monumenti, storia, arte e folclore della città eterna dalle origini al Duemila, Roma 2000.
Ildefonso e Tommaso da Villanova, Santi, in: Claudio Rendina: Le chiese di Roma. Storie, leggende e curiosità degli edifici sacri della città eterna, dai templi pagani alle grandi basiliche, dai conventi ai monasteri ai luoghi di culto in periferia, Roma 2007, S. 165.