
Jakob Schwarzkopf (1926-2001): Fenster aus St. Barbara in Liblar (1967)
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Claus Bernet
- Juni 11, 2022
Der Trierer Glasmaler Jakob Schwarzkopf (1926-2001) hat im Jahr 1967 verschiedene alt- und neutestamentliche Bibelszenen auf den Fenstern der römisch-katholischen Kirche St. Barbara in Liblar festgehalten. Liblar ist ein Stadtteil von Erftstadt im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen.
Von den Fenstern des Altarchors zeigt das linke Fenster Szenen des Alten Testaments, das andere Szenen des Neuen Testaments. Dort ist im Ostfenster in der dritten Reihe unter dem weißen Gotteslamm die Himmlische Stadt mit mehreren gelben, aber auch roten Toren mit Zinnen oben und einer Eingangspforte unten zu erkennen, zwischen die vornehmlich grüne Scheiben gesetzt sind. Alle Farbfelder betonen die Vertikale, was auch der gegebenen schlanken Form des Fensterbandes geschuldet ist, welches sich aus fünf schmalen Bahnen zusammensetzt. Die Architektur befindet sich ausschließlich in der mittleren Bahn, die zweite und linke Bahn zeigen noch den Baum des Lebens und den Baum des Lebens, und alle fünf Bahnen verbindet unten der strömende Lebensfluss.
Jakob Schwarzkopf (1926-2001) hat im Laufe seines vielseitigen Schaffens das Himmlische Jerusalem mindestens drei Mal bei Glasfenstern umgesetzt. Erstmals war dies der Fall 1956 im Rahmen des Wiederaufbaus von St. Mariä Geburt in Grevenbroich-Noithausen mit einem ein Fenster, welches die Stadt im Kontext der Maria Immaculata bzw. Lauretanischen Litanei als Himmelspforte zeigt. Gut zehn Jahre später folgte diese Arbeit in Liblar. Ein letztes Werk konnte im Sterbejahr des Künstlers vollendet werden, nämlich ein Glasfenster für den Chorraum der römisch-katholischen Pfarrkirche Herz Jesu zu Mayen in der Eifel.
Sabine Boebé: Die Kirche St. Barbara in Erftstadt-Liblar, in: Jahrbuch/Stadt Erftstadt, 18, 2009, S. 61-66.
Claus Bernet: Kirchenfenster und Glasarbeiten, Teil 2, Norderstedt 2014 (Meisterwerke des Himmlischen Jerusalem, 16).
Annette Jansen-Winkeln (Hrsg.): Künstler zwischen den Zeiten: Jakob Schwarzkopf, Eitorf 2001.