Die neuen Kirchenfenster in der Christkönigskirche in Rüppurr, einem Stadtteil von Karlsruhe, wurden im Jahr 1980 ausgeführt und kurz vor dem Christkönigsfest am letzten Sonntag des Kirchenjahres 1980 eingebaut. Damit war die Innenrenovierung der römisch-katholischen Pfarrkirche zu einem Abschluss gebracht. Verloren gegangen sind damals allerdings selten Glasmalereien aus dem Jahr 1935, die den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten. Was auf diesen Fenstern dargestellt war, ist nicht bekannt.
Der künstlerische Neuentwurf geht auf Franz Dewald (1911-1990) zurück, die ausführende Firma war die „Karlsruher Glaskunstwerkstätten und Glasmalerei“. Dewald führte sein Atelier in Karlsruhe und kannte die Kirche schon vor der Auftragserteilung durch eine private Verbindung aus seinem Freundeskreis. Auch hat er hier mehrfach an Gottesdiensten teilgenommen. Seine 19 Fenster im Langhaus der Kirche bilden zusammen einen Zyklus, der unter dem Thema Christus steht und am Namen der Kirche orientiert ist. Das letzte Fenster Nummer 19 zeigt am Eingangsbereich rechts das Himmlische Jerusalem.
Um es auf dem schmalen Fenster unterzubringen, hat der Künstler die Form eines Hexagon gewählt und unter die Stadt einen großen Lebensbaum gesetzt, mitsamt seinen zwölf Früchten. Weitere Pflanzen sind übrigens in der Stadt zu entdecken, zusammen mit mehreren Einzelbauten. Unten befindet sich ein Zugang in die Stadt, geschmückt mit Edelsteinen. Ein zweiter Zugang befand sich vermutlich gegenüber an der oberen Stadtmauer, er wurde durch einen unglücklich angebrachten Querträger zerstört. Ungewöhnlich ist, dass die gesamte Stadt von Wasser umgeben ist. Unten, am Lebensbaum, sind auch Tiere zu entdecken, aber Engel, Gerettete oder Christus (der Namensgeber der Kirche) sind, wie in den Jerusalemfenstern zuvor in St. Mauritius in Kippenheim (1964), auch hier nicht zu finden.
Gerd Presler: Blick in die Tiefe, München 1980.
Wendelin Geier: 50 Jahre Christkönigskirche Karlsruhe-Rüppurr: 1936-1986, Karlsruhe-Rüppurr 1986.
Ute Hübner: Franz Dewald. Das malerische Werk mit Œuvreverzeichnis, Münster 1999.
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