Die bereits im Jahr 1921 in Mailand gegründete Kunstschule Beato Angelico schmückte die römisch-katholische Gemeindekirche Santa Caterina in Triest aus. Die moderne Kirche war 1970 in einem Neubaugebiet auf den Hügeln der Stadt errichtet worden. Viele Jahre war man mit dem nüchternen Zweckbau unzufrieden, war sich aber uneins, wie der Raum verändert werden sollte. Bislang schloss ein nüchterner, ungestalteter Rundbogen den Altarraum ab, der die Anregung gegeben hat, hier das Neue Jerusalem als Pforte des Himmels zu thematisieren. Schließlich kam es doch zu einer etwas anderen Lösung, bei der wesentlich mehr von der Stadt als lediglich eine Pforte gezeigt werden sollte.
Die Mitarbeiter unter der Leitung von Rodolfo Ciriani von Beato Angelico entwarfen für den Rundbogen ein großformatiges Mosaik in zurückhaltenden Pastelltönen, welches 2005 in der Apsis des Neubaus fertiggestellt und von Bischof Eugenio Ravignani eingeweiht wurde. In fünf farbigen Lichtkreisen, die an den Regenbogen erinnern, zeigt sich das Himmlische Jerusalem. Seine Bauten reihen sich schier endlos an zwei Seiten entlang. Dadurch entsteht zwischen ihnen eine breite Allee, wie ähnlich auf Werken von Norman Brice (1948 und 1950), Nancy Macgregor (1997), Willem J. Sturm (1997) – solche Arbeiten waren Beato Angelico selbstverständlich bekannt. Hier scheinen sich die beiden Häuserreihen im fernen Hintergrund zu vereinen. Genau kann man dies nicht feststellen, da sich der Lebensbaum dazwischen schiebt. Er bildet über dem Regenbogen einen zweiten Kreis, dem sich auch seine Früchte unterordnen, die hier eine Reihe bilden.
Die Mitte der Stadt, bzw. des Platzes, ist mit Christus als Lamm besetzt. Über dem Tier steht ganz oben geschrieben: „Beati gli invitati al banchetto di nozze dell’Agnello“, ein Zitat aus der Johannesoffenbarung Kap. 19, Vers 19. Unten ist das Mosaik signiert, man findet die Angaben „Accademia del Mosaico“, dann „ Beato Angelico“ sowie einen kleinen Fisch als Logo.
Manfredi Poillucci: La nuova chiesa della parrocchia di S. Caterina da Siena a Trieste, o.O., 2005.
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